Bereitwillig (German Edition)
richtige Beziehung geführt. Welcher Mann kann damit schon umgehen? Es war ihr kleines Geheimnis, nur Ian und Charly wussten davon – ihre engsten Freunde.
„Ich habe einfach gern meine Ruhe, nach einer Weile kann ich die Gegenwart der meisten Menschen nicht ertragen. Ich mag meine Freiheit.“ Deswegen ist es auch gar nicht ironisch, dass ein Halsband in deiner Tasche liegt.
„Dann sollte ich mich wohl geschmeichelt fühlen. Erzähl’ mir mehr von deinen sexuellen Vorlieben.“
„Ich denke ja nicht im Traum daran.“ Empörung schwang in jedem Wort mit.
„Dann muss ich wohl alles an diesem Wochenende selbst herausfinden – welch hartes Schicksal“, scherzte er vergnügt.
Kurz darauf sagte er: „Ich fordere eine der Fragen ein, die du wahrheitsgemäß beantworten musst.“
„Ich kann es kaum erwarten.“ Sie klang bissig und abwehrend, doch er ließ sich nicht beirren.
„Hattest du jemals Analsex?“
Mabel schluckte schwer. Ihre sexuellen Erfahrungen waren nicht unbedingt begrenzt, aber bisher – wie sie jetzt erkannt hatte – sehr im Bereich der Norm abgelaufen. Die Handschellen, die Paul einmal mitgebracht hatte, waren so ziemlich das Aufregendste gewesen, womit sie bisher im Bett experimentiert hatte. Also schüttelte sie den Kopf. Vielleicht wirst du auch deshalb so von Ben angezogen.
Seine nächsten Worte sorgten dafür, dass ihre Pussy sich zusammenzog und sie mit einem Mal unglaublich feucht wurde.
„Dann werde ich dem guten Paul ja heute Abend schon zwei Dinge voraushaben.“
9
Die Autotür fiel leise hinter ihr zu und Mabel rief begeistert: „Das ist ja wunderschön hier!“ Langsam ging sie auf die Blockhütte zu und sah sich bewundernd um. Sie waren zwar gerade erst von der Landstraße abgebogen, aber die zahlreichen Bäume um sie herum vermittelten das Gefühl, sich direkt in der Wildnis zu befinden.
Weit und breit waren keine anderen Häuser zu sehen und der Ausblick auf die Wipfel, die Mabel im Dämmerlicht nur noch schemenhaft hinter der Hütte erkennen konnte, war wunderschön. Langsam drehte sie sich um und fragte Ben, der gerade ihr Gepäck aus dem Kofferraum nahm: „Gehört die Blockhütte dir oder hast du sie gemietet?“
„Sie gehört nur mir allein.“
Seine Stimme jagte einen Schauer über Mabels Körper. Seit seiner Andeutung auf den Sex heute Abend war sie angespannt und aufgeregt, doch der Anblick der Hütte hatte sie alles vergessen lassen. Sie konnte es kaum erwarten, zu sehen, wie sie von innen aussah. Mit beiden Reisetaschen in der Hand ging Ben voraus und schloss die Tür auf. Sie folgte ihm mit kurzem Abstand und blieb wie angewurzelt stehen.
Das helle Innere bildete einen starken Kontrast zu dem dunklen, schweren Holz außen, das so rustikal anmutete. Langsam drehte sie sich im Kreis, um jedes Detail sehen zu können. Die Böden waren aus demselben hellen Holz, mit dem auch die hohen Wände verkleidet waren. Pfeiler, die aussahen, als seien sie aus direkt aus schwerem Stein gehauen, stützten die hohe Decke; die Möbel waren weiß oder ebenfalls aus hellem Holz. Auch der große Kamin, der fast die gesamte Längsseite des Raumes einnahm, war in Stein-Optik gehalten. Das große Sofa davor lud förmlich dazu ein, in den weichen Polstern zu versinken und die Aussicht aus dem Panoramafenster zu genießen. Neben der Couch stand ein kleiner Beistelltisch, auf dem sich eine elegante Lampe befand. Sie spendete gemeinsam mit der indirekten Beleuchtung in der Decke ein angenehmes Licht. Mabel konnte einen leisen Seufzer nicht unterdrücken.
Alles ähnelte eher einem Loft als einer Hütte im Wald. Vom Wohnbereich aus konnte sie in die offene Küche sehen; die Farbgebung war die gleiche wie im Rest des Hauses, die Geräte sahen ausnahmslos neu und modern aus. Verdammt, wenn er jetzt noch kochen kann, ist er perfekt!
Sie spürte Bens Hände auf ihren Schultern. Er drückte ihr einen Kuss auf die Halsseite und sagte: „Ich mache uns etwas zu Essen – oder möchtest du zuerst das Schlafzimmer sehen?“
„Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich zuerst möchte. Das Schlafzimmer sehen, mich auf der Couch zusammenrollen, das Bad begutachten oder bekocht werden.“ Sie drehte sich noch einmal um die eigene Achse und murmelte: „Ich werde das Gefühl nicht los, dass du mich nur hierher gebracht hast, um leichtes Spiel zu haben.“
„Kleine Mabel, ich glaube nicht, dass man mit dir jemals ein leichtes Spiel hat.“
Sie reckte ihr Kinn vor.
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