Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Bericht vom Leben nach dem Tode

Titel: Bericht vom Leben nach dem Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Ford
Vom Netzwerk:
Person, so sehr Sie doch das unzerstörbar Wertvolle in ihr empfinden. Ich bin sicher, damit die Geisteshaltung vieler von Ihnen bezeichnet zu haben.
    Aber ist eine solche Haltung nicht die Folge einer mangelnden und dürren Phantasie? Sie nehmen diese Schwärme fremder Menschenbrüder nur als das, was sie für Sie sind: ein verworrenes Gewimmel, das sich auf Ihrer Netzhaut abmalt, bedrückend durch seine Unübersehbarkeit und durch sein Durcheinander. Wie sie für Sie sich darstellen, so, meinen Sie, müßten sie auch an sich sein. Für mich sind sie bedeutungslos, sagen Sie, also sind sie an sich bedeutungslos. Derweil haben sie doch, ganz unabhängig von dem äußeren Bild, in dem sie für Sie reale Gestalt gewinnen, ihre eigene Realität für sich selbst in ihrer eigentümlichen Innenwelt voll heftigsten Lebensdranges. Es sind Sie , die tot sind, tot wie ein Stein, und blind und gefühllos in Ihrer Art, die Dinge zu betrachten. Ihre Augen sehen ein Bild, dessen eigentliche Bedeutung Ihnen entgeht. Jedes dieser sonderbaren, vielleicht auch abstoßenden Wesen ist von einer inneren Lebensfreude beseelt, vielleicht heißer, als Sie sie in der eigenen Brust fühlen… Daß Sie es sich weder vorstellen, noch verstehen, noch danach verlangen, daß Sie persönlich kein Bedürfnis verspüren, fortzuleben, ist schlechthin gleichgültig. Daß Ihr Interesse an einem bestimmten Punkt aufhört, sagt uns nichts über die an sich bestehenden Interessen. Das Universum schafft mit jedem Lebewesen, das es aus seinen schöpferischen Quellen hervorgehen läßt, einen Drang nach seinem Leben und ein Verlangen nach dessen Fortdauer – wenn nirgends anders, so doch im Herzen dieses Wesens selbst. Es ist unsinnig anzunehmen, daß, nur weil bei uns selbst die Kraft, mit anderen Lebewesen mitzufühlen, so bald erlischt, auch im Herzen des unendlichen Wesens selbst eine solche Übersättigung oder ein Überdruß eintreten könnte. Es gibt da kein von vier Wänden umschlossenes Zimmer, in das die Seelen hineinkämen und sich nun drängen und zusammenrücken müßten, um neuen Bewohnern Platz zu machen. Jede neue Seele bringt ihre eigene räumliche Welt, ihre eigene Wohnstätte mit; und diese Räume beengen sich nicht gegenseitig – der Raum meiner Vorstellung etwa kommt in keiner Weise dem Ihrigen ins Gehege.
    Die Summe des möglichen Gesamtbewußtseins scheint von keinem Gesetz abhängig, das dem sogenannten Gesetz der Erhaltung der Energie vergleichbar wäre. Wenn ein Mensch aufwacht oder geboren wird, braucht darum nicht ein anderer einzuschlafen oder zu sterben, damit die Gesamtbewußtseinssumme in der Welt konstant bleibt. Wilhelm Wundt hat sogar in seinem System der Philosophie ein Gesetz des Universums formuliert, das er das Gesetz des Wachstums der geistigen Energie nennt und ausdrücklich dem Gesetz der Erhaltung der Energie in der physikalischen Welt gegenüberstellt. Es scheint keine eigentliche Grenze für das Wachstum in geistigen Dingen zu geben; und da jedes geistige Wesen, wo immer es erscheint, sich behauptet, sich ausbreitet und ungestüm nach Fortdauer verlangt, so dürfen wir mit Recht und buchstäblich sagen, ohne auf unsere privaten Sympathien und ihre Grenzen weiter Rücksicht zu nehmen, daß der Zustrom individuellen Lebens im Weltall, wie unermeßlich er auch sein mag, den Bedarf nie übersteigen kann. Das Verlangen nach diesem Zuwachs ist in dem Augenblick da, in dem das neue Wesen selber ins Dasein tritt, denn eben dieses neue Wesen verlangt nach der Fortdauer seines Seins.
    Ich spreche, wie Sie sehen, vom Standpunkt aller jener anderen Wesen aus, die sich ihres eigenen Daseins bewußt sind und sich innerlich desselben erfreuen. Wenn wir Pantheisten sind, so können wir dabei stehen bleiben. Wir brauchen dann nur zu sagen, daß durch diese Individuen wie durch ebensoviele verschiedene Ausdrucksformen der ewige Geist des Universums sein eigenes unendliches Leben bejaht und verwirklicht. Aber wenn wir Theisten sind, können wir, ohne das Ergebnis zu verändern, weiter gehen. Gottes Liebe, können wir dann sagen, ist so unerschöpflich, daß sie nach einer buchstäblich endlosen Zunahme geschaffenen Lebens verlangt. Er kann niemals ermatten oder müde werden, wie wir es bei solchem immer wachsenden Zufluß tun würden. Sein Maß ist unendlich in allen Dingen. Sein Mitfühlen weiß von keinem Überdruß und von keinem Zuviel.
    Sie werden nun, hoffe ich, mit mir einer Meinung darin sein, daß die peinliche Vorstellung

Weitere Kostenlose Bücher