Bericht vom Leben nach dem Tode
mit meinen Angehörigen am meisten beeindruckte, war die Wirklichkeit und Greifbarkeit von allem und jedem… Es ist unser Bestreben, die Gesetzmäßigkeit des Fortlebens zu erklären und die Fakten so einfach zu schildern, daß es für alle verständlich ist… Dadurch, daß man sich seiner physischen Hülle entledigt, nähme man, so heißt es, Unsterblichkeit an. Aber in Wirklichkeit ist man immer unsterblich gewesen… Wir verständigen uns untereinander durch einfache Gedankenprojektion. 36
In jeder Familie gibt es einen Angehörigen, der schon einmal an der Schwelle des Todes stand und der, von dort zurückgekehrt, von einer Dimension zu berichten wußte, die er den anderen, den Unerfahrenen, kaum zu beschreiben vermochte. Ich weiß von einem Mann, der in seiner Jugend (jetzt ist er Kongreßmitglied) schwer erkrankt war und in tiefer Bewußtlosigkeit lag. Seine Mutter rief Freunde zusammen, und sie beteten gemeinsam um seine Genesung. Er wurde gesund – und bat seine Mutter, ihn nie wieder »zurückzuholen«. Das Land, das er gesehen habe, sei viel herrlicher als das, in dem sie jetzt lebten.
In jedem Krieg kommt es zu solchen Erlebnissen außerhalb des Körpers. C. K. Jenkins, damals britischer Soldat, wurde 1917 in den Kämpfen bei Ypern verwundet. »Mein Körper«, berichtete er, »wurde so rasch von mir weggerissen, daß ich nicht einmal merkte, wie er stürzte. Ich ging ohne ihn weiter und fühlte mich durch und durch lebendig und frei.« Nach seiner Genesung sagte er, das Erlebnis habe ihn gelehrt, daß sein Körper nicht sein wahres Ich sei, sondern nur ein Mantel oder eine Haut, die er trage.
Sam Bourne, ein Londoner Feuerwehrmann, wurde während des Zweiten Weltkrieges bei einem deutschen Fliegerangriff schwer getroffen. »Ich hörte ein Heulen«, sagte er, »und dann hatte ich meinen Körper verlassen. Ich sah meine irdische Hülle unter einem schweren Balken liegen. Ich selbst befand mich etwa anderthalb Meter höher, war frei wie ein Vogel in der Luft und hatte keine Schmerzen. Ich war mir jeder Einzelheit im Raum bewußt und hatte auch eine Gestalt. Am Fenster saß eine Freundin, und ich dachte: Ich muß ihr helfen! Dann kehrte ich mit einem Schlag – ich kann es nur als Donnerschlag bezeichnen – in meinen Körper zurück, und Soldaten retteten uns. Nie werde ich das köstliche Gefühl der Freiheit und der Leichtigkeit vergessen, das ich empfand, als ich in meinem Astralleib lebte. Warum sich sorgen, wenn das der ›Tod‹ ist?« 37
Der Psychologie des 20. Jahrhunderts ist es nie gelungen, solche Erlebnisse »wegzuanalysieren« oder sie auf die Ebene gewöhnlicher Träume herunterzuwiegeln. Erlebnisse außerhalb des Körpers weisen in der Regel bestimmte Eigentümlichkeiten auf, die für Traume nicht charakteristisch sind. Da ist zunächst das Gefühl, sich an einem tatsächlich existierenden Ort – nicht in einem nebulösen Traumland – zu bewegen und tatsächlich existierende Gegenstände in allen Einzelheiten zu sehen, den eigenen physischen Körper mit eingeschlossen. Da wird ferner häufig jenes leuchtende Silberband gesehen, das Körper und Seele verbindet, und man weiß plötzlich, daß die beiden Körper getrennt werden und der physische Körper stirbt, wenn die Schnur zerreißt. Diese und andere Umstände »sind unerklärlich«, schrieb der Psychologe Robert Crookall 1965, »wenn wir nicht von der Hypothese ausgehen, daß es tatsächlich einen ›Astral‹- oder ›Seelen‹-Körper gibt. Zwar sind viele der Doppelgängererscheinungen, von denen berichtet wird, zweifellos Halluzinationen, viele aber mit Bestimmtheit real.« 38
Zahlreiche psychologische Forscher sind überzeugt, daß die so häufig beobachtete »Aura«, dieses Leuchten, das manchmal sogar mit Instrumenten registriert werden kann, eine Ausstrahlung des Astralkörpers ist. Medial veranlagte Menschen vieler Jahrhunderte und Kulturen haben bestimmte aurale Farben bestimmten Gegebenheiten zugeordnet. Weiß um den Kopf herum, beispielsweise, zeigt eine in geistig-seelischer Beziehung hochstehende Natur an – daher die Heiligenscheine, die Künstler des Mittelalters den Heiligen um die Köpfe malten.
Die Gabe des Aurasehens muß aber auch heute verhältnismäßig häufig sein. Ich kann aus dem Stegreif mehr als dreißig Leute nennen, die sie besitzen. Aus der Zusammensetzung von Licht, Farbe und Intensität der Strahlung können sie die körperliche und seelische Gesundheit einer Person ablesen. Der begabteste
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