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Berg der Legenden

Berg der Legenden

Titel: Berg der Legenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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auch Football für England spielte, und verbeugte sich leicht.
    »Was ist mit Ihrem Freund?«, fragte Dick.
    »Bei ihm brauchen Sie Ihre Zeit nicht zu verschwenden«, sagte Guy. »Er strebt nach Höherem, obwohl er zufällig nach einem Mann sucht, der ebenfalls Young heißt. Ich komme später nach, George«, fügte er hinzu.
    George nickte, bummelte weiter durch die Menge und ignorierte den Ruf: »Singen Sie? Wir brauchen noch einen Tenor.«
    »Eine Pfeife tut’s doch auch«, witzelte ein anderer.
    »Spielen Sie Schach? Wir müssen Oxford dieses Jahr schlagen!«
    »Spielen Sie ein Musikinstrument?«, fragte eine verzweifelte Stimme, »nicht einmal die Zimbel?«
    George blieb stehen, als er am Ende der Gangreihe ein Banner über einem Stand entdeckte: The Fabian Society, gegründet 1884 . Rasch ging er auf einen Mann zu, der mit einem Flugblatt wedelte und rief: »Gleichheit für alle!«
    Als George auf ihn zukam, erkundigte sich der Mann: »Wollen Sie sich unserem kleinen Bund anschließen? Oder sind Sie einer von diesen engstirnigen Toryanhängern?«
    »Mitnichten!«, sagte George. »Ich glaube schon lange an die Lehren von Quintus Fabius Maximus. ›Wer die Schlacht gewinnt, ohne einen Schuss der Wut abzufeuern, ist der wahre Sieger.‹«
    »Ein Prachtkerl«, sagte der junge Mann und schob ein Formular über den Tisch. »Unterzeichnen Sie hier, dann können Sie zu unserer Versammlung nächste Woche kommen, bei der wir uns mit Mr George Bernard Shaw beschäftigen werden. Ich heiße übrigens Rupert Brooke«, fügte er hinzu und streckte seine Hand aus. »Ich bin der Clubsekretär.«
    George schüttelte Brooke herzlich die Hand, ehe er das Formular ausfüllte und es zurückgab. Brooke warf einen Blick auf die Unterschrift. »Ach was«, rief er, »stimmt es, was man so an Gerüchten hört?«
    »Was für Gerüchte?«, fragte George.
    »Dass Sie an diese Universität gekommen sind, indem Sie über die Collegemauer geklettert sind?«
    George wollte gerade antworten, als eine Stimme hinter ihm sagte: »Und anschließend musste er wieder hinausklettern. Das ist stets der schwierigste Teil.«
    »Und warum?«, fragte Brooke unschuldig.
    »Ganz einfach«, erklärte Guy, ehe George Gelegenheit hatte, etwas zu sagen, »wenn Sie eine Felswand hochklettern, sind Ihre Hände nicht mehr als ein paar Zentimeter von Ihren Augen entfernt, aber wenn Sie hinabklettern, sind Ihre Füße immer mindestens eineinhalb Meter unter Ihnen, was bedeutet, dass Sie viel eher die Balance verlieren können, wenn Sie nach unten schauen. Verstehen Sie?«
    George lachte. »Ignorieren Sie meinen Freund einfach«, sagte er. »Er ist nicht nur ein engstirniger Tory, sondern zudem noch ein Lakai des kapitalistischen Systems.«
    »Wie wahr«, sagte Guy ohne rot zu werden.
    »Und in welche Clubs haben Sie sich eingeschrieben?«, fragte Brooke und richtete seine Aufmerksamkeit auf Guy.
    »Neben Cricket dem Debattierclub, der Disraeli Society und dem Offziersausbildungscorps«, erwiderte Guy.
    »Gott im Himmel«, sagte Brooke. »Gibt es denn gar keine Hoffnung für diesen Mann?«
    »Nicht die geringste«, gab Guy zu. An George gewandt, fügte er hinzu: »Aber zumindest habe ich gefunden, wonach du gesucht hast, so dass du zur Abwechslung einmal mir folgen solltest.«
    Zum Abschied hob George sein Barett, und Brooke erwiderte den Gruß. Guy führte ihn zur nächsten Reihe mit Ständen, wo er triumphierend auf ein weißes Banner mit der Aufschrift CUMC, gegründet 1904 zeigte.
    George klopfte seinem Freund auf die Schulter. Er studierte die ausgestellten Fotografien, die jetzige und ehemalige Studenten auf dem Großen Sankt-Bernard-Pass sowie den Gipfeln des Mont Vélan und Monte Rosa zeigten. An einer Tafel auf der anderen Seite des Tisches war eine große Fotografie des Montblanc befestigt, zusammen mit den Worten Kommen Sie nächstes Jahr mit uns nach Italien, wenn Sie es auf die harte Tour mögen .
    »Wo kann ich mich anmelden?«, fragte George einen kleinen, stämmigen Mann, der neben einem größeren mit einem Eispickel in der Hand stand.
    »Sie können dem Bergsteigerclub nicht beitreten, altes Haus«, erwiderte er. »Sie müssen gewählt werden.«
    »Und wie werde ich gewählt?«
    »Ganz einfach. Sie melden sich für einen unserer Clubwettkämpfe in Pen-y-Pass an, und dann entscheiden wir, ob Sie ein Bergsteiger sind oder nur ein Wochenendwanderfreund.«
    »Ich werde ja wohl wissen«, mischte Guy sich ein, »ob mein Freund …«
    »… Lust hat, sich

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