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BENUTZT: Psychothriller

BENUTZT: Psychothriller

Titel: BENUTZT: Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Franley
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»Hier, trink aus!«
Ein paar Sekunden später flog auch die zweite Flasche in das Dunkel des Waldes, und Sabrina stand auf. »Dann lass uns doch mal nachschauen, wer da auf unserem Spielplatz steht.«
»Meinst du wirklich?«, gab Nina zögerlich zurück, wusste aber, dass es bereits beschlossene Sache war.
Da die beiden sich hier ganz gut auskannten, wählten sie einen kleinen Trampelpfad, um von der Seite in die Nähe des Fahrzeuges zu kommen. Als sie dann auf gleicher Höhe mit dem Fahrerhaus des Kleintransporters waren, blieb ihnen nichts anderes übrig, als quer durch das Unterholz zu gehen, was sich angetrunken als nicht gerade einfach herausstellte. Endlich waren sie nahe genug, um etwas sehen zu können, und Sabrina sagte völlig empört: »Scheiße, der kifft da drinnen.« »Echt?«, flüsterte Nina und schob sich an ihrer Freundin vorbei, um besser sehen zu können und tatsächlich: Der Typ, sie schätze ihn auf Anfang zwanzig, hatte sich noch nicht einmal die Mühe gemacht die Innenraumbeleuchtung auszumachen, wodurch man deutlich sah, dass das, an was er ständig zog, mit Sicherheit keine normale Zigarette war. »Ich will auch!«, stellte Sabrina fast trotzig hinter ihr fest.
»Und wie willst du das machen? Willst du ihn auch überfallen?«, antwortet Nina belustigt. Sabrina dachte einen Augenblick über diese Option nach und schlug dann vor: »Nein, aber wozu sind wir denn zwei so hübsche Mädels? Ich werde ihn einfach fragen!«
»Aber du kannst doch nicht … «, setzte Nina an, doch Sabrina war bereits an ihr vorbei und ging nun zielstrebig auf das Fahrzeug zu. Dort angekommen klopfte sie an die Windschutzscheibe, worauf der junge Mann zusammenzuckte. Unsicher beugte er sich vor und versuchte zu erkennen, wer draußen stand. Sabrina stellte sich so hin, dass die Innenraumbeleuchtung ihr Gesicht erfasste und sie gut zu erkennen war. Der Mann wirkte sichtbar erleichtert und kurbelte seine Scheibe etwas herunter, dann sagte er: »Hast du mich erschreckt, Mädchen! Was brauchst du denn?« Sabrina war kurz hin und her gerissen. Einerseits gefiel ihr der Typ, andererseits hatte es schon lange niemand mehr gewagt, sie Mädchen zu nennen. Da das Gefallen und der Joint in seiner Hand das Wort Mädchen locker aufwogen, setzte sie ihr ‘Du-kannst-mich-haben-Lächeln’ auf und stellte sich ein wenig dumm: »Ich brauche nichts! Meine Freundin und ich dachten nur, hier braucht vielleicht jemand Hilfe, und da wollten wir einfach mal nachsehen.«
»Deine Freundin?«, wiederholte der Typ und versuchte in der bereits fortgeschrittenen Dunkelheit des Waldes jemanden zu erkennen. Sabrina machte ohne sich umzudrehen eine winkende Handbewegung, und nur Sekunden später tauchte auch Nina zwischen den Bäumen auf.
»Meine Freundin!«, stellte Sabrina fast schon überheblich fest und drehte sich nun doch mit einer vorstellenden Handbewegung zu ihr um: »Darf ich vorstellen … das ist Nina … «, anschließend drehte sie sich wieder zu dem Typen und streckte ihre Hand durch die geöffnete Scheibe, » … und ich bin Sabrina.«
»Hallo ihr zwei, schön euch kennenzulernen! Ich bin … aber nicht lachen … Wodan.« Dann schien er kurz zu überlegen und schlug vor: »Wollt ihr nicht rein kommen? Es ist ganz schön kalt da draußen!«
»Wer sagt uns denn, dass du kein gesuchter Massenmörder bist?«, fragte Sabrina, die in Wirklichkeit keinerlei Angst vor dem Typen hatte. Zur ihrer Überraschung setzte dieser Wodan jetzt ein vielsagendes Grinsen auf und antwortete: »Weil Massenmörder zu ihrer Beruhigung morden und nicht kiffen.« Immer noch grinsend hielt er den Joint ins Licht.
»Das klingt überzeugend, oder was meinst du, Nina?«, fragte Sabrina lachend über die Schulter, und Nina stimmte ihr zu. Die beiden umrundeten den Transporter, stiegen ein und setzten sich dann auf die durchgehende Sitzbank. Jetzt im Licht stutzte Nina kurz. Auf ganz entfernte Weise sah dieser Wodan aus wie jemand, den sie einmal gekannt hatte. Doch als sie ihn erneut ansah, und er sein Gesicht zu ihr drehte, verwarf sie den Gedanken wieder. Es hatte nur an den Augen gelegen; denn der, mit dem sie ihn verwechselte, hatte ebenfalls diese wasserblauen Augen, sonst aber nichts mit ihm gemein.
»Wollt ihr?«, riss Wodan sie aus ihren Gedanken, und Sabrina nahm den ihr angebotenen Joint mit einem zufriedenen Lächeln entgegen. Nach einem kräftigen Zug reichte sie ihn an Sabrina weiter, ließ aber den Rauch noch in der Lunge.
»Kommen hier ab und zu

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