Beobachte mich!
Bauteam kam auch mit und zu viert hatten sie das Auto in zwei Hälften geschni t ten und die v ordere auf den Vorplatz der Villa transpo r tiert. Bei den frühlingshaften Temper a turen konnten sie draußen arbeiten und hatten das halbe Auto an der Schnittstelle mit einer Metallwand verschweißt, die gleichzeitig als Aufhängung diente. Sie ha t ten den Rest des Bentleys auf Vordermann gebracht, ihn neu lackiert und die Sichtschutzfolien auf der Panoram a scheibe und den Seitenfenstern angebracht. Beide Türen funktionie r ten noch und als das halbe Auto tro c ken und fertig war, schleppten es die beiden starken Mä n ner vom Bautrupp in die erste Etage. Wie geplant, wurde es an der Wand angebracht. Gleich wenn man den Raum betrat, war es der erste Hingucker. Jana hatte die Idee, eine voll bewe g liche, teure Schaufensterpuppe darauf zu setzen, die einen gelben Schwamm in der Hand hielt.
Die Schaufensterpuppe war weißhäutig, filigran und s u perschlank. Sie saß auf der Motorhaube wie die kleine Meerjungfrau in Dänemark, mit dem Unterschied, dass sie größer war und weitaus erotischer wirkte. Kristian ha t te ihr Janas lindgrünen Bikini mit dem Schleifenve r schluss ang e zogen. In der erhobenen Hand hielt sie den gelben Schwamm und sah aus, als wenn sie gleich zu w a schen b e ginnen würde.
Im Innenraum hatte der Wagen hellbraune Lede r sitze, auf denen ein weiches Schafsfell lag. Die Knüppelscha l tung war verchromt. Auf der Ablage über dem Lenkrad stand eine Box mit Pap i ertüchern .
Bis auf eine Wand war der Raum in zartem Terrakotta gestrichen worden. Die hinterste Schmalwand war schwarz. Kristian hatte einen schwarzen Kasten aufstellen lassen, der ungefähr einen Meter fünfzig im Quadrat maß und eine Höhe von einem Meter dreißig hatte. Darin b e fanden sich Kissen und Decken und ebenfalls eine Box mit Papiertüchern. Das perfekte Versteck für einen V o yeur, der ein Paar im Raum beim Ficken unbemerkt b e obachten will. Es befand sich sogar ein Nachtsichtgerät darin . Jana hatte an alles gedacht, nur für sein persönl i ches Lustempfinden. Dafür war er ihr sehr dankbar. Noch nie hatte er Menschen getroffen, die seine Neigung so natürlich behandelten. Endlich fühlte er sich nicht mehr wie ein Perverser, sondern gehörte zu einer Gru p pe. Daher machte es ihm auch so viel Freude, die Villa und etwas Geld zur Ve r fügung zu stellen.
In der Mitte des Raumes stand ein Metallbett , eine gr o ße Spielwiese in bunten Farben . D rumherum lief ein ov a les Schienensystem an der Decke und schwere Vo r hänge waren daran aufgehängt. Sogar hier konnte der Professor seinen geilen Aktivitäten folgen und unerkannt hinter dem Vo r hang lauschen oder hineinlugen, wenn gerade gefickt wurde.
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Alles war vorbereitet. Hundert Einladungen waren zur Eröffnung verschickt, die Zeitung warb mit einer Klei n anzeige mit Bild für den nächsten Tag und alles war pe r fekt ei n gerichtet. Jana und Kristian hatten im Internet auf diversen Sexseiten und in verschiedenen Chats gesucht und waren fündig geworden. Sie hatten einige Männer aus der Umg e bung angesprochen und herausgefunden, dass sich vier davon eigneten, am Wettbewerb „Schönster Schwanz des Abends“ teilzunehmen. Dazu hatte Kristian noch vier Frauen engagiert, die sich ebenfalls auf dem Laufsteg präsentieren sollten. „Miss Wet-Shirt“ sollte vorher die Männer anheizen, damit sie standhaft herze i gen konnten, was sie hatten. Zum Glück gab es das I n ternetportal und die Blitzsuche führte zu einem schnellen Erfolg.
Es waren nur noch wenige Stunden bis zur Eröffnung. Die wichtigsten Personen waren damit beschäftigt, einen gelungenen Abend hinzubekommen. Alles lief aufgeregt im Haus hin und her. Martin hatte sich etwas ganz B e sonderes zur Eröffnung ausgedacht und sich im Küche n bereich verschanzt. Doktor Bertram hatte beschlossen, heute kostenlos zu massieren, er stand mit aufw e ndig gegelten Haaren, weißen Sneekers und einem Arztanzug im Türrahmen zum Massageraum. Lars hatte die Aufsicht übernommen und hing ein paar Girlanden auf. Kristian suchte nervös nach Pedro und Kiang Li.
Jana und Evelyn hatten alle Tische dekoriert. Sechzig von h undert Personen hatten ihre Zusage geg e ben und ebenso viele goldene Pumps wurden mit pr i ckelndem Champagner gefüllt. Evelyn stellte sie neben die elega n ten, weißen Porzellanteller. Das Besteck war in geordn e ter Reihenfolge hingelegt worden. In der Mitte auf den Tischen standen
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