Bereitwillig (German Edition)
Blick und konnte kaum fassen, wie sehr sie dieses harmlose, kleine Spiel gerade genoss. Das Büro war fast leer. Wenn sie die Jalousien schlossen, konnte er ihr tatsächlich ein wenig den Po versohlen – oder sie vielleicht sogar auf andere Art und Weise züchtigen. Ein prickelnder Gedanke.
Langsam umrundete sie den Schreibtisch, strich mit ihren Fingern über die glatte Oberfläche und flüsterte: „Ich fürchte, ich war keine gute Sklavin, Sir.“ Der begehrende Blick in Bens Gesicht machte deutlich, dass ihn das nicht im Mindesten störte.
Ein lautes Klopfen an der Tür riss beide aus ihrer Spielerei. Annabelle stand im Türrahmen und machte einen Schmollmund. „Benedict, ich habe ganz arge Probleme mit einem Kunden.“
Mabel zog eine Augenbraue hoch und musterte ihre Kollegin. Die Absätze, die die Blondine trug, waren wieder einmal lächerlich hoch. Bis heute fragte sie sich, wie sie durch das Bewerbungsverfahren gekommen war. Als sie jedoch die Rocklänge betrachtete, wusste sie es sofort. Zusätzlich zu ihrem Vergnügen daran, immer mit einer Kleinmädchenstimme zu sprechen, verstand sie nichts von ihrem Job und nutzte meist ihre männlichen Kollegen aus. Mit quengelndem Tonfall jammerte sie so lange herum, bis sich jemand erbarmte und ihre Arbeit für sie erledigte. Mabel fürchtete, dass es sogar wirklich Männer gab, die diese hilflos-dumme Masche wirklich heiß fanden. Zum Glück ist Ben keiner davon.
Innerhalb von einem winzigen Augenblick war das Lächeln von Benedicts Gesicht verschwunden. Er war eindeutig verärgert über die Störung und nickte Mabel nur zu. Sie nahm ihren Urlaubsantrag vom Tisch und verließ das Büro.
Sie konnte sich nicht des Eindrucks erwehren, dass Annabelle ein Auge auf Ben geworfen hatte und sich deswegen neuerdings ständig an ihn wandte. Sie wusste, dass sie sich nicht zu sorgen brauchte – trotz allem war sie ein wenig beunruhigt und verfluchte ihre aufdringliche Kollegin innerlich. Bedeutet er dir etwa schon mehr als du denkst?
An Bens Miene konnte sie die unerfreulichen Nachrichten schon ablesen, als er aus der Tür seines Büros trat. Er setzte sich auf Mabels Schreibtischkante und rieb sich den Nasenrücken. Sie wartete geduldig, bis er bereit war, zu sagen, was ihm auf dem Herzen lag.
„Ich muss heute Nachmittag noch verreisen – in die Zweigstelle nach Southbridge. Wie es aussieht, komme ich erst Freitagnachmittag zurück. Offenbar hat Patricia es auch dort geschafft, ein heilloses Chaos zu hinterlassen. Ich rufe dich heute Abend an, in Ordnung?“
Obwohl es ihr schwer fiel, versuchte Mabel, aufmunternd zu lächeln.
Mit einem übertriebenen Hüftschwung stolzierte Annabelle nun an ihnen vorbei, zwinkerte Ben zu und hinterließ eine Parfümwolke, die Ian dazu veranlasste, verzweifelt nach Atem zu schnappen.
Ben beugte sich über den Tisch und murmelte in Richtung der beiden: „Wenn jemand sie in meiner Abwesenheit aus dem Fenster schubsen würde – ich glaube, ich wäre nicht traurig.“
Ian kicherte wie ein kleines Schulmädchen und Mabel musste sich beherrschen, nicht laut loszuprusten. Der Anflug von Sorge war also völlig unbegründet.
„Ich glaube, ich würde mir den Urlaub lieber für den passenden Anlass aufheben.“ Sie ignorierte Ians neugierig gespitzte Ohren und sah Ben fragend an.
Er zwinkerte ihr zu. „Ganz wie du willst – es ist dein Urlaub.“
Sie strich über das glatte Leder des Halsbands und legte es in ihre Reisetasche. Es war erschreckend wenig Gepäck, aber Ben hatte sich deutlich ausgedrückt. Wo auch immer sie in weniger als einer Stunde hinfahren würden, Mabel würde mit großer Sicherheit die meiste Zeit nackt sein.
Nur für die Hin- und Rückfahrt durfte sie ihre Kleidung selbst bestimmen. Sie hatte sich für einen knielangen Rock und halterlose Strümpfe entschieden. Da sie Ben reizen wollte, verzichtete sie auf Unterwäsche – allerdings in dem Wissen, dass der Rock so eng war, dass Ben unmöglich seine Hand darunter verschwinden lassen konnte, sobald sie auf dem Beifahrersitz saß.
Eigentlich hatte sie ihr Outfit noch mit einer offenherzigen Bluse vervollständigen wollen, sich dann aber mit einem Blick auf das Thermometer dagegen entschieden. Ein Pullover war definitiv die bessere Wahl.
Ben hatte ihr einfach nicht sagen wollen, wohin genau die Reise ging. Das Einzige, was Mable wusste, war, dass sie vollkommen unter sich sein würden. Allerdings war das prinzipiell in jedem Hotelzimmer der
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