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BENUTZT: Psychothriller

BENUTZT: Psychothriller

Titel: BENUTZT: Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Franley
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überredete er sie, mit ihm mitzufahren; und auch dass sie sich noch über die seltsame Gegend gewundert hatte, fiel ihr wieder ein. Irgendwann hatte sie Zweifel bekommen und wollte zurückgebracht werden. Er fuhr daraufhin in einen Waldweg, und sie dachte, er wollte wenden. Ab da rissen die Erinnerungen ab.
Langsam wurden Kassandras Sinne etwas klarer, was allerdings auch ihre Angst verstärkte. Was hat der Typ mit mir gemacht? Hat er mich … Etwas in ihr wollte es gar nicht wissen, und doch brauchte sie Sicherheit. Zögernd schob sie ihren Arm nach unten und fasste sich in den Schritt. Erleichtert stellte sie fest, dass sich alles normal anfühlte, und nur ihre Blase drückte. Da selbst diese kleine Bewegung ziemlich viel Kraft gekostet hatte, und der Blick in diese vollkommene Dunkelheit immer mehr Panik in ihr auslöste, ergab sie sich noch kurz ihrer Erschöpfung. Sie senkte den Kopf zurück auf ihren Liegeplatz, schloss die Augen und lauschte in das Nichts, das sie umgab.
Schnell begriff sie, dass Zeit hier zu einer Nichtigkeit geworden war. Tatsächlich hätte sie unmöglich schätzen können, wie lange sie schon so da lag. Waren es zehn Sekunden, zwei Minuten, eine viertel Stunde? Auch ihre Uhr half nicht weiter, denn die Zeiger leuchteten zwar kaum sichtbar, aber sie bewegten sich nicht mehr. Kassandra fühlte sich, als hätte man sie in ein dunkles, zeitloses Loch geworfen, in dem nichts, außer ihrer selbst existierte.
Sie hätte es nicht erklären können, aber die geschlossen Augen gaben ihr ein subtiles Gefühl der Sicherheit, und Kassandra wünschte sich, auch die Ohren verschließen zu können. Jedes noch so leise Geräusch kam von ihr selbst. Sie hörte ihren Atem, das Rascheln ihrer Kleidung, sogar den weit entfernten Puls in ihren Adern, aber sonst hörte sie nichts. Es kostete sie allen Mut, und zwei Mal schloss sie ihren Mund einfach wieder. Dann erst, beim dritten Versuch, brachte sie ein viel zu leises »Hallo?« heraus. Doch auch diese neue Erfahrung stellte sich als erschreckend heraus, denn es war, als würde ihre Umgebung das gesprochene Wort absorbieren. Ohne es kontrollieren zu können, stellten sich erst sämtliche Härchen ihres Körpers auf, dann begann sie zu zittern.
Es war unmöglich zu bestimmen, wie lange sie so schlotternd da gelegen hatte, aber irgendwann hörte es wieder auf, und ihr Verstand meldete sich zurück. Wenn sie sich dem hier einfach nur hingab, würde es sie nicht weiterbringen. Vielleicht konnte sie ganz einfach aufstehen und weggehen.
Trotz dieser Erkenntnis fiel es ihr unsagbar schwer, auch nur eine kleine Bewegung, heraus aus ihrer trügerisch sicheren, zusammengerollten Körperhaltung zu machen. Ich muss, ich muss, trieb sie sich selbst an und schaffte es tatsächlich, wenigstens mit dem oben liegenden Arm um sich zu tasten. Das Material, auf dem sie lag, fühlte sich wie eine Zeltplane an, aber diese lag nicht auf dem Boden. Ihre Hand tastete weiter und stieß auf ein metallisches Rohr. Sie schien auf einer Art Feldbett zu liegen, und noch etwas war ihr zuvor nicht bewusst geworden: Sie war zugedeckt! Die Decke war zwar dünn, reichte aber aus, um sie zu wärmen; denn die Luft um sie herum war zwar kühl, aber ziemlich trocken. OK, weiter, rief ihr Verstand und erreichte, dass sie sich etwas aufsetzte. Jetzt tastete sie auf der anderen Seite ihrer Liege, wo ihre Hand auf kalten Stein traf. Kassandra ließ ihre Fingerkuppen einige Male hin und her wandern, konnte die Oberfläche aber nicht identifizieren. Dann wendete sie den Kopf wieder in die Richtung, wo sie den offenen Raum erwartete und traute sich erneut ein leises »Hallo?« zu rufen, doch wieder versiegte das Wort im Nichts.
Vorsichtig zog sie sich die Decke herunter und setzte sich vollständig auf. Anschließend drehte sie sich so, dass ihre Beine seitlich herunterhingen, und wollte sich schon über die Kante schieben, als ihr ein Gedanke kam. Wer sagte ihr denn, dass der Boden nur knapp unter ihren Füßen war? Was, wenn sie viel weiter oben saß?
Wieder legte sie sich hin, drehte sich auf den Bauch und schob sich dann immer weiter über das Metallrohr. Erleichtert stellte sie bald fest, dass ihre Sorge unbegründet war, da sie mit ihren Fußspitzen sofort festen Boden spürte. Erneut stieg Panik in ihr hoch. Ihre Hand war direkt vor ihrem Gesicht und doch nicht einmal zu erahnen. Was wenn noch jemand hier war und sich nur sehr leise verhielt?
Kassandra überwand sich und rutschte noch ein Stück

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