Berauscht von so viel Glueck
ihr jetzt den Abend verderben?
“Hören Sie, Florence, ich glaube, Dr. Greenfield … Er ist bestimmt … Ich glaube, er würde eine Einladung zum Essen gern annehmen. Ohne Cassie natürlich.”
Florence lächelte traurig. “Wenn Sie ihn besser kennen lernen, werden Sie merken, dass er seine Gefühle nicht offen zur Schau trägt. Aber er und Nancy haben eine wunderbare Ehe geführt. Und ich möchte unsere Freundschaft nicht gefährden.”
Samantha staunte über sich selbst. “Wissen Sie was? Ich gehe mit ins Konzert und gebe Cassie in Ihre Obhut, wenn Sie versprechen, Mac und mich in Ruhe zu lassen. Und Sie helfen mir, einen anderen Babysitter für Cassie zu finden.”
“Aber wenn ich verspreche, Sie und Mac in Ruhe zu lassen, gibt es doch keinen Grund, aus dem ich Cassie nicht nehmen kann. Oder etwa doch? Ich meine, wenn Sie und er nicht aneinander interessiert sind, dann macht es doch nichts, dass ich mich um Cassie kümmere.”
Samantha seufzte dramatisch. Verzweifelt suchte sie nach einem weiteren Argument, mit dem sie Florence überzeugen konnte.
Näherer Kontakt mit Mac war und blieb gefährlich.
Aber Florence? Sie war keine Bedrohung. Es sei denn …
Hastig verdrängte sie den Gedanken. Florence würde es nie erfahren.
“Okay”, gab sie schließlich nach. “Aber ich muss mit Mac reden, bevor wir zum Einkaufen fahren. Vielleicht hat er schon eine andere Frau ins Konzert eingeladen.”
“Dann holen Sie Cassie, damit wir sie zu Celia bringen können.” Florence strahlte wieder.
Cassie war schon angezogen. Samantha legte sie in den Wipper, während Florence die Windeltasche nahm.
“Ist hier alles drin, was Celia braucht?” fragte sie.
“Ja.”
“Gut. Im Supermarkt kaufen wir eine zweite Grundausstattung, damit wir nicht immer alles hin und her schaffen müssen.”
“Florence, Sie verwöhnen mich. Ich möchte nicht, dass Sie sich zu viel zumuten.”
“Unsinn. Sagen Sie mir einfach, wenn ich zu großmütterlich werde und mich zu sehr einmische. Ich weiß, ich neige dazu”, gestand Florence.
Samantha beugte sich zu ihr und gab ihr einen Kuss auf die Wange. “Cassie hat wirklich Glück, Florence. Sie wird sich bei Ihnen wohl fühlen.”
“Das hoffe ich.” Florence lachte. “So, jetzt sollten wir aufbrechen.”
Wenige Minuten später parkte Florence vor Macs Kanzlei.
“Soll ich mit hineingehen?”
“Nein, danke. Ich erkläre es ihm lieber allein. Aber ich beeile mich.”
“Lassen Sie sich Zeit, Liebes. Ich warte hier.”
Samantha wünschte, sie hätte sich etwas Eleganteres angezogen. Es war Juni, und sie trug Shorts und ein hellblaues T-Shirt. Wie hatte sie wissen können, dass sie einen Rechtsanwalt aufsuchen würde?
Die Sekretärin, eine grauhaarige Frau, begrüßte sie freundlich.
“Hat Mac zu tun? Ich meine, Mr. Gibbons? Ich bin Samantha Collins.”
“Moment bitte.” Die Frau griff nach dem Hörer.
“Samantha!” rief Alex von nebenan. “Was tun Sie denn hier?”
Verdammt! Sie hatte gehofft, dass niemand außer Mac ihren Besuch bemerken würde. “Ich muss mit Mac etwas klären. Ein kleines Miss Verständnis.”
Alex lächeltet “Noch eins? Heißt das etwa, dass Sie auch Rosen bekommen werden?”
Samantha errötete. “Nein! Ganz sicher nicht. Es war nur eine Kleinigkeit.”
Mac erschien hinter Alex. “Offenbar sehr klein, denn ich kann mich an kein Missverständnis erinnern.”
Alex sah von Mac zu Samantha, und die Sekretärin starrte alle drei an. “Könnte ich Sie kurz sprechen, Mac?” bat Samantha.
“Sicher. Wo ist Tante Florence?”
“Sie wartet im Wagen.”
Er drehte sich zu seiner Sekretärin um. “Fragen Sie sie, ob sie hereinkommen und etwas trinken möchte. Es ist ziemlich warm.” Dann bedeutete er Samantha, ihm in sein Büro zu folgen.
Mit einem Lächeln ging Samantha an Alex vorbei. Ihr war anzusehen, dass sie vor Neugier fast platzte.
Mac schloss die Tür hinter ihnen und zeigte auf einen der Ledersessel vor seinem Schreibtisch.
“Es dauert nicht lange”, versicherte sie rasch und blieb stehen.
“Ein Missverständnis, sagten Sie? Für mich waren Sie gestern Abend recht deutlich.”
Sie ignorierte die Bemerkung. Wenn es um Wortspiele ging, war eine Ärztin einem Anwalt jederzeit unterlegen. Also kam sie sofort zur Sache. “Haben Sie schon eine Begleiterin für das Konzert?”
“Nein. Haben Sie es sich anders überlegt?”
Sie verzog keine Miene. “Ja. Ich bezahle meine Karte selbst.”
“Nicht nötig. Warum kommen
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