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Bericht vom Leben nach dem Tode

Titel: Bericht vom Leben nach dem Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Ford
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Verbindung analytisch und statistisch untersucht, komme ich später zurück. Hier möchte ich davon erzählen, auf welche Tricks Fletcher mit der Zeit kam, um die Gedanken-Sprachbarriere zu überwinden.
    »Ich habe hier einen Arzt«, sagte er einmal, »der gern einer bestimmten Person im Saal, die dringend ärztlicher Hilfe bedarf, einen Rat geben möchte. Es scheint sich um eine Dame zu handeln, ihr Name ist – warten Sie: es ist Sommer, alles blüht – ich glaube, sie heißt June.« Eine June war anwesend, und sie fühlte sich tatsächlich unwohl, wußte jedoch nicht, daß sie ernstlich krank war. Der unsichtbare Arzt stellte seine Diagnose und gab therapeutische Ratschläge.
    Mehrmals leistete bei der Identifizierung der Jenseitigen die Literatur Hilfestellung. Fletcher sagte: »Ich kann den Namen der jungen Frau, die sich hier bei mir befindet, nicht herausbekommen, aber sie deutet auf ein Buch. Es ist ›Alice im Wunderland‹. Möglicherweise heißt sie also Alice. Ja, sie bestätigt mir das!«
    Wie oft brach Fletcher den Versuch einer Kontaktherstellung abrupt ab, weil die Verständigungsschwierigkeit anscheinend unüberwindlich war! Das lag allerdings nicht immer an den Jenseitigen. Häufig gab es auch auf unserer Seite Komplikationen. Ich erinnere mich besonders an einen tragikomischen Fall, der ein gefundenes Fressen für den lokalen Zeitungsreporter war: Fletcher hatte mit Mühe und Not den Namen eines alten Mannes sozusagen zusammengereimt und danach Buchstabe für Buchstabe den Empfänger der Botschaft im Sitzungsraum genannt. Es schien klar: Ein Vater wollte sich seinem Sohn zu erkennen geben. Da aber erhob sich im Publikum ein junger Mann und rief empört: »Offenbar meint der Mann mich, aber ich bin nicht sein Sohn. Mein Vater sitzt hier neben mir!« Fletcher verstummte irritiert. In diesem Augenblick stand der als »mein Vater« bezeichnete Herr auf, legte seinem aufgebrachten Sohn zugleich beruhigend und wie um Verzeihung bittend die Hand auf die Schulter und sagte mit verlegener Stimme: »Ich habe es bis heute nicht übers Herz gebracht, dir die Wahrheit zu gestehen, aber nun mußt du es wissen: Deine Eltern sind ums Leben gekommen, als du noch ein Baby warst. Wir haben dich adoptiert. Der von drüben zu dir sprechen wollte, ist tatsächlich dein Vater. Ich habe ihn gut gekannt.«
    Alle diese typischen, zum Teil alltäglichen Szenen habe ich nicht bei Bewußtsein miterlebt, sondern den Stenogrammen und Protokollen – später auch den Tonbandaufnahmen – entnommen, die von jeder Séance angefertigt wurden. Ich brauche indessen sicherlich kein Wort darüber zu verlieren, daß alle diese Aufzeichnungen zuverlässiger waren als mein Erinnerungsvermögen es jemals sein könnte. Manchmal war ich nach einer Séance, bedingt durch ihre Dauer und ihre Intensität, aber auch durch mein physisches Befinden, durch Witterungseinflüsse usw., so müde, daß ich weder einen Blick auf die Protokolle warf, die man mir nach dem Erwachen reichte, noch den Teilnehmern zuhörte, die mir erzählen wollten, was Fletcher gesagt hatte. Ich erhob mich mehr oder weniger erschöpft, winkte zum Abschied meinen Freunden zu und ging weg, um mich auszuruhen.
    Waren meine Lebensgeister wieder voll erwacht, las ich die Aufzeichnungen durch und hörte die Tonbänder ab. Es kam aber auch vor, daß ich ein paar Tage lang keine Zeit dazu hatte und die Protokolle schließlich ins Archiv legte, ohne mich mit ihnen beschäftigt zu haben. Das mochte Fletcher gar nicht gern! Er schien es jedesmal ganz genau zu wissen, wenn ich meine »Hausaufgabe« nicht gemacht hatte, und ließ mir dann durch einen der Séanceteilnehmer ausrichten, ich solle doch diese oder jene Stelle unseres letzten Gesprächs nachlesen oder abhören; sie würde mich gewiß interessieren. Das tat ich dann meistens auch.
    Anfang 1964 ließ Fletcher mich daran erinnern, daß er an einem bestimmten Tag des vergangenen Jahres angekündigt habe, man werde den Präsidenten in einer fahrenden Autokolonne ermorden. Ich konnte mich nicht daran erinnern, von einer so ungeheuerlichen Prophezeiung erfahren zu haben, und hörte mir sofort das Tonband von dieser Sitzung an. Fletcher hatte recht. Entweder war keinem der Anwesenden die Botschaft – eine unter vielen – aufgefallen, oder man hatte sie als peinlich empfunden und übergangen. Jedenfalls hatte sie niemand ernst genommen – genausowenig wie die Voraussage der Jeane Dixon. Als ihre Prophezeiung nachträglich, das

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