Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BENUTZT: Psychothriller

BENUTZT: Psychothriller

Titel: BENUTZT: Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Franley
Vom Netzwerk:
den Tisch und sah den Studenten dabei an. Dieser beugte sich etwas vor und erstarrte: »Scheiße, das ist Leon!« Und als wollte er es nicht begreifen, fragte er mit stockender Stimme: »Ist er …?«
Mike kniff den Mund zusammen, nickte, und jetzt erst begriff er, warum sein Chef so aufgelöst gewesen ist. Wenn das tatsächlich der Sohn der Richterin war, wäre Erfolgsdruck ein zu banales Wort! Eine weitere Erinnerung schoss ihm durch den Kopf, und diesmal erstarrte er selbst. Er wendete den Blick zu Karl und sagte ausdruckslos: »Die Tochter der Richterin ist ebenfalls als vermisst gemeldet! Ich habe ihren Namen gestern bei den Vermisstenanzeigen gelesen.«
Karl nahm seine Hände vor das Gesicht und stieß ein leises »Scheiße!« aus. Dann fing er sich wieder, tat so, als wäre alles ganz normal und sagte zu dem Studenten: »Vielen Dank für Ihre Hilfe! Wenn Sie noch einen Augenblick Zeit haben, würde ich Ihnen einen Beamten hereinschicken, der alles noch einmal genau zu Papier bringt.« Ohne auf eine Antwort zu warten, stand der Leiter der Mordkommission auf, drehte sich zu seinen Kommissaren und wies sie an, in einer Viertelstunde in seinem Büro zu sein. Mike und Peter nickten, verabschiedeten sich von dem Studenten und Peter begleitete Mike zu dem Raucherplatz, auf dem Innenhof des Präsidiums.

»Nehmt bitte Platz.«, Karls Stimme war nun etwas freundlicher, aber seine Anspannung war deutlich zu spüren. Schon während sich Mike und Peter setzten, begann er zu reden: »Du hattest Recht, Mike. Die Tochter von Richterin Magwart ist tatsächlich als vermisst gemeldet. Die Kollegen haben dies bisher nur nicht allzu ernst genommen, da die junge Frau bereits achtzehn ist, und man in dem Alter schon mal eigene Wege geht.« Karl stockte und sah seine Kommissare fragend an: »Was für eine Scheiße läuft da?«
»Bei Richtern liegt ein Racheakt nahe …«, wagte Peter eine erste Prognose, erzählte damit aber nichts Neues.
»Ist mir schon klar!«, erwiderte Karl dann auch und spann den Faden weiter: »Aber was macht das für einen Sinn, erst den Sohn umzubringen, das Ganze dann offenbar im Internet zu zeigen und anschließend die Tochter zu entführen?«
Noch vor einem Jahr hätte sich Mike auch keinen Reim darauf machen können, aber durch Jennis Arbeit bei einem Onlinemagazin hatte er mittlerweile gelernt, dass es haufenweise Psychopathen gab, die entweder Computerspiele entwickelten, oder die solche zum Teil wirklich kranken Spiele spielten. »Ich glaube … «, begann er, » … dass der Täter nicht nur Rache nehmen möchte, sondern auch auf öffentliche Demütigung aus sein könnte!«
»Weiß die Richterin schon Bescheid?«, fragte Peter dazwischen. Karl schüttelte den Kopf und wollte gerade antworten, als sein Telefon läutete. Er hob ab, sagte ein paar Worte und legte dann wieder auf. Anschließend drehte er seinen Monitor so hin, dass ihn auch Mike und Peter sehen konnten, und klickte auf eine noch ungelesene E-Mail. Nach einem weiteren Klick öffnete sich ein Medienprogramm, das zunächst ein völlig schwarzes Bild zeigte. Wenige Sekunden passierte nichts, dann wurde das Bild endlos langsam heller und die Silhouette eines großen Holzstuhles, der sehr an einen elektrischen Stuhl erinnerte, zeichnete sich ab. Im gleichen Tempo, wie der Lichtkegel heller wurde, fuhr die Kamera, beginnend von der Rückseite des Stuhles langsam drum herum. Doch auch als die Kamera vorne angekommen war, reichte das Licht noch immer nicht aus, um Details zu erkennen. Egal wie angestrengt man darauf starrte, es blieb eine vage Vermutung. Wieder vergingen Sekunden, und es wurde schon fast langweilig, als der Lichtkegel plötzlich derart hell aufleuchtete, dass es fast schon in den Augen wehtat. Mit einem Schlag saß er vor ihnen, und es gab keinen Zweifel: Es war der Tote aus dem Wald! Schwere Eisenbänder fixierten ihn an den übergroßen Holzstuhl, und dunkle Flecken auf seiner Kleidung zeugten davon, dass er bereits misshandelt wurde. Was einem nicht sofort auffiel, war die Tatsache, dass der Mann scheinbar völlig unbeeindruckt von der Helligkeit des Scheinwerfers blieb, was der ganzen Szenerie einen noch unheimlicheren Ausdruck verlieh. Erst störte sich Mike daran, dann stellte er leise fest: »Da muss er schon fast blind gewesen sein!«
Alle Drei schauten weiter gebannt auf das, was sich da am Monitor abspielte. So widerwärtig der Anblick auch war, man musste einfach zusehen!
Genau so plötzlich, wie es hell geworden war,

Weitere Kostenlose Bücher