Beobachte mich!
Schalen mit kleingeschnittenem Obst neben leise surrenden, silbernen Schokoladenspringbru n nen. Die Tischdekoration sah appetitlich aus. Rote Stre u herzen lagen überall auf dem elfenbeinfarb en en Tisc h tuch.
Es klingelte. Jana zog ihren grauen Minirock gerade, strich nervös ihre Haare aus dem Gesicht und machte sich auf, die Tür zu öffnen. Draußen stand der erste Gast, es war der Herr von der Zeitung. Er hatte einen Fotogr a fen mitgebracht, der durch die Internetsuchaktion auf Kristian und Jana aufmerksam geworden war. Er hatte darum gebeten, für die Zeitschrift „Sexy Enjoy“ fotogr a fieren zu dü r fen. Natürlich hatten Kristian und Jana stolz ihr Einve r ständnis gegeben, denn in dieser Zeitschrift zu stehen war wie Germanys next Topmodel auf der Tite l seite der Vogue . Der Mensch mit dem Feuerwerk stand auch schon an der Eingangstür.
„Kommen Sie rein“, sagte Jana und schaute gleichzeitig über die Schulter des Fotografen. Sie sah, dass noch a n dere Autos auf dem Vorplatz geparkt hatten. Langsam füllte sich der Gastraum. Alle wichtigen Leute waren g e kommen, auch Hildegard war dabei und hatte ihre Spie l kumpanen mitgebracht. Sogar Marie, Janas erstes Fra u enmodel zum Massieren hatte den Weg gefunden.
Zehn Minuten nach der vereinbarten Uhrzeit stieg Kri s tian auf das lange Podest. Er hatte ein Mikrofon in der Hand. Für heute hatte er einen eleganten schwarzen A n zug ohne Hemd an und eine goldene Seidenkrawatte zie r te seinen v-förmigen Ausschnitt. Er hatte lange geübt, um an einem so wichtigen Abend wie diesem eine perfekte Eröffnungsrede zu halten. Jana reichte ihm einen gold e nen Schuh. Dann begann Kristian die Rede:
„Liebe Freunde, Besucher und Gäste …“
Applaus erklang, das Stimmengewirr verschwand und die Gäste hatten Platz genommen. In zwei langen Reihen rechts und links des Laufsteges waren Tische aufgebaut worden. So konnte jeweils eine Reihe mit dreißig Leuten das Geschehen verfolgen. Kristian hielt eine nette Begr ü ßungsrede und endete mit den Worten:
„Das Leben treibt wundersame Blüten, eine ganz b e sondere ist dieser Palast der Sinne. Mögen eure Gefühle und Sinne überflutet werden. Genießt alles, was geboten wird. Erhebt mit uns euren goldenen Schuh! Ich danke euch.“
Kristian erhielt tobende n Beifall.
„Auf ein gutes Gelingen in diesem exklusiven Haus“, sprach der Reporter der Sexzeitschrift und stellte den goldenen Pumps zur Seite, damit er ein paar Fotos schi e ßen konnte. Evelyn und Jana stellten sich Schulter an Schulter, die Pumps in der hocherhob e nen Hand, um sich in Positur zu begeben. Der Fotograf ließ seine K a mera mit Blitzlicht shooten. Am Ende des Spaliers b e fand sich das Büffet, das noch für Überraschungen so r gen sollte.
Kristian und Pedro führten die große Gesellschaft durch das Haus. Ihre Führung begann im Keller. Sta u nend drängten sich die Leute durch den engen Schacht, der in die Tiefe führte und dann offenbarte sich ihnen die glan z voll gestaltete Wellnessoase. Der Pool lag vor ihnen und der ganze Raum war hell erleuchtet. Als die Leute genug gesehen hatten, führten Kristian und Pedro sie z u rück nach oben, wo sie die Tür zum Massageraum öffn e ten. Kristian wies auf die Services hin, die Jana, Kiang Li und Doktor Bertram anbieten würden. Einige Leute me l deten sich sofort zu einer Massage an und Kristian ve r sprach einem der Gäste, dass Jana zu einer Rasur bereit wäre, wenn die großen Events heute Abend gelaufen w ä ren.
Die Gäste warfen einen Blick in die neue Küche. Als sie durch den hallenartigen Flur zurückkehrten, fragte j e mand nach den oberen Zimmern, doch Kristian erklärte, dass diese nur zeitweise geöffnet wären. Im Moment se i en sie nicht zugänglich, erst wenn die Villa Sinnflut ö f fentlich besucht würde.
Man hatte den Eindruck, dass fast ausnahmslos alle Gäste mehr an dem Nicht-Wellnessbereich interessiert w a ren, was ihm gut gefiel. Anscheinend war wirklich ein sehr großer Bedarf an aufregenden, erregenden und pr i ckelnden Erotikangeboten, was sie ab heute in einem wundervollen Ambiente liefern würden. Sie freuten sich auf den weiteren Abend und waren gespannt, wie die s u pergeilen Haupta t traktionen ankommen würden.
Die Gruppe der Gäste näherte sich wieder der Bar und der Lounge, in der Kristian die Eröffnungsrede gehalten hatte. Alles verteilte sich wieder in dem Raum, manche nahmen Platz auf den Stühlen, einige bewunderten die
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