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Berger, Fabian

Berger, Fabian

Titel: Berger, Fabian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiefschlaf
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mich entsinne, war ich seit Jahren nicht mehr beim Arzt und erst recht nicht in diesem Institut! Was wollen Sie mir hier eigentlich unterstellen? Ich weiß nicht, was hier gespielt wird, aber eines kann ich Ihnen versichern: Ich bin nicht verrückt!«
    Lorenz hob beschwichtigend die Hände. »Sie haben mich falsch verstanden, Frau Bernstein.«
    »Mein Name ist Berg!«
    »Also gut, Frau Berg. Das Forschungsinstitut für Neurologie in Köln arbeitet unter der Leitung von Herrn Professor Braun an der Entwicklung eines neuartigen Verfahrens. Zu diesem Zweck wurden mehrere Probanden einer Therapie unterzogen. Diesen Unterlagen zufolge sind Sie einer dieser Versuchsteilnehmer. Können Sie sich daran erinnern?«
    »Nein!«, schrie sie ihn an. »Ich kenne keinen Professor Braun. Und von einer Therapie weiß ich auch nichts. Die Unterlagen, die Sie da haben, müssen eine Fälschung sein.«
    »Wir werden das natürlich genau überprüfen. Können Sie sich denn ausweisen?«
    Aufgewühlt fingerte sie in ihrer Gesäßtasche. »Wahrscheinlich habe ich meinen Ausweis zu Hause liegen lassen. Aber ich kann Ihnen versichern, dass ich Clara Berg bin!«
    Lorenz schnalzte mit der Zunge und rief ihr die vergangenen Stunden wieder ins Gedächtnis. »Und was ist mit der Wohnung? Sie sagten, dass Sie irgendetwas dazu bewogen hat, das Gebäude zu betreten, in dem Charlotte Bernstein zu Hause ist. Was ist mit dem Nachbarn, der Sie - nach Ihrer Aussage - als Charlotte Bernstein erkannt hat? Frau Berg, alles deutet darauf hin, dass Sie diese Frau sind. Sie sind Charlotte Bernstein!«
    Clara wandte sich von ihm ab. »Hören Sie auf!« Weinend hielt sie sich die Ohren zu.
    »Frau Berg, wir wollen Ihnen nur helfen. Niemand versucht Ihnen etwas anzuhängen.«
    Sie beruhigte sich schließlich und ihr Tränenfluss versiegte. »Aber wieso erinnere ich mich nicht? Ich müsste doch wissen, wer ich bin. So etwas kann man doch nicht einfach vergessen!«
    »Das können wir Ihnen auch nicht sagen.« Er suchte nach einem Ansatz. »Erinnern Sie sich an den Einbruch von heute Morgen?«
    »Natürlich! Deswegen bin ich ja hier!«
    »Nicht unbedingt.« Er nahm die restlichen Seiten und verteilte sie um Charlotte Bernsteins Dokument herum. »All diese Personen waren oder sind Teilnehmer dieser besagten Therapie.«
    Sie sah ihn erschrocken an. »Wieso waren ?«
    Er tippte auf die Datenblätter. »Jens Korte und Tobias Behrens sind tot. Frau Berg, wir sind von der Mordkommission!«
    Diese neue Information stellte die Sache in ein ganz anderes Licht. Ihre Ahnung wurde plötzlich zur Gewissheit. »Oh, mein Gott!«, stieß sie flüsternd aus. »Das von heute Morgen war kein Einbruch? Jemand wollte mich umbringen!« Plötzlich kam ihr wieder die Waffe ins Gedächtnis, die der Eindringling bei sich getragen hatte.
    »Wir wissen nicht, wer diese Morde verübt hat und auch nicht, warum«, fuhr Lorenz fort. »Doch eines wissen wir jetzt mit absoluter Gewissheit: Sie, Konrad Deichmann und Karl Senner schweben in akuter Lebensgefahr!«
    Clara spürte, wie ihr Mund trocken wurde. Es kam ihr alles so unwirklich vor, zu weit weg, als dass sie in so etwas verwickelt sein könnte.
    »Frau Berg, schauen Sie sich die Gesichter von Deichmann und Senner genau an. Kommt Ihnen einer der beiden bekannt vor?«
    Sie blinzelte und versuchte sich so gut es ging zu konzentrieren. »Nein.«
    »Sind Sie sicher? Lassen Sie sich ruhig Zeit.«
    Dann passierte etwas Seltsames. Je länger sie die Fotos betrachtete, desto vertrauter wurden ihr die Gesichter. »Ich weiß nicht. Irgendwie habe ich das Gefühl, sie schon einmal gesehen zu haben.«
    »Ist es das gleiche Gefühl, das Sie hatten, als Sie die Wohnung von Charlotte Bernstein betraten?«
    »Ja ...Irgendwie schon. Aber ich weiß wirklich nicht ...«
    »Denken Sie in Ruhe nach. Versuchen Sie sich an etwas zu erinnern. Auch Kleinigkeiten könnten hilfreich sein.« Lorenz nickte Hannah zu und die beiden verließen den Raum.
    »Dieser Braun hat uns angelogen. Du gehst jetzt zu Saarfeld und erklärst ihm die Sachlage. Zeig ihm auch die Dokumente der Probanden. Er soll beim Richter einen Durchsuchungsbeschluss erwirken. Ich will sowohl das Institut, als auch Brauns privaten Wohnsitz komplett auseinandernehmen.«
    Hannah nickte.
    »Dann stellst du zwei Teams zusammen. Es sind noch zwei Probanden übrig, die hoffentlich noch am Leben sind. Ich will sie so schnell wie möglich in Sicherheit bringen. Wir müssen davon ausgehen, dass der Täter wieder

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