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Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Benson
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wunderschönen aristokratischen Züge hatten sich vor Zorn verdunkelt. „Wie kannst du es wagen, dich hier blicken zu lassen!“
    Während Persephones Stimme in loderndem Zorn erklang, ballte ich die Fäuste und drehte mich um, bereit, den Mistkerl hinter mir zu Klump zu hauen. Irgendwie war es ihm gelungen, mich stinksauer zu machen, obwohl ich nicht mal wusste, wer er war.
    Das Seltsame war allerdings, dass ich ihn sehr wohl kannte. Ich wusste nicht, warum ich so wütend auf ihn war – wahrscheinlich hatte das etwas mit dem Einfluss von Persephones Götterstimme zu tun –, doch ich kannte ihn.
    „Der Protegé des Teufels?“, sagte ich noch, bevor ich ausholte und ihm die Faust auf die Nase hieb. Entgegen meinen Erwartungen ging er nicht zu Boden wie ein Sack Zement.
    Stattdessen berührte er gelassen seine Nase, tastete nach Blut und richtete die Extremität des Anstoßes dann knackend mit bloßen Händen.
    „Ich freue mich auch, dich zu sehen.“ Er ergriff ebenjene Hand, mit der ich ihm die Nase gebrochen hatte, und küsste sie lange und genussvoll.
    Er sah genauso aus, wie ich ihn aus der Bibliothek meines Vaters in Erinnerung hatte: ein oberleckerer junger Hengst. Ich versuchte, mich nicht von der geschwungenen Linie seiner sexy Lippen ablenken zu lassen, und warf stattdessen Jarvis einen Blick zu. Der Faun zuckte mit den Schultern.
    „Es ist mir ein Vergnügen“, sagte ich sarkastisch, wobei ich meine Libido zwar unter Kontrolle hielt, mir aber zugleich wünschte, dass meine Selbstbeherrschung sich einfach von der Felskante stürzen würde, auf der wir standen.
    „Daniel, du Mistkerl“, sagte Kali. Ich wandte mich zu ihr um. Sie sah aus, als wollte sie jeden Moment über den Perlmutt-Konferenztisch hinwegsetzen und Daniel die Meinung geigen. Und zwar mit geballten Fäusten.
    Daniel nutzte die Gelegenheit, um ihr zuzublinzeln, was sie nur noch mehr in Zorn zu versetzen schien. Persephone setzte erneut zum Sprechen an, doch Daniel legte einen Finger an die Lippen und schaute zu mir.
    Verdammt, er ist so was von rattenscharf, dachte ich leichtsinnigerweise.
    „Seph, bitte! Deinetwegen bricht sich das arme Mädchen noch einen Nagel ab“, sagte er streng.
    Ich schaute auf meine Fingernägel. Verdammt, er hat recht. Einer sieht schon etwas wacklig aus, total verbogen und gesplittert.
    „Hier werden keine Nägel abgebrochen“, wandte ich mich warnend an Persephone. „Sprich gefälligst in Zimmerlautstärke.“
    Sie war klug genug, ein wenig peinlich berührt dreinzuschauen, weil sie mich als menschlichen Rammbock gegen den Protegé des Teufels eingesetzt hatte.
    „Was verschafft uns deine erfreuliche Gesellschaft, Daniel?“, fragte Wodan verstimmt. Nur er und Jarvis schienen gegen Daniels Reize immun zu sein.
    Natürlich, dachte ich, als mir klar wurde, was hier vorging. Der Kerl hat irgendeine Art von Macht über Frauen. Auch über mich. Wahrscheinlich hat er Sirenenblut, wie Clio.
    Was erklärte, warum ich noch vor kurzer Zeit so verrückt nach ihm gewesen war. Ich war nicht einfach nur elend fickerig gewesen: Man hatte mich verzaubert. Und allem Anschein nach war es Kali und Persephone nicht besser ergangen.
    Immerhin befand ich mich damit in bester Gesellschaft.
    „Ich bin hier, um mich zu beschweren“, erklärte Daniel. „Der Vorstand weiß genau, dass ich der nächste rechtmäßige Tod bin. Und ihr erlaubt irgendeiner sterblichen Nichtskönnerin, sich an meinem Job zu versuchen?“
    „Sterbliche Nichtskönnerin? Dein Job? Was zum Teufel soll das heißen?“
    Daniel wandte sich mir zu. „Es ist in der ganzen Unterwelt bekannt, dass du deiner Familie seit Jahren entfremdet bist und deine Zeit mit dem jämmerlichen Versuch vergeudest, dich der Welt der Sterblichen anzubiedern. Dass es sogar dein größter Wunsch ist, selbst sterblich zu sein.“ Er unterstrich den letzten Satz mit einem abfälligen Schnauben. „Macht dich das etwa zu einer guten Kandidatin für diesen Job?“
    „Was ist schlecht daran, sterblich zu sein?“, gab ich zurück. „Hör mal, Mister Oberschlau, wenn man der Tod sein will, sollte man dann nicht ein gewisses Interesse an der Welt der Sterblichen haben? Schließlich ist man ja irgendwie für all die dummen Sterblichen zuständig, wenn sie erst mal tot sind.“
    „Ich hätte es selbst nicht besser ausdrücken können, Schwesterherz“, sagte Kali von ihrem Platz hinterm Tisch.
    Wodan schaute zu Daniel und zuckte mit den Schultern.
    „Das Mädchen hat nicht ganz

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