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Benson, Ann - Alejandro Canches 02 - Die brennende Gasse

Titel: Benson, Ann - Alejandro Canches 02 - Die brennende Gasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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aufgewendet, der Natur Benimm beizubringen. Also war ein Umzug angesagt. Hier haben wir nun einen hauseigenen Vorrat an Babysittern, der garantiert jeden September erneuert wird.«
    »Und einen ständigen Zustrom von bierseligen Jugendlichen, der sich ebenfalls stets selbst erneuert. Schade, daß Sie es nicht schaffen werden, ihnen den Hintern zu versohlen.«
    »Ja? Behalten Sie mich im Auge! Aber bislang war es okay. Es gefällt uns. In einem der neuen Wohnheime würden wir uns nicht wohl fühlen – zu steril. Aber das hier ist hübsch. Erinnert mich an ein Apartmenthaus, in dem ich seinerzeit in Cambridge wohnte. Und die Miete stimmt auch – eine gute Sache.«
    »Ich hoffe, Sie haben einen anständigen Preis für Ihr eigenes Haus bekommen …«
    So la la, gab er mit einer Geste zu verstehen. »Einigermaßen … Der Markt ist noch immer ziemlich übersättigt. Ehrlich gesagt war ich froh, daß wir es überhaupt verkaufen konnten.«
    »Für mich kommt ein Umzug nie mehr in Frage. Man wird mich vom Küchenboden in meinem Haus kratzen müssen.«
    »Nun ja, für Sie sind ja auch eine Menge Erinnerungen damit verbunden. Für uns war es nicht so schlimm.«
    »Sie hatten großes Glück.«
    »Ja, das stimmt.« Ein Moment nachdenklichen Schweigens verging. »Kommen Sie«, unterbrach es John, »ich führe Sie herum.«
    Nach der Besichtigung setzten sie sich an einen Tisch im Eßzimmer neben der Küche und berichteten sich gegenseitig die Einzelheiten der letzten paar Monate.
    »Das Mädchen, das in England für Sie gearbeitet hat …«, begann John.
    »Caroline.«
    »Ja. Wie geht es ihr jetzt?«
    »Viel besser. Tatsächlich hat sie kürzlich geheiratet.«
    »Im Ernst? Wie nett!« Er hielt kurz inne. »Ich erinnere mich, daß Sie mir von diesem englischen Polizisten erzählt haben, der scharf auf sie war. Ist das der Glückliche?«
    »Genau der. Er hat einen Posten als Lieutenant bei Biopol in Westmassachusetts.«
    »Donnerwetter«, pfiff John durch die Zähne. »Beeindruckend. Aber was ich wissen wollte, wie ist ihr, eh …«
    »Zustand«, sagte Janie mit einem Lächeln. »Es geht ständig aufwärts. Ihr Zeh ist ziemlich gut verheilt. Gelegentlich entzündet er sich noch – ich weiß nicht genau warum, und sie will deswegen zu keinem neuen Arzt gehen …«
    »Verständlich.«
    »Ja, denke ich auch. Aber sie macht sich recht gut. Sie war entschlossen, durch das Kirchenschiff zu marschieren, ohne zu hinken, und bei Gott, sie hat es geschafft! Natürlich hat sie es sehr angestrengt. Und ich bin nicht sicher, ob sich ihre Psyche jemals wieder ganz erholt. Zum Glück ist Michael enorm verständnisvoll.« Es entstand eine kurze Pause. »Für einen Biocop … sie war die letzte Person, die ich mit jemand so Offiziellem verkuppelt hätte. Aber allem Anschein nach lieben sie sich wirklich …«
    »Na ja, das ist doch das einzige, was zählt, nicht? Selbst Cops können sich verlieben. Ich vergesse manchmal, daß in diesen Anzügen echte Menschen stecken. Bin trotzdem froh, daß wir in letzter Zeit nicht allzu viele von ihnen sehen.«
    Eine Frage schoß Janie durch den Kopf, als John das sagte – Oder sehen wir mehr von ihnen? Manchmal kam es ihr so vor.
    »Es war hart, was sie durchgemacht hat«, fuhr John fort. »Und Sie auch.«
    »Genau! Ich glaube, in gewisser Weise sind wir beide noch immer damit beschäftigt.«
    »Denken Sie daran, daß es schlimmer hätte kommen können. Viel schlimmer. He, was ist eigentlich mit diesem Mann, den Sie da drüben kennengelernt haben? Versuchen Sie immer noch, ihn rauszuholen?«
    Sie senkte den Blick, als betrachte sie den Henkel ihres Kaffeebechers. »Ja, tue ich, aber es ist eine frustrierende Prozedur. Mein Anwalt wird dabei schrecklich reich.«
    »Tom?«
    »Hm.«
    »Was sagt er über die Aussichten?«
    »Er hält sie für wenig vielversprechend, leider – obwohl Bruce amerikanischer Staatsbürger ist. Zwar lebt er seit zwanzig Jahren in England, hat aber immer noch seinen amerikanischen Paß.«
    »Wo liegt dann das Problem?«
    »Das gesamte Alarmsystem lief Sturm, als sie seinen Paß gescannt haben.«
    »Und bei Ihrem Paß ist das nicht passiert?«
    »Nein, erstaunlicherweise nicht.«
    »Das Glück der Langbeiner, schätze ich. Na ja, man weiß nie, vielleicht ändern sich die Verhältnisse, und er kann mal wieder einreisen.«
    »Da klopfe ich auf Holz.«
    John grinste. »Das müssen heutzutage viele Leute. Also, als Sie anriefen, haben Sie gesagt, Sie wollten mein Gehirn anzapfen.«
    Janie

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