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Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Benson
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bedeuteten, fragte ich: „Äh, Entschuldigung, aber hast du gerade gesagt, dass Jarvis’ Nachname de Poupsy ist?“
    „Ja, der Name des Geschäftsführers Ihres Vaters lautet Jarvis de Poupsy. Und?“ In der Stimme des Detectives lag nicht die geringste Spur von Sarkasmus.
    „Nichts weiter.“ Wenn Davenport nicht kapierte, was so komisch an Jarvis’ Nachnamen war, hatte er halt Pech gehabt.
    In meinen Augen war das alles völlig absurd, einschließlich der Vorstellung von Jarvis als kriminellem Verbrechergehirn. Dann und wann nervte er mich zwar zu Tode, aber ich würde nicht zulassen, dass irgend so ein bescheuerter Detective – ganz egal, wie gut aussehend oder gut angezogen er war – schlecht von meinem Assistenten redete.
    „Wenn du glaubst, dass Jarvis etwas mit der Sache zu tun hat, spinnst du echt“, sagte ich, doch die Miene des Detectives verriet mir, dass ihn das nicht überzeugte.
    Ich versuchte es anders. „Im Ernst, Mr. Davenport …“
    „Detective“, korrigierte er mich ruhig.
    „Na schön. Hör mal, Detective, Jarvis ist meinem Vater treu ergeben. Ich glaube, er liebt ihn sogar. Nicht, dass er schwul wäre – wogegen ich nicht das Geringste hätte. Er liebt ihn auf so eine andächtige, liebevolle …“ Ich hielt inne, als mir klar wurde, dass das alles ganz anders klang als beabsichtigt. „In Ordnung, fangen wir noch mal von vorne an …“
    Der Detective musste mich an meinem Tank Top zurückreißen, bevor mir auffiel, dass wir am Rande eines großen, tiefen, gähnenden Abgrunds standen. Ich war so auf meine Worte konzentriert gewesen, dass ich nicht mal bemerkt hatte, dass der Weg vor uns plötzlich zu Ende war.
    Ich wandte mich um und versuchte zu erkennen, was er vorhatte. „Na schön, Detective Davenport, ich tue, was immer du willst“, sagte ich, in der Hoffnung, dass mein Tonfall angemessen zuckersüß klang. Ich versuchte sogar, mit den Wimpern zu klimpern, aber das hatte noch nie zu meinen Stärken gezählt. „Erklär mir einfach, was zum Teufel das hier ist.“ Ich zeigte auf das riesige Loch im Boden.
    „Wie ich schon sagte, Miss Reaper-Jones. Sie gehen in die Unterstadt.“
    Ich schaute erneut in den gähnenden Abgrund, und mein Herz machte einen Satz, als ich feststellte, dass er bodenlos war. Ich hatte keine Ahnung, worum es sich bei diesem Loch handelte, doch ich war fest entschlossen, nicht näher heranzugehen, bevor Davenport nicht erklärt hatte, was, zum Teufel, er mit „Unterstadt“ meinte.
    „Na schön, aber was genau heißt ‚Unterstadt’?“
    Es hatte den Anschein, dass der Detective seinen nächsten Worten keinerlei Genugtuung abgewann, obwohl das Gegenteil mich nicht überrascht hätte.
    „Dies ist der Übergangshöllenschlund zu einer Zelle im Fegefeuer, in die Sie bis zu Ihrem Verfahren verbannt werden.“
    Ich schaute auf seine Hand hinab, in der noch immer die Pistole lag, die direkt auf meinen Unterleib gerichtet war. Zum ersten Mal fiel mir auf, dass er lange, schlanke Pianistenfinger hatte. Unter anderen Umständen hätte er mir mit diesen Händen sicher sehr angenehme Empfindungen verschaffen können. Im Moment waren sie für mich jedoch schlicht und einfach das Letzte, was ich vor dem Beginn meines restlichen Lebens im Fegefeuer sehen würde.
    Nach allem, was ich gehört hatte, entkam niemand dem Fegefeuer. Buchstäblich niemand.
    „Tut mir leid“, sagte er, ohne mir in die Augen zu schauen. Er wirkte tatsächlich, als bedauerte er es, derjenige zu sein, der mir das antun musste.
    Der Detective streckte die freie Hand aus, und seine Finger bewegten sich auf meinen Solarplexus zu, doch bevor er mich berühren konnte, trat ich rückwärts in den Abgrund. Wenn ich schon in die Unterstadt musste, dann würde ich aus freien Stücken hinabfahren, anstatt mich von ihm schubsen zu lassen.
    Irgendwo weit weg, wie aus zwanzigtausend Kilometern Entfernung, hörte ich Kümmerchen bellen. Als mein Blick instinktiv zu ihr huschte, sah ich etwas, das mich total überrumpelte: Keine fünf Meter entfernt eilte mein Assistent – mein strahlender Ritter – Jarvis de Poupsy herbei, um mich zu retten.
    Wie eine kleine Lokomotive raste er auf den Detective zu und warf sich ihm entgegen. Davenport schien überhaupt nicht zu begreifen, wie ihm geschah. Im nächsten Moment flogen die beiden durch die Luft und auf die zerklüftete Öffnung des Höllenschlunds zu. Jarvis’ kurze Arme waren fest um den Unterleib seines Gegners geschlungen.
    Mein rechter Fuß trat

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