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Beobachter

Beobachter

Titel: Beobachter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Link
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Ende zu bringen. Ich halte Sport für die beste Methode. Es ist das, was ich anbieten kann, und ich habe Erfolg damit.«
    »Warum Southend? Warum so weit draußen?«
    »Ich habe es zunächst in zwei Londoner Clubs versucht. Jedes Mal gab es Probleme, als man dort herausfand, dass ich früher bei Scotland Yard war und weshalb ich dort weggegangen bin. Schließlich beschloss ich, weiter fortzugehen, einfach in der Hoffnung, dass man dann meinen Lebensweg nicht so einfach zurückverfolgen kann. In Southend gibt es nicht so viele Problemfamilien, und ich trainiere dort auch Kinder, die sicher nicht gefährdet sind, aber einigen kann ich auch wirklich helfen. Und es ist gut, dass es so gekommen ist, oder?« Er nahm ihr die Kaffeetasse aus der Hand, stellte sie neben die Matratze auf den Fußboden. Er zog Gillian in seine Arme. »Sonst hätte ich dich ja nicht kennengelernt. Und das«, er fing an sie zu küssen, »wäre absolut schade.«
    Sie schliefen noch einmal miteinander, und es war schließlich ganz dunkel draußen und im Zimmer geworden, als sie sich voneinander lösten. Gillian merkte, dass sie kaum noch ihre Augen offen halten konnte. Mit dem letzten wachen Gedanken Ich darf auf keinen Fall schon wieder einschlafen glitt sie in den Schlaf, ohne sich noch dagegen wehren zu können. Sie war sehr glücklich und sehr müde.
    Als sie aufwachte, hatte sich nichts geändert. Es war dunkel, aber im Licht der Straßenlaterne, die vor dem Fenster stand, konnte sie den Schnee fallen sehen. Sie blickte auf ihre Uhr und erschrak: Es war halb neun. Spätestens um zehn würde Tom daheim aufkreuzen. Ihr blieben eineinhalb Stunden, um nach Hause zu kommen und gründlich zu duschen, und angesichts der Tatsache, dass es inzwischen seit etwa fünf Stunden ununterbrochen schneite, fragte sie sich beklommen, ob sich die Rückfahrt wohl ungeahnt schwierig gestalten würde.
    Sie konnte Johns tiefe Atemzüge neben sich hören. Lautlos stand sie auf, schlüpfte in ihre Kleider, nahm ihre Handtasche. Auf Zehenspitzen verließ sie das Schlafzimmer. Auch auf dem langen Flur der Altbauwohnung gab es keine Möbel, lediglich einen Kleiderhaken an der Wand, an dem ein paar Jacken und Mäntel hingen. Zuoberst befand sich Gillians Wintermantel. Darunter standen ihre Stiefel.
    Sie zog sich gerade an, als John, ein Handtuch um die Hüften gebunden, neben ihr auftauchte. »Du willst schon gehen? Ich wollte noch etwas für uns kochen. Einen Wein mit dir trinken …«
    Sie schüttelte den Kopf. »Mein Mann kommt bald nach Hause. Ich bin schon viel zu spät. Abgesehen davon habe ich sowieso Angst, dass ich in einer Schneewehe stecken bleibe. Es schneit wie verrückt draußen.«
    »Soll ich dich fahren?«
    »Nein. Das schaffe ich schon.«
    Er nahm ihr Gesicht zwischen beide Hände. »Wann sehen wir uns wieder?«
    »Ich rufe dich an«, sagte Gillian.
    3
    Sie kam genau gleichzeitig mit Tom daheim an, nach einer albtraumhaften Fahrt, die mehr als einmal beendet zu sein schien. Schneeverwehungen, quer stehende Autos, immer wieder Staus. Sie hatte nahezu die ganze Zeit über geflucht, weil sie wusste, dass ihr Vorsprung gegenüber Tom langsam zu einem Nichts zusammenschmolz, und weil sie sich fast panisch in dem Gedanken festgebissen hatte, unbedingt duschen zu müssen: Sie roch nach John. Sie roch nach Sex.
    Sie konnte Tom so nicht begegnen.
    Als sie beide gleichzeitig, jeder aus einer anderen Richtung kommend, in die Einfahrt bogen, begriff Gillian, dass sie die Situation auf irgendeine Weise durchstehen musste.
    Es war fast halb elf in der Nacht. Auch bei Tom war es später geworden.
    »Wo kommst du denn her?«, fragte er überrascht.
    »Aus London«, sagte sie wahrheitsgemäß. »Weihnachtseinkäufe.« Ihr fiel ein, dass sie nicht eine einzige Tüte oder ein Paket dabeihatte. »Äh … ich habe allerdings nichts gefunden. War dann noch etwas essen und habe mich dabei vertrödelt. Ja, und dann der Schnee. Auf den Straßen geht es nur noch stockend voran.«
    »Was ist mit Becky?«
    »Die übernachtet bei Darcy. Geburtstagsparty.«
    Sie brachten ihre Autos in die Garage, gingen dann ins Haus. Chuck kam ihnen maunzend entgegen, rieb sich an ihren Beinen. Der Anrufbeantworter piepte, ein Zeichen dafür, dass sich nicht abgehörte Nachrichten darauf befanden.
    »Ich habe mich ziemlich aufgeregt auf der Fahrt«, sagte Gillian, »und ich bin völlig verschwitzt. Ich glaube, ich springe noch mal schnell unter die Dusche.«
    Tom nickte zerstreut und betätigte die

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