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BENUTZT: Psychothriller

BENUTZT: Psychothriller

Titel: BENUTZT: Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Franley
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mitbekommen, dass Karl das Büro betreten hatte: »Richterin Magwarts Mann ist im diplomatischen Dienst beschäftigt und konnte erst gestern aus dem Nahen Osten zurückkehren. Ich habe gerade mit ihm telefoniert, und natürlich ist auch er zutiefst erschüttert über den Tod seines Sohnes und die Entführung seiner Tochter!«
»Hatte er irgendeinen Anhaltspunkt, der uns nützen könnte?«, fragte Peter seinen Chef, doch Karl schüttelte den Kopf.
Natalies Blick fiel auf die Gerichtsakte, die immer noch auf ihrem Tisch lag, und ohne jemanden bestimmten anzusprechen sagte sie: »Wäre es nicht möglich, dass die Richterin die fehlenden Seiten zu Hause hat? Und wenn ja, weiß vielleicht ihr Mann, wo diese sein könnten.«
Karl sah die neue Kollegin milde lächelnd an: »Und Sie glauben, er gibt Gerichtsunterlagen seiner Frau ohne ihre Zustimmung heraus?«
»Immerhin geht es um das Leben seiner Tochter, und vielleicht reagiert er nicht so eigenartig wie seine Frau!«, mischte sich Mike ein und fügte noch hinzu: »Einen Versuch wäre es wert!«
»Wenn ihr meint …«, sagte Karl gleichgültig, da auch ihm bewusst war, dass es immer noch keinen Hinweis auf den Aufenthaltsort des Entführers gab. Dann fiel ihm der gestrige Nachmittag ein, und er fragte Natalie: »Hat eigentlich die Recherche im Gefängnis etwas gebracht?«
Die Kommissarin trank den letzten Schluck ihres bereits erkalteten Kaffees und berichtete: »Zunächst nicht wirklich. Döring hatte als Kinderschänder einen schweren Stand und oft Probleme mit den anderen Insassen. Es gab nur einen älteren, rechtsextremen Mann vom alten Schlag, mit dem sich Döring verstand. Die beiden teilten sich eine Zelle und bauten ein freundschaftliches Verhältnis zueinander auf. Sie waren so etwas wie Freunde in der Not. Eigentlich ist das ja die beste Voraussetzung, um an Informationen zu kommen, doch leider verstarb der Alte kurz vor Dörings Entlassung. Offenbar hatte man die beiden zu Dörings Abschied derart misshandelt, dass es der alte Mann nicht überlebte.«
»So langsam kommt mir dieser Döring vor wie ein Phantom!«, stellte Mike frustriert fest. »Sobald eine Information über ihn auch nur in greifbare Reichweite kommt, verschwindet sie wieder.«
»Nicht ganz!«, widersprach Natalie. »Es gab noch einen jungen Nazi, der sich oft und gerne mit dem Alten unterhalten hatte, doch natürlich wollte auch der nicht mit uns reden.« Natalie machte ein kurze Pause und verkündete dann ihren Einfall: »Ich konnte aber einen der mich begleitenden Beamten dazu überreden, sich für eine Nacht als neuer Gefangener bei dem Nazi einsperren zu lassen. Nach dem Frühstück, das um 8 Uhr beginnt, wird der Gefängnischef unseren Mann wieder herausholen. Falls der Alte Döring einen passenden Ort für diese Entführung genannt hat, stehen die Chancen ganz gut, dass auch dieser junge Nazi davon weiß!«
»Gute Arbeit!«, lobte Karl.
Auch Mike nickte anerkennend, blickte auf die Uhr und beschloss: »Es ist jetzt kurz nach halb sieben. Ich würde sagen, wir nutzen die Zeit und statten Kassandras Vater einen Besuch ab!« Dann sah er seinen Chef an und fragte: »Ich nehme an, die Richterin ist noch immer nicht vernehmungsfähig?«
»Richtig!«, bestätigter dieser, wünschte seinen Leuten viel Glück und verließ das Büro.
Trotz Peters Protest bestimmte Mike, dass sein angeschlagener Partner im Büro bleiben und weiter das Spiel beobachten sollte.

In den ersten zehn Minuten der Fahrt war es ein seltsames Gefühl nicht Peter, sondern Natalie neben sich im Dienstwagen sitzen zu haben, und Mike bereute, dass immer nur sein Partner gefahren war. Dank der zentralen Lage seiner Wohnung, brauchte er privat kaum das Auto, was sich jetzt in einer etwas unsicheren Fahrweise niederschlug. Natalie ließ sich zwar nichts anmerken, aber daran, dass sie sich die ganze Fahrt über an dem Haltegriff über der Tür festhielt, erkannte er ihre Anspannung.
Zwanzig Minuten später erreichten sie das freistehende Haus der Familie Magwart, und beide waren froh, dass die Fahrt zu Ende war. Als sie die Straße überquerten, gab sich Mike die Blöße und sagte: »Ich sollte wohl wieder öfter fahren!« Seine Kollegin blickte ihn von der Seite an und bemerkte mit einem Lächeln: »Kennst du diese Fahrsicherheitskurse?«
Zu einem weiteren Gespräch kam es nicht, da sie das hohe Tor der Zufahrt erreicht hatten, und Mike auf den Klingelknopf drückte. Rund um ein eingebautes Kameraauge leuchtete ein Ring aus weißen

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