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BENUTZT: Psychothriller

BENUTZT: Psychothriller

Titel: BENUTZT: Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Franley
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sagte, war es eindeutig das Wort „ Scheiße.“
Wie vorhersehbar raste Kassandras Zähler, der neben ihrem Bild zu sehen war, in Zehner-Schritten nach oben und wurde erst bei einem Stand von Achttausend etwas langsamer.
Mike runzelte die Stirn, und ohne aufzublicken fragte er nach hinten zu Natalie: »Hat Kassandra Magwart eine Akte?« Natalie musste nicht erst in ihrem Notizbüchlein nachsehen, sie kannte alles den Fall betreffende auswendig: »Nein! Keine Akte, keinen Eintrag, und auch bei Gericht wird sie nicht erwähnt!«
Mike schoss ein bösartiger Gedanke durch den Kopf, denn dank der mit Sicherheit gleich folgenden zweiten Befragung würde er vermutlich die Antwort auf die Frage bekommen.
Die Zeit lief ab, und erst als der gesamte Stuhl von Nummer Zwei eingeblendet wurde, sah man, dass ein neues Foltergerät dazu gekommen war. Dieses Mal hatte Döring die Schuhe von Kassandra und vermutlich auch die der anderen mit kleinen Herdplatten getauscht, und an beiden begannen nun kleine Lämpchen zu leuchten. Als die Zeit abgelaufen war, konnte man die Anspannung der jungen Frau förmlich spüren. Irritiert davon, dass die Folter nicht unmittelbar einsetzte, huschte ihr Blick unruhig hin und her. Erst langsam spürte sie die einsetzende Hitze an ihren Fußsohlen und versuchte verzweifelt sich ihrer Fußfesseln zu entwinden, doch die Metallstreifen ließen kaum eine Bewegung zu. Je länger es dauerte, umso fester krallten sich ihre Fingernägel in die Holzlehne des Stuhles, und ihr Blick begann abzudriften. Auf ihrer Stirn traten immer mehr Schweißperlen aus der Haut, und schließlich konnte sie nicht mehr anders. Der Schrei war dem einer werdenden Mutter sehr ähnlich und brach sich mehrmals in dem Gewölbe. Dann endlich erloschen die beiden Lämpchen, und Nummer Zwei wurde langsam ruhiger.
Tränen brachen sich ihren Weg, als abermals die Stimme ihres Peinigers erklang, der emotionslos die Frage wiederholte: »Hast du schon einmal etwas mit einem Gericht zu tun gehabt, egal in welcher Funktion?« Dieses Mal bekam sie erst doppelte Bedenkzeit, dann doppelte Redezeit. Weinend und wütend gleichzeitig, brüllte sie: »Ja verdammt! Ich habe meine damals beste Freundin anonym wegen Diebstahls angezeigt, weil sie mir den Freund ausgespannt hatte.« Als die Redezeit abgelaufen war, fragte seine Stimme: »Wenn euch das als Antwort reicht und ihr diese für ehrlich haltet, stimmt für die anderen beiden Frauen, dann wird die zweite Bestrafung ausgesetzt!«
Die Zahlen neben den drei eingeblendeten Frauen sprangen auf Null und begannen keine Sekunde später wieder zu steigen. Jetzt sah es so aus, als hätte Kassandra eine Chance der Strafe zu entgehen.

Mike erhob sich von seinem Bürostuhl, blickte auf die Wand mit den zusammengetragenen Fakten und stellte sich selbst laut die Frage: »Was für einen Scheiß zieht Kassandra Magwart da ab, und warum sagt sie das nicht gleich?« Und Natalie fügte hinzu: »Ich habe sowieso das Gefühl, sie spielt ein falsches Spiel.«
»Hast du eine Idee?«, wandte sich Mike an Peter und erschrak ein wenig. Sein Partner lehnte an einem der Festerbretter und drückt seine Hände auf die Magengegend. Mit der noch hell erleuchteten Burgmauer im Hintergrund sah es fast so aus, als hätte er eine helle Aura um sich herum. »Was ist mit dir?«
Peter winkte ab: »Nur Magenschmerzen, mehr nicht!«
Mike beließ es dabei, obwohl ihm gerade in den Sinn kam, dass sein Partner in letzter Zeit öfter einmal seltsam nachdenklich wirkte. Mit erster Miene fragte er: »Willst du wieder nach Hause gehen? Wir können im Augenblick sowieso kaum etwas machen.«
Peter schüttelte wie erwartet den Kopf und antwortete stattdessen: »Das geht gleich vorbei, ich nehme eine Magentablette, und dann schnappen wir uns diesen feigen Arsch!« Ohne weiter auf Mike zu achten, ging er zu seiner Tasche, kramte etwas darin herum und schluckte anschließend eine ziemlich große Kapsel, die er mit einem Glas Wasser herunterspülte.
»Also, was machen wir?«, löste Natalie die Situation auf und sah Mike, der auch ihr Vorgesetzter war, fragend an. Dieser erwiderte ihren Blick, und beim Anblick seiner noch ungebundenen Kollegin, kam ihm eine Idee. Sich über sich selbst ärgernd, sagte er: »Was ist eigentlich mit Magwarts Mann, Kassandras Vater? Wir hatten es immer nur mit der Richterin zu tun, und soweit ich mich erinnern kann, ist Frau Magwart verheiratet.«
»Den haben wir nicht vergessen!« Keiner der drei Kommissare hatte

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