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Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Benson
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hatte noch über sechs Stunden, bevor Senenmut in der Hölle sein musste.
    »Was steht da?«, fragte er.
    Lächelnd blickte ich zu ihm auf. Ich brachte es nicht übers Herz, ihm noch ein paar Stunden in Ägypten zu versagen. Außerdem, was konnte es schon schaden? Wenn die Dinge außer Kontrolle gerieten, würde ich mir einfach Senenmut schnappen und der kleinen Uhr befehlen, uns zu Zerberus zu bringen.
    »Wir haben noch Zeit«, sagte ich. »Wenn du also noch ein paar Stunden lang nach Hatschepsut suchen willst, geht das in Ordnung.«
    Wie gesagt, es ging ohnehin nur um die Entscheidungen, die wir von jetzt an trafen. Senenmut stieß ein Jauchzen aus, schloss mich in die Arme und wirbelte mich herum wie eine Stoffpuppe.
    »Ich könnte dich küssen«, jubelte Senenmut und setzte mich wie ein Idiot grinsend ab.
    Ich errötete. »Warum sparst du dir das nicht für deine Herzallerliebste auf?«, antwortete ich, doch sein Frohsinn färbte auf mich ab. »Also schön, hierhin«, sagte ich und zeigte auf meine Wange. Als Senenmut sich vorbeugte, um mir einen dankbaren Kuss auf die Wange zu geben, sah ich gut hundert Meter entfernt einen weißen Blitz von uns forthuschen.
    »Moment mal«, sagte ich und hielt Senenmut zurück. »Ich habe gerade etwas bei den Mauersteinen dort drüben gesehen.«
    Sofort wurde Senenmut wachsam. Er drehte den Kopf, um in die Richtung zu schauen, in die ich zeigte, doch es war nichts zu entdecken.
    »Bist du dir sicher, dass da etwas war?«, fragte er. »Vielleicht hast du es dir nur eingebildet …«
    Er wurde vom Sirren eines Pfeils unterbrochen, der die Luft zwischen uns zerschnitt und sich zu meinen Füßen in den Sand grub.
    »Verdammt, das habe ich mir nicht eingebildet …«, japste ich, während Senenmut meine Hand ergriff und wir in die Richtung losrannten, aus der der Pfeil gekommen war.
    Moment mal, dachte ich, das kommt mir nicht richtig vor. Warum zum Teufel rennen wir auf die Bösen zu?
    »Sollten wir nicht in die andere Richtung?«, schrie ich Senenmut zu, doch er beachtete mich nicht, und plötzlich wurde ich hinter einem Mauervorsprung runtergedrückt.
    »Bleib hier«, flüsterte Senenmut mir zu und verschwand dann um die andere Ecke des Vorsprungs. Somit war ich auf mich allein gestellt, falls die Bösen auf die Idee kamen, einen Bogen zu schlagen und mich aus meinem Versteck zu zerren.
    »Ich sitze hier verdammt noch mal auf dem Präsentierteller«, flüsterte ich bei mir, als mir eine kleine Öffnung im Mauerwerk auffiel. Sie war dunkel und kein bisschen einladend, doch ich kam zu dem Schluss, dass ich drinnen sicherer sein würde als hier draußen.
    Ist doch kein Ding, dachte ich mir, ließ mich auf Hände und Knie nieder und kroch durch die Öffnung.
    In dem Loch war es anders, als ich erwartet hatte, weil es nämlich eigentlich gar kein Loch war.
    Jau, Callie war in ein Grab gekrochen.
    »Hallo?«, sagte ich und erwartete ein Echo in der riesigen Vorkammer, doch das Wort wurde einfach von der Leere verschluckt.
    In Ordnung, dachte ich, es könnte sehr viel schlimmer sein. Da könntest dich in totaler Finsternis befinden. Glücklicherweise ist in letzter Zeit jemand hier gewesen und hat ein paar brennende Fackeln dagelassen, damit sie dir Gesellschaft leisten.
    Ich ging weiter in die Vorkammer hinein und ließ den Blick bezaubert über all die wunderschönen Hieroglyphen schweifen, die an die Wände und teilweise sogar bis hinauf an die Decke gemalt waren. Es gefiel mir, dass es sich bei den Hieroglyphen nicht nur um abstrakte Symbole handelte, sondern um tatsächliche Bildzeichen für die Worte, die sie repräsentierten. Ich versuchte anhand der Bilder um mich herum festzustellen, in wessen Grab ich mich befand, doch der einzige Hinweis auf denjenigen, der hier bestattet war, bestand in einer kleinen schwarzen Steinstatue weit hinten in einer Ecke. Sie stellte einen Mann mit Kopfputz dar, der ein junges Mädchen in den Armen hielt. Das Gesicht des Mannes sah traurig aus, als wäre das Mädchen in seinen Armen gestorben oder so …
    »Wer wagt es, in die Grabstätte meiner Tochter einzudringen?«, rief eine Stimme und unterbrach damit meine Gedanken.
    Es war eine Frauenstimme, aber als ich mich umdrehte, stellte ich fest, dass ein Mann im Durchgang zum nächsten Raum stand.
    »Ähm, hör mal, ich wollte nirgendwo und bei niemandem eindringen oder so«, sagte ich, doch der Mann starrte mich nur finster an.
    Ich musterte ihn. Irgendetwas am Gesicht des Kerls kam mir bekannt

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