Bericht vom Leben nach dem Tode
Komponisten auf, die musikwissenschaftlichen Untersuchungen standhielten. Vor einem Jahr erschien sogar eine Langspielplatte mit ›Jenseits-Musik‹ von acht verstorbenen Komponisten.
Kann man von Scharlatanerie sprechen? Kaum. Psychologen bescheinigen ihr einen gesunden, ausgeglichenen Geisteszustand, der fernab jeglicher Geltungssucht ist. Auch fällt sie bei ihrer Kontaktaufnahme mit dem Jenseits nicht in Trance und benötigt auch keinerlei okkultistische Hilfsmittel… (Gottfried Binder)
23 Ausführlicher hat Ford die Dechiffrierung des Houdini-Codes in seinem Buch Nothing so Strange , New York 1958, S. 67-75, dargestellt. – Houdinis Aversion gegen Medien und seinen Entlarvungsfeldzug schildert – freilich aus der Sicht des Magiers – Harold Kellock in Houdini. His Life Story, London 1928. Die Übermittlung des Codetextes durch Fletcher/Ford fand wenige Monate nach Erscheinen des Buches statt.
24 William James: Die religiöse Erfahrung in ihrer Mannigfaltigkeit, Leipzig 1914, S. 37 f.
25 William James: Unsterblichkeit , Berlin 1926, S. 12 ff. – In diesem Vortrag, den William James 1893 an der Harvard-Universität hielt, ging er auch auf eine Frage ein, die sich unwillkürlich jedem stellt, der sich eine »optische Vorstellung« vom Leben nach dem Tode macht und dabei auf das Problem einer »notgedrungen heillosen Überbevölkerung des Jenseits« stößt. Da sich Ford zu dieser naheliegenden heiklen Frage nicht geäußert hat, seien hier die Ausführungen des großen William James zu diesem Thema zitiert. Seine Argumentation kann als klassisch und noch heute gültig angesehen werden.
»Ist es nicht eine unglaublich und unerträglich große Zahl von Wesen, denen nach unserer modernen Auffassung Unsterblichkeit zugeschrieben werden muß? Ich möchte vermuten, daß für viele unter meinen Zuhörern hier ein Stein des Anstoßes liegt, den ich gern beseitigen möchte.
Die Veränderung unserer Größenbegriffe, die modernen wissenschaftlichen Theorien und das durch sie veränderte sittliche Bewußtsein haben für unser Problem neue Schwierigkeiten geschaffen.
Für unsere Vorfahren war diese Welt klein und – mit unseren modernen Vorstellungen verglichen – eine gemütliche Angelegenheit. Sie bestand seit höchstens sechstausend Jahren. In ihrer Geschichte nahmen ein paar Helden der Menschheit, Könige, Kirchenväter und Heilige den ganzen Vordergrund ein; mit ihrer Bedeutung und ihren Verdiensten nahmen sie die Aufmerksamkeit so gefangen, daß nicht nur sie, sondern auch alle, die ihnen nahestanden, von einem Glanz umflossen schienen, den, ihrer Meinung nach, auch die Allmacht selbst anerkennen und respektieren mußte. Diese hervorragenden Persönlichkeiten und ihr Anhang bildeten den Kern in der Schar der Unsterblichen; die minderen Helden und die Heiligen zweiter Ordnung kamen danach, und die Leute ohne besondere Auszeichnung füllten die Lücken und den Hintergrund aus. Die ganze Szenerie der Ewigkeit wirkte auf die Phantasie der Gläubigen nie als eine überwältigend große oder unbehaglich überfüllte Bühne (wenigstens soweit der Himmel und nicht die Hölle in Frage kam). Man könnte das eine aristokratische Unsterblichkeitsvorstellung nennen; die Unsterblichen (ich spreche, wohlgemerkt, nur vom Himmel, die Unsterblichkeit in der Qual braucht uns hier nicht zu beschäftigen) waren immer eine Elite, eine auserwählte und leicht zu übersehende Anzahl.
Aber mit unserer Generation sind ganz andere Größenvorstellungen über unsere abendländische Welt gekommen. Die Entwicklungslehre verlangt von uns ganz andere Maßstäbe für Raum, Zeit und Zahl im kosmischen Prozeß, als unsere Voreltern es sich träumen ließen. Die Geschichte der Menschheit wächst allmählich aus der Tierwelt heraus und geht in ihren Anfängen vielleicht bis auf die Tertiärepoche zurück. Daraus hat sich allmählich anstatt der alten aristokratischen eine demokratische Vorstellung von der Unsterblichkeit entwickelt. Denn mag auf der einen Seite unser Denken ein wenig zynisch geworden sein, so hat doch auf der anderen Seite durch die Weitsicht der Entwicklungslehre unser Mitgefühl an Weite gewonnen. Bein von unserm Bein und Fleisch von unserm Fleisch sind diese unsere halbtierischen vorgeschichtlichen Brüder. Gleich uns umschlossen von dem ungeheuren Dunkel dieses geheimnisvollen Weltalls wurden sie geboren und starben, litten und kämpften sie… Wie unwesentlich muß in den Augen Gottes unser kleines Mehr an individueller
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