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Berg der Legenden

Berg der Legenden

Titel: Berg der Legenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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Sie aus diesem Abend eines gelernt haben.«
    »Und was sollte das sein, Sir?«, fragte Andrew.
    »Sorgen Sie dafür, dass Sie nicht eines Tages mit drei Töchtern dastehen. Nicht zuletzt, weil Mallory keine Ruhe geben wird, ehe sie alle die Universität besuchen und ein Diplom verliehen bekommen haben.«
    »Ein famoser Vorschlag, Mr Mallory«, sagte Mildred. »Wenn ich die Gelegenheit gehabt hätte, dem Beispiel meines Vaters zu folgen und Architektin zu werden, hätte ich diesen Weg nur zu gerne eingeschlagen.«
    Zum ersten Mal an diesem Abend war Mr Turner sprachlos. Es dauerte eine Weile, bis er sich hinreichend erholt hatte, um vorzuschlagen: »Lassen Sie uns gemeinsam im Salon den Kaffee einnehmen.«
    Dieses Mal waren es die Mädchen, die ihre Überraschung nicht verbergen konnten, dass ihr Vater mit der üblichen Routine brach. Für gewöhnlich genoss er zunächst einen Brandy und eine Zigarre mit seinen männlichen Gästen, ehe er überhaupt in Erwägung zog, den jungen Damen Gesellschaft zu leisten.
    »Ein denkwürdiger Sieg, Mr Mallory«, flüsterte Marjorie, als George ihr den Stuhl zurückzog. Er wartete, bis alle drei Schwestern den Speisesaal verlassen hatten, bevor er sich in Bewegung setzte. Erfreut stellte er fest, dass Andrew mit dem alten Mann in ein Gespräch vertieft war.
    Sobald Ruth im Salon auf dem Sofa Platz genommen hatte, schlenderte George gemächlich zu ihr hinüber und ließ sich neben ihr nieder. Ruth sagte nichts und schien hinüber zu Andrew zu blicken, der sich zu Marjorie auf die Chaiselounge gesetzt hatte. Jetzt, wo er sein Ziel erreicht hatte, fehlten George plötzlich die Worte. Es dauerte eine Weile, ehe Ruth sich seiner erbarmte.
    »Haben Sie etwa meinen Vater beim Billard geschlagen, Mr Mallory?«, fragte sie schließlich.
    »Ja, Miss Turner«, sagte George, während Atkins ihr eine Tasse Kaffee servierte.
    »Das erklärt, warum er während des Dinners so streitlustig war.« Sie nahm einen Schluck von ihrem Kaffee, ehe sie hinzufügte: »Sollte er Sie noch einmal einladen, Mr Mallory, wäre es vielleicht diplomatischer, ihn gewinnen zu lassen.«
    »Ich fürchte, dem kann ich auf keinen Fall zustimmen, Miss Turner.«
    »Aber warum nicht?«
    »Weil das eine Schwäche meines Charakters offenbaren würde, von der sie möglicherweise erfahren könnte.«
    »Sie?«, wiederholte Ruth aufrichtig verwirrt.
    »Chomolungma, die Muttergöttin der Erde.«
    »Aber mein Vater erzählte mir, es sei der Everest, den Sie zu bezwingen hoffen.«
    »›Everest‹ ist der Name, den die Engländer ihr gegeben haben, aber es ist nicht der Name, auf den sie hört.«
    »Ihr Kaffee wird kalt, Mr Mallory«, sagte Ruth und sah sich im Raum um.
    »Danke, Miss Turner.« Er nahm einen Schluck.
    »Und Sie hoffen, nähere Bekanntschaft mit dieser Göttin zu schließen?«, erkundigte sie sich.
    »Mit der Zeit, vielleicht, Miss Turner. Aber nicht, ehe ein oder zwei weitere Damen meinem Zauber verfallen sind.«
    Sie sah ihn noch verwirrter an. »Denken Sie da an jemand bestimmtes?«
    »Madame Matterhorn«, erwiderte er. »Ich habe die Absicht, ihr während der Osterferien meine Visitenkarte zu überreichen.« Er nahm einen weiteren Schluck seines kalten Kaffees, ehe er fragte: »Und wo werden Sie Ostern verbringen, Miss Turner?«
    »Vater fährt im April mit uns nach Venedig. Ich fürchte, die Stadt wird kaum Ihren Beifall finden, Mr Mallory, da sie sich lediglich wenige Meter über den Meeresspiegel erhebt.«
    »Die Höhe ist nicht das Einzige, was zählt, Miss Turner. Unterm blauen Aug des Tages liegt, bewohntes Labyrinth, leicht vom Meer umschmiegt Venedig, wo Amphitrites Hallen sind. «
    »Sie bewundern also Shelley«, sagte Ruth und stellte ihre leere Tasse zurück auf den Tisch.
    George wollte ihr gerade darauf antworten, als die Uhr auf dem Kaminsims einmal schlug und die halbe Stunde anzeigte. Andrew erhob sich von seinem Platz und sagte, an ihren Gastgeber gewandt: »Es war ein ausgesprochen angenehmer Abend, Sir, aber ich denke, es wird Zeit, dass wir uns verabschieden.«
    George warf einen Blick auf die Uhr, es war halb elf. Abschied zu nehmen war das Letzte, was er wollte, aber Turner war bereits aufgestanden. Mit einem herzlichen Lächeln kam Marjorie direkt auf ihn zu. »Ich hoffe, dass Sie uns bald wieder einmal besuchen, Mr Mallory.«
    »Das hoffe ich auch«, erwiderte George und schaute immer noch in Ruths Richtung.
    Mr Turner lächelte. Er hatte Mallory vielleicht nicht geschlagen, aber

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