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Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Benson
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irgendwie durch diesen ganzen Schlamassel durchsteigen. Ich drehte mich zu Kümmerchen um und kraulte sie unterm Kinn.
    „In Ordnung, Kümmerchen, also … was würden die drei Fragezeichen jetzt machen?“, fragte ich ihr süßes kleines Welpengesicht. Kümmerchen antwortete nicht, sondern legte stattdessen einfach den Kopf schief und leckte mir die Hand. Ich wusste zwar, dass Die drei Fragezeichen eher was für Kinder waren, aber ich hatte niemals Sherlock Holmes gelesen oder CSI gesehen oder so, deshalb mussten die jugendlichen Detektive aus meiner Kindheit eben genügen.
    Das Einzige, woran ich mich von meinen Lesenächten mit der Taschenlampe unter der Bettdecke erinnerte, war, dass die drei Fragezeichen sich immer mitten in ihre Fälle hineinstürzten und dann einfach den Spuren folgten, die sie zu den Schurken führten. Nur wusste ich dummerweise nicht einmal, wie ich mich in diesen Fall hineinstürzen sollte. Ich wusste zwar, wer entführt worden war – mein Vater, meine Schwester und zwölf weitere wichtige Firmenmitglieder –, aber ich hatte nicht die geringste Ahnung, warum.
    „Die drei Fragezeichen helfen mir auch nicht weiter“, erklärte ich Kümmerchen und kraulte sie weiter.
    Na schön, dann überleg dir eben, wer von der Sache profitiert, sagte ich mir.
    Es gab nur eine Person, die nach allem, was ich wusste, etwas von der Entführung meines Vaters hatte. Nur einer, der den Titel des Vorsitzenden und ausführenden Firmenleiters der Jenseits GmbH beanspruchen konnte – das hieß, wenn er Tods unerwartet aufgetauchte Tochter davon abbringen konnte, ihm den Job streitig zu machen.
    Und diese Person ist niemand anderes ah Daniel, der Protegé des Teufels.
    Ich musste fünf Stunden lang in der Hölle rumlaufen, bis ich einen Ausgang fand.
    Schlauer wäre es gewesen, zu Zerberus zurückzugehen und ihn um Hilfe zu bitten, aber ich hatte solche Angst, dass er mir Kümmerchen wegnehmen würde, dass ich einfach blindlings durch die Hölle marschierte und wider jede Wahrscheinlichkeit hoffte, dass wir allein einen Weg nach draußen finden würden.
    Ich wünschte, ich könnte behaupten, dass es eine ereignisreiche Reise war, dass ich in ihrem Verlauf auf magische Weise Griechisch gelernt hätte oder dass ich Daniel begegnet wäre und den Aufenthaltsort meiner verschwundenen Familienangehörigen aus ihm herausgeprügelt hätte. Doch letztlich tat ich nichts weiter, als herumzulaufen und über die Hitze zu murren. Wahrscheinlich wäre die arme Kümmerchen am liebsten jaulend davongerannt, nachdem sie sich mein Gejammer eine Weile angehört hatte, aber sie blieb an meiner Seite. Mit der niedlichen herzförmigen Schnauze dicht am Boden nahm sie jede Spur auf, die wir passierten.
    Tatsächlich war sie diejenige, die die Tür entdeckte. Ich wäre direkt daran vorbeigelaufen, doch sie machte einmal mehr ihre putzige Zeigegeste, was mich innehalten und genauer hinschauen ließ.
    Wir hatten den Staub und die Wälder um das Nordtor längst hinter uns gelassen. Jetzt befanden wir uns in einer einsamen braunen Wüste. Der Sand reflektierte die Hitze, sodass ich fast erblindete und Kümmerchen noch heftiger hechelte. Ich glaube, ich klagte gerade darüber, keine Sonnenbrille dabeizuhaben, als sie plötzlich anhielt und eine Pfote hob.
    „Menschenskind, Kümmerchen, wie hast du das denn entdeckt?“
    Die Tür, wenn man die Öffnung überhaupt so bezeichnen konnte, war direkt in den Äther eingelassen. Jeder normale Mensch wäre einfach an ihr vorbeigelaufen, aber Kümmerchen, die eine übernatürlich feine Nase hatte – und außerdem sehr viel klüger war als ich –, hatte sie sofort bemerkt. Ich musste die Augen zusammenkneifen und gegen den Uhrzeigersinn um die Tür herumgehen, um sie zu sehen. Selbst dann konnte ich nicht mehr erkennen als einen glitzernden Umriss in der Luft.
    „Was meinst du, wo die hinführt?“, fragte ich Kümmerchen. Natürlich rechnete ich nicht mit einer Antwort, doch im Laufe des Tages hatte ich mich immer öfter dabei erwischt, wie ich laut mit dem Welpen redete. Kümmerchen stieß ein lautes Bellen aus, setzte sich auf die Hinterläufe und schaute mich an.
    „Meinst du, dass ich sie berühren soll? Versuchen, sie zu öffnen?“
    Kümmerchen bellte erneut und wirbelte schwanzwedelnd Staub auf.
    „In Ordnung. Kein Ding.“
    Die Finger fest um Kümmerchens Leine geschlossen – ich wollte nicht, dass sie allein hier zurückblieb –, ging ich dorthin, wo das Glitzern am deutlichsten zu

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