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Berger, Fabian

Berger, Fabian

Titel: Berger, Fabian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiefschlaf
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Flures.
    »Kommen Sie, Frau Berg.« Er führte sie in einen Raum.
    Hannah saß am Kopfende eines Tisches und war mit zwei Kollegen in ein Gespräch vertieft.
    »Das ist Frau Berg. Frau Berg, darf ich vorstellen, Kommissarin Hannah Lorenz und die Kollegen Neumann und Backer von der EDV.«
    Clara wirkte überrascht. »Lorenz? Sind Sie…?«
    »Sie ist meine Tochter«, antwortete der Hauptkommissar. »Warten Sie bitte einen Moment. Ich bin gleich wieder zurück.« Er bedeutete Clara, sich zu setzen und verließ mit Hannah den Raum. Im Büro zeigte sie ihm die E-Mail.
    »Tatsächlich.« Die markierte Stelle war eindeutig die Adresse von Clara Berg.
    »Ich verstehe nur eines nicht so recht. Warum um alles in der Welt verschickt er dieses Mal die E-Mail, noch bevor er die Tat verübt hat? Das ist doch leichtsinnig.«
    Lorenz dachte angestrengt nach. »Meiner Meinung nach gibt es dafür nur eine logische Erklärung. Die Mails stammen nicht vom Täter selbst. Warum sollte er ein derartiges Risiko eingehen? Nein, ich vermute, dass uns jemand anderes auf die Morde aufmerksam machen will, uns vielleicht sogar davor warnen will. Bisher hätten wir auch davon ausgehen können, dass die vergangenen Nachrichten erst nach der Tat versandt worden sind. Doch nun glaube ich, dass diese bereits kurz vorher bei uns eingegangen sein müssen. Nur leider ist der Zeitpunkt der Morde nicht genau genug feststellbar, um diese Vermutung zu bestätigen.«
    »Aber wer sollte von den Morden gewusst haben, noch bevor sie geschehen, wenn nicht der Täter selbst? Das Ganze ergibt doch sonst keinen Sinn!«
    »Ich habe keine Ahnung. Jedenfalls sitzt Frau Berg nebenan und wartet auf Antworten, die wir ihr nicht geben können. Wir können ihr lediglich ein paar Fragen stellen, in der Hoffnung, dass sie uns weiterhelfen kann.«
    Ein Kollege betrat das Büro und reichte Lorenz einen braunen Umschlag. Sowohl die Adresse des Präsidiums, als auch sein Name standen handgeschrieben auf der Vorderseite. Zudem war die Sendung frankiert. Allerdings konnte er keinen Absender ausmachen. »Wann ist der eingetroffen?«
    Der Beamte zuckte mit den Schultern. »Ich schätze mal, gerade eben. Ich kann nachfragen.«
    Lorenz riss die Lasche auf, zog einen dünnen Stapel DIN A4-Blätter heraus und überflog die Dokumente. Aufgeregt blätterte er hin und her.
    Sein entsetzter Gesichtsausdruck blieb Hannah nicht verborgen. »Was ist los?«
    Wortlos reichte er ihr den Stapel.
    Sie brauchte nicht lange, um zu erkennen, was sie gerade in den Händen hielt. »Das gibt’s doch nicht!«
    Lorenz nahm die Papiere wieder an sich und vertiefte sich in die Unterlagen. Während er die Worte aufmerksam las und zwischen den einzelnen Blättern wechselte, verdüsterte sich sein Gesichtsausdruck. »Ich wusste es! Das sind vertrauliche Dokumente des Forschungsinstituts für Neurologie! Auszüge aus den Akten mehrerer Patienten.« Lorenz war fassungslos. »Jens Korte, Tobias Behrens, Konrad Deichmann, Karl Senner und ...!« Er stockte. Erneut begann er zu fluchen und stürmte aus seinem Büro. Hannah folgte ihm.

    Clara versuchte einen Blick auf die Dokumente in Lorenz’ Hand zu erhaschen. »Jetzt sagen Sie schon, was los ist!« Unruhig wartete sie auf eine Erklärung.
    »Wir wissen nicht genau, was das zu bedeuten hat. Aber es gibt einige Unstimmigkeiten, was Ihre Person angeht, Frau Bernstein!«
    Clara sah ihn verständnislos an. »Was soll das ...?«
    Lorenz zog aus dem dünnen Stapel, den er in seinen Händen hielt, ein Blatt hervor und legte es direkt vor sie auf den Tisch. Aufmerksam betrachtete sie das Foto in der oberen rechten Ecke der Kopie. Das Gesicht, in das sie blickte, war ihr eigenes. Über dem Bild stand der Name: Charlotte Bernstein!
    Was waren das für Unterlagen? Wieso stand dieser Name unter ihrem Foto? Schockiert legte sie die Hand auf ihren Mund. »Das kann nicht sein! Ungläubig schüttelte sie den Kopf. »Sie wissen, wie ich heiße!« Mit absoluter Gewissheit tippte sie sich auf die Brust. »Clara Berg! Mein Name ist Clara Berg!« Ihr Blick wanderte zurück zu den im Dokument aufgeführten persönlichen Angaben. Geburtsjahr, Geburtsort, alle Daten stimmten mit ihren überein. »Was hat das zu bedeuten?«
    »Diese Kopien sind gerade eben bei uns eingegangen«, erklärte Lorenz. »Sie stammen vom Forschungsinstitut für Neurologie in Köln. Offenbar waren Sie dort bis vor Kurzem in Behandlung.«
    Clara schüttelte den Kopf. »Forschungsinstitut? Neurologie? Soweit ich

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