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Bereitwillig (German Edition)

Bereitwillig (German Edition)

Titel: Bereitwillig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Rabengut
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Fall – eigentlich hatte Ben also nichts verraten.
    Ihr Tee war noch nicht ganz durchgezogen, da klingelte es. Überrascht sah sie auf die Uhr – es war viel zu früh für Ben. Sie ließ den Beutel in der Tasse hängen, ging zur Tür und öffnete.
    Pauls Anblick war immer Balsam für ihre Augen. Er war groß, schwarz und extrem gut gebaut. Bisher hatte sie Ben bewusst verschwiegen, dass ihr Freund mit gewissen Vorzügen Profi-Basketballer war und allein deshalb nicht viel Aufhebens um ihre besondere Art von Beziehung machte, weil er sein Privatleben unter Verschluss hielt. Widerwillig musste Mabel lächeln, obwohl ihr sein Besuch gerade gar nicht gelegen kam.
    „Hey, Babe. Ich habe mir schon Sorgen gemacht.“ Er beugte sich vor und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. Mabel sog den Geruch seines Aftershaves ein und bedauerte es tatsächlich ein wenig, dass sie keine gute Nachrichten für ihn hatte.
    Er setzte sich entspannt auf das Sofa, legte seinen Arm auf die Lehne und lächelte einladend. Seine weißen Zähne blitzten auf und ihre Laune sank.
    „Es tut mir leid, dass ich mich nicht gemeldet habe, ich hatte wahnsinnig viel um die Ohren.“
    Mit einem Nicken und diesem unnachahmlich samtigen Ton in der Stimme sagte er: „Macht nichts – ich wollte nur sichergehen, dass meinem Liebling nichts passiert ist. Willst du dich nicht zu mir setzen?“
    Er klopfte mit der Hand neben sich und sein Blick brachte Mabel schwer in Versuchung. Sie   versuchte, die richtigen Worte zu finden. „Ich weiß gar nicht, wie ich es formulieren soll. Ich fürchte, wir müssen unsere kleine Vereinbarung vorerst auf Eis legen.“
    Paul schob die Unterlippe vor und sagte leise: „Du brichst mir das Herz, Süße.“ Sie hörte den Schalk in seiner Stimme und ahnte schon, was er als nächstes sagen würde. „Ein letztes Mal Sex, damit ich wenigstens eine Erinnerung habe, die mich ein wenig tröstet, während ich mich in den Schlaf weine?“
    Mabel lachte laut auf, manchmal war er einfach zu charmant. Doch sie verneinte. Die Verlockung war groß, aber allein die Vorstellung, was Ben mit ihr veranstalten würde, sollte er es herausfinden, lähmte sie völlig. Er würde toben.
    Paul versuchte gerade, sie mit einem noch bettelnderen Blick zu überzeugen, da klingelte es erneut. Das musste ja kommen!
    Sofort beschleunigte sich ihr Pulsschlag bedrohlich. Was würde Ben denken, wenn Paul gerade so selbstverständlich auf ihrer Couch saß? Ihr Blick wanderte zur Tür und der verführerische Mann in ihrer Wohnung legte interessiert den Kopf schief. „Wer ist das? Die Konkurrenz? Du guckst so ertappt.“
    Mabel räusperte sich bloß. Kam es ihr nur so vor oder dröhnte Pauls tiefe Stimme unnatürlich laut durch die Wohnung? Sie öffnete die Tür und Ben kam mit großen Schritten herein.
    „Bist du fertig? Wir können direkt-“ Er brach ab, als er den Mann auf der Couch sah.  
    Mabel blickte zwischen den Männern hin und her und wusste nicht so recht, ob sie sie einander vorstellen sollte. Paul hatte einen eindeutig abschätzenden Blick aufgesetzt und musterte Benedict von oben bis unten. Dieser ließ die Prozedur über sich ergehen und sah Mabel kurz an, die Augenbraue hochgezogen. Sofort überkam sie das Verlangen, sich zu rechtfertigen.
    „Ben, das ist Paul. Paul hat sich Sorgen gemacht, weil ich vergessen habe, ihn zurückzurufen.“  
    Ben sagte tonlos: „Wie aufmerksam von ihm.“
    Mabel suchte noch nach einer Antwort, da stand Paul auf, schob sich an Ben vorbei und ging mit bedächtigen Schritten auf die Tür zu. Wieso ist dir denn bis gerade nicht aufgefallen, dass Paul größer als Ben ist? Wirkt Bens Persönlichkeit so imposant auf dich?
    „Was soll man machen? Ich bin sehr fürsorglich, wenn ich jemanden gern habe.“ Kurz vor der Tür drehte er sich um, gab Mabel einen erneuten Kuss auf die Wange und sagte deutlich hörbar: „Bye, Baby. Du kannst ja anrufen, wenn dieses Intermezzo hier vorbei ist.“
    Ihr Herz blieb bei seinen Worten fast stehen, das war mit Abstand eine der unangenehmsten Erfahrungen seit Wochen. Sie rang nach Worten, doch Ben erwiderte bloß gelassen: „Auf den Anruf würde ich an deiner Stelle lieber nicht warten.“
    Paul zuckte lässig mit den Achseln, warf Mabel einen vielsagenden Blick zu und verschwand. Sie schloss die Tür und drehte sich langsam um. Sie wartete auf eine Reaktion von Ben; darauf, dass er wütend wurde. Doch er zeigte nur auf ihre Reisetasche und fragte überrascht: „Ist das

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