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BENUTZT: Psychothriller

BENUTZT: Psychothriller

Titel: BENUTZT: Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Franley
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bei ihm waren«, antwortete Peter mit einem Grinsen. »Durch Susanne kenne ich den dortigen Stationsarzt, und der wird so lange mit der Visite warten, bis wir da waren.« Mike sah seinen Partner von der Seite an und fragte sich, ob nicht in jedem ein wenig kriminelle Energie stecke. Dann meldete sich offenbar Peters Gewissen, und er schlug vor: »Komm, lass uns zuerst dort hin fahren; der Tote kann auf seine Visite warten!«

Die Befragung des Fahrers dauerte gerade einmal zehn Minuten und brachte kaum neue Erkenntnisse. Er gab zu, dass er kurz vor dem Zusammenstoß die Innenraumbeleuchtung angemacht hatte, um auf seinen Lieferschein zu blicken und dadurch absolut nichts gesehen hatte. Er hatte nur den Aufprall gehört und war dann ungefähr zwanzig Meter weiter zum Stehen gekommen. Aus Angst es könnte vielleicht ein verletztes Wildschwein draußen herumlaufen, war er dann noch einige Minuten in seinem Fahrzeug sitzen geblieben, bis er sich endlich heraus getraut und das Opfer gefunden hatte. Wenn dort also wirklich eine weitere Person gewesen war, hätte diese genug Zeit gehabt, um ungesehen zu verschwinden.
Enttäuscht verließen die beiden Kommissare das Krankenhaus und machten sich auf den Weg zur Gerichtsmedizin. Mike nutze die Zeit und rief die neuesten Vermisstenanzeigen, die per Mailweiterleitung auf sein Handy kamen, auf, doch keine der fünf neuen Anzeigen passte auch nur annähernd auf ihr Opfer. Drei waren senile Alte, die fast jeden Monat einmal verschwanden. Außerdem noch ein 14-jähriger Teenager, der ebenfalls schon einige Male aus dem Heim geflüchtet war und letztlich noch eine 18-Jährige, die vermutlich gerade neben einem Typen aufwachte, von dem sie nicht einmal den Nachnamen wusste. Mike wollte die E-Mail schon schließen, als sein Blick auf den Namen der vermissten jungen Frau fiel: Kassandra Magwart.
»Haben wir nicht eine Richterin Magwart beim Strafgericht?«, fragte Mike an Peter gewandt.
Peter sah kurz zu seinem Partner und versuchte dabei zu erkennen, was sich Mike auf dem Handy ansah, dann nickte er und antwortete wenig begeistert: »Haben wir! Ich hatte schon einmal das zweifelhafte Vergnügen bei ihr aussagen zu müssen. Die Frau ist so unnahbar, dass selbst Fliegen einen Bogen um sie machen!« Dann runzelte er die Stirn: »Warum fragst du?«
»Hat nichts mit unserem Fall zu tun!«, stellte Mike fest, erklärte aber: »Ich habe hier eine Vermisstenanzeige, in der eine Kassandra Magwart gesucht wird, und ich frage mich gerade, ob das vielleicht die Tochter der Richterin ist. Man hat uns schon einmal sämtliche Kollegen abgezogen, weil das Kind eines Richters beschlossen hatte, einen längeren Ausflug zu machen.«
»Ob die Kinder hat, weiß ich nicht, aber wenn ja, kann es nur eine künstliche Befruchtung gewesen sein«, stellte Peter trocken fest. Mike musste lachen, schloss die E-Mail und nahm einen Bissen von dem trockenen Käsebrötchen, dass er sich im Krankenhaus gekauft hatte.

Für Montagmittag war auf den Parkplatz der Gerichtsmedizin immer noch verhältnismäßig wenig los. Peter parkte neben Mikes Wagen, der noch vom Vortag dastand, und beide stiegen aus. »Ich brauch erst eine Zigarette«, beschloss Mike.
»Alles klar, ich geh schon mal rein!«, antwortete Peter, der keine Lust hatte, länger als nötig in dem eisigen Wind zu stehen.
Als Mike das Gebäude betrat, hatte es Peter tatsächlich geschafft, innerhalb von fünf Minuten eine Labormitarbeiterin dazu zu bewegen, einen Espresso mit ihm zu trinken. »Kommst du?!«, sagte Mike, ohne die Frau weiter zu beachten. Peter verabschiedete sich und folgte seinem Partner bis zum Büro des leitenden Arztes. Da die Tür offen stand, klopfte Mike an den Türrahmen, worauf Dr. Gruber, der hinter einem viel zu kleinen Schreibtisch saß, von seinen Akten hochschreckte.
»Kommen Sie herein, ich habe Sie eigentlich schon früher erwartet!«, begrüßte sie der Gerichtsmediziner, ohne Anstalten zu machen, ihnen die Hand zu geben. Dann warf er noch einen letzten Blick in seine Unterlagen und begann, ohne weitere Nachfrage zu erzählen: »Es ist gut, dass Sie jetzt erst kommen. Ich habe gerade die Untersuchungsergebnisse der Körpersäfte des Toten bekommen und kann ihnen jetzt einen kompletten Bericht liefern.« Dr. Gruber nahm seine Lesebrille ab, setzte sich bequemer in den alten Bürostuhl und wartete, bis auch die Kommissare Platz genommen hatten. Doch noch bevor der Doktor mit seinem Bericht beginnen konnte, fragte Mike, was ihm am

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