Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BENUTZT: Psychothriller

BENUTZT: Psychothriller

Titel: BENUTZT: Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Franley
Vom Netzwerk:
des Sekretärs. Ihm war es nicht aufgefallen, der Kommissarin dagegen schon! Beim Hineinschieben der Akten war die dünne Bodenplatte ein kleines Stück nach hinten gerutscht und hatte einen Hohlraum darunter sichtbar gemacht. »Warten Sie!« Gleichzeitig mit den Worten hatte Natalie den Arm des Mannes festgehalten, wofür sie nun einen vorwurfsvollen Blick erntete.
Mit ertappt klingender Stimme erklärte sie: »Da ist etwas unter der Platte!«
Magwart ließ die Tür wieder nach unten klappen, und Natalie deutete mit dem Finger auf den entstandenen Spalt. Ohne ein Wort zu sagen, und als wären die Aktenstapel leicht wie Watte, räumte Magwart das Fach wieder leer und hob anschließend die Bodenplatte nach oben heraus. Das Geheimfach war tatsächlich größer, als man von außen vermutet hätte, und gleich oben auf lagen die fehlenden Seiten. Da sie alles andere, was sich noch in dem Fach befand, nichts anging, sagte Natalie: »Das suchen wir! Kann ich sie herausnehmen?«
Herr Magwart versuchte sich nichts anmerken zu lassen, doch Mike sah ihm seine Verwirrung über den Fund selbst aus der Entfernung an und hoffte für ihn, dass die gefundenen Akten der einzig brisante Inhalt dieses Faches war.
»Ja, sicher! Nehmen Sie die verdammten Papiere, und finden Sie endlich meine Tochter!« Beiden Kommissaren war klar, dass dies das einem Rauswurf gleichkam. Natalie nahm die Blätter an sich, dann verabschiedeten sie sich und verließen das Haus. Erst als sie das große Tor passiert hatten, und auch die Gegensprechanlage hinter ihnen lag, sagte Mike: »Ich fresse einen Besen, wenn unsere Richterin nicht noch ein paar Leichen im Keller hat!«
»Das glaube ich allerdings auch langsam«, bestätigte seine Kollegin und fragte: »Soll ich diesmal fahren?«, doch Mike schüttelte den Kopf: »Nein. Du siehst dir bitte während der Fahrt die Unterlagen an, wir haben absolut keine Zeit mehr und brauchen endlich einen Hinweis!«
Zuerst überflog Natalie jedes der Blätter und sortierte sie dabei so lange nach Wichtigkeit, bis das erfolgversprechendste Protokoll ganz oben lag. Als sie damit fertig war, stellte sie ein wenig resigniert fest: »Ich befürchte, wir finden auch hier nichts, um die Frauen zu finden, aber diese Abschrift einer Vernehmung von Herrn Kollmaier ist ganz interessant … besonders dieser Abschnitt hier.« Ihr Finger suchte eine bestimmte Stelle auf der noch mit Schreibmaschine geschriebenen Seite, dann räusperte sie sich und begann vorzulesen:
»Polizist: Herr Kollmaier, wo befanden Sie sich zu dem Zeitpunkt, an dem Sabrina Cricic sexuell misshandelt wurde?
Kollmaier: Ich war in meinem Büro!
Polizist: Gibt es dafür Zeugen?
Kollmaier: Nein … doch natürlich, meine Tochter … nein Quatsch … die Tochter einer Bekannten hatte mich gerade besucht. Sie kommt öfter einmal vorbei, da ihre Schule gleich gegenüberliegt.
Polizist: Kann uns das Mädchen das bestätigen?
Kollmaier: Ja, das dürfte kein Problem sein, ich bringe sie später vorbei.«
Nun hob Natalie den Kopf und sah zu Mike hinüber: »Dann folgt nur noch Unwichtiges.«
Mike warf ebenfalls einen kurzen Blick zu seiner Kollegin und sagte: »Das würde ja bedeuten, dass Kollmaier damals auch unter Verdacht stand. Steht da irgendwo, wie dieses Mädchen hieß?«
Natalie warf noch einmal einen Blick auf das Papier: »Nein! Leider nicht einmal der Vorname und auch bei den anderen Unterlagen gibt es keinen Hinweis auf sie. Allerdings … warte mal … « Nun ließ sie jedes Blatt durch ihre Finger wandern. »Es fehlt immer noch ein Dokument. Es müsste eins mehr sein!«
Mike wollte fluchen, beherrschte sich aber. Säße Peter neben ihm, er hätte einen Brüller losgelassen, doch das wollte er Natalie ersparen.

–37–

    Zu Beginn der dritten Runde hatten alle drei Frauen begriffen, dass sie das hier nur mit der Wahrheit zu Ende bringen konnten. Trotzdem hatten vor allem Sabrina und Kassandra Angst vor den Konsequenzen für ihr weiteres Leben. Um Punkt 8 Uhr donnerte erneut die Stimme ihres Entführers aus dem Lautsprecher und verkündete: »Dritte Runde! Wer war es, der Nummer Eins vor fünf Jahren missbraucht hat?«
Sabrina zuckte sichtbar zusammen. Natürlich hatte sie die Frage, nachdem ihr klar wurde, wer ihr Entführer war, erwartet. Trotzdem steckte sie in der Klemme. Log sie, erwarteten sie ganz sicher weitere Qualen. Sagte sie die Wahrheit, riskierte sie für sich und ihre Familie die Ausweisung aus Deutschland und ein Gerichtsverfahren wegen

Weitere Kostenlose Bücher