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BENUTZT: Psychothriller

BENUTZT: Psychothriller

Titel: BENUTZT: Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Franley
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der Bar untergebracht war. Peter wollte gerade auf sich aufmerksam machen, als ihn Mike zurückhielt und auf den Fernseher deutete, wo gerade Nummer Drei von den Spielern abgestraft wurde. Dieses Mal drehten sich die Gewindestangen nicht nur ein kleines Stück in Richtung Kopf, sondern soweit, dass ihre Spitzen sich ein kleines Stück oberhalb ihrer Schläfen in den Kopf bohrten. Nina saß starr, mit weit aufgerissenen Augen da und wagte es nicht, sich zu bewegen. Endlich stoppte die Apparatur, blieb eine Weile in der Position und drehte die beiden Stangen wieder ein Stück zurück. Kleine Blutstropfen rannen der Frau über die Wangen, doch es war deutlich erkennbar, dass nicht der Schmerz, sondern die psychische Belastung sie langsam zum Durchdrehen brachte. Endlich blendete der Fernsehsender das Bild aus und eine im krassen Gegensatz dazu viel zu gepflegte Sprecherin schilderte, was die Presse von dem Spiel wusste.
»Das ist doch krank!«, stieß die junge Bedienung aus, als sich der Bann der Bilder etwas gelegt hatte. »Das ist es!«, sagte Peter, der immer noch unbemerkt hinter ihr gestanden hatte und ihr damit einen ziemlichen Schrecken einjagte. Die junge Frau fuhr herum, starrt die beiden Kommissare einen Augenblick lang an und wurde dann erst professionell. Mit noch nicht ganz fester Stimme sagte sie entschuldigend: »Tut mir leid, ich habe Sie gar nicht kommen hören. Diese Entführung ist einfach …«, sie stockte kurz, » … ist einfach abscheulich, und ich verstehe nicht, dass man das so weiterlaufen lässt.«
»Sie haben recht, das ist widerlich!«, antwortete Mike, der nicht vorhatte sich als Polizist vorzustellen und fragte dann ganz banal: »Haben Sie schon geöffnet? Wir könnten etwas zum Essen gebrauchen!«
Als geübte Bedienung spürte die Frau, dass Mike nicht über das gerade Gesehene reden wollte, und wies den beiden einen Tisch an einem der Fenster zu. Anschließend brachte sie die Karte mit den Worten: »Sie können alles auf der Karte bestellen, allerdings müssten Sie bis spätestens 19 Uhr den Tisch räumen, da wir später noch eine geschlossene Gesellschaft haben. Ist das für Sie in Ordnung?«
»Natürlich«, antwortete Mike mit einem Lächeln und bestellte für sich schon einmal ein Glas Cola, was Peter ihm gleichtat.
Da sie die ersten Gäste an diesem Abend waren, dauerte es eine Weile, bis das Essen kam, und sie schafften es gerade bis kurz vor 19 Uhr fertig zu werden. Seit einer halben Stunde füllte sich die Bar zusehends, und wie sie aus den Gesprächsfetzen entnehmen konnten, war es, wie die Dame im Ausländeramt gesagt hatte. Einige ihrer Kollegen genehmigten sich schon vor dem offiziellen Beginn der Feier einige Biere.
Pünktlich um 19 Uhr räumten Mike und Peter ihren Platz, gingen aber ebenfalls noch zu Bar und warteten darauf, dass der Chef des Ausländeramts endlich auftauchen würde.
»Weißt du eigentlich, wie dieser Kollmaier aussieht?«, fragte Peter und sah sich ein wenig hilflos in dem Gedränge um.
»Jetzt weiß ich es!«, antwortete Mike und nickte zu einem leicht untersetzten Mann im Anzug, der gerade dabei war das Mikrofon des Alleinunterhalters einzuschalten.
Nachdem sich der Mann lauthals geräuspert hatte, kehrte Stille ein, und Kollmaier begann die typische Ansprache einer Weihnachtsfeier herunterzuleiern. Anschließend suchten sich alle die noch standen einen Platz an einem der vielen Tische und Mike und Peter gingen auf ihn zu.
»Herr Kollmaier?«, fragte Mike als sie seinen Tisch erreicht hatten.
Der Mann sah ihn mit einem arroganten Blick, der in etwa Was wollen Sie von mir? aussagte, an und antwortete dann auch entsprechend herablassend: »Und Sie sind? Ich glaube nicht, dass Sie eine Einladung für diese Feier haben!«
Mike lächelte angesäuert, zog seinen Dienstausweis heraus und hielt ihn so, dass ihn jeder am Tisch gut sehen konnte. Solche Aktionen hatten immer die gleiche Wirkung, und auch Kollmaier war es sichtbar unangenehm, dass ihn die Polizei sprechen wollte. Um das Klischee zu vervollständigen, sprach Mike noch die üblichen Worte: »Wir haben immer eine Einladung! Also, sind Sie Herr Kollmaier?«
Peter betrachtete den geschätzt, etwa 50-Jährigen dabei, wie er süßlich zu seinen Untergebenen lächelte, sich dann erhob und zu Mike sagte: »Bin ich! Lassen Sie uns nach draußen gehen, da müssen Sie nicht so schreien.«
Die beiden Kommissare verließen hinter Kollmaier den Saal, und erst als dieser sicher war, dass keiner seiner

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