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Bericht vom Leben nach dem Tode

Titel: Bericht vom Leben nach dem Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Ford
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nicht so recht… einen Moment, ich werde mich erkundigen.« Meistens fragte sie Lady Anne, die mehrere Jahrhunderte Erfahrung hatte und besonders drastische Vergleiche liebte. Einmal sagte sie: »Der Wahrnehmungsmechanismus einer Wanze verhält sich zu eurem Wahrnehmungsmedianismus etwa so wie der eure zu unserm.« Das irdische Bewußtsein, erklärte sie weiter, sei einem Universum angepaßt, in dem man mit unzählig vielen geistigen und stofflichen Strukturen kollidieren kann. »Ihr stoßt an eine Mauer. Ihr stoßt an Raumgrenzen. Entfernung behindert euch, und ihr müßt sie unter großen Anstrengungen überwinden. Ihr stoßt gegen Zeit. Wenn ihr sagt: ›Ich habe keine Zeit‹, meint ihr damit, daß die fixierte Dauer von einem Tag oder einem Jahr euch behindert. Ihr stoßt gegen Gedanken; anderer Leute Denken blockiert, behindert euch.«
    In seiner anregenden Interpretation des Betty-Berichts sagt Emmet Finley:
     
    In unserer Welt gibt es zum Beispiel etwas, das wir Elektrizität nennen. Wir kennen ihre Essenz nicht, alles, was wir von ihr wissen, ist die Art und Weise, in welcher sie im eingeschränkten Universum wirkt. Im uneingeschränkten Universum ist ihre Essenz bekannt, und sie wird verwendet. Und dies erklärt auch, warum Betty, als wir sie fragten, ob es in ihrer Welt Elektrizität, Sauerstoff, Ziegelsteine und Stöcke gebe, mit Ja antwortete… Immer aber fügte sie hinzu, sie kenne und verwende diese Dinge nicht in deren eingeschränktem Aspekt, sondern in deren Essenz.
     
    Dies sei leichter zu verstehen, fährt Finley fort, wenn man sich an das erinnere, was die Physiker uns seit vielen Jahren erklären: daß es solche materielle Substanz, wie wir sie in der Vergangenheit verstanden haben, nicht gebe. Es gebe nur Aggregatzustände der Energie. Und natürlich verschiedene Arten, diese Energie wahrzunehmen.
     
    Man betritt ein dunkles Zimmer. Man stolpert herum und sieht nichts. Dies ist der eine Aspekt. Nun findet man den Lichtschalter und durchflutet das Zimmer mit Licht. Jetzt braucht man nicht mehr zu stolpern, man sieht die Möbel und Bilder, Farben und Formen. Dies ist der andere Aspekt. Und doch betreffen beide Aspekte dasselbe Zimmer. Und es ist dasselbe Zimmer, in welchem man sich die ganze Zeit aufgehalten hat. Man ist immer noch drin und wird weiterhin drin sein. Man nimmt den Raum in seinem eingeschränkten Aspekt wahr. Betty nimmt ihn in der Essenz wahr.
    Wer hat schon einmal die beiden Seiten einer Münze zugleich gesehen? Das wäre nur mit Hilfe von Spiegeln möglich. Und doch wird niemand, der die eine Seite einer Münze ansieht, die Existenz der anderen Seite leugnen oder etwa abstreiten, daß beide Seiten zur selben Münze gehören.
     
    Während einer der Sitzungen, in denen Joan durch Fletcher zu uns sprach, ließ sie sagen: »Mister Ford ist manchmal sogar in unserer Welt… Er läßt sich von seinem eigenen Interesse an dem, was hier vorgeht, so fortreißen, daß er unversehens auf unsere Seite herüberkommt und jemand anders bei euch drüben die Stellung halten läßt. Wie ich schon erwähnte, können ›Körperlose‹, die ungefähr sein Energiemuster besitzen, also Fletcher zum Beispiel, sein Leben für kurze Zeit aufrechterhalten.«
    Einer der Séanceteilnehmer wollte später von mir wissen, ob ich mich an irgendeinen dieser Ausflüge ins Jenseits erinnern könne. Ich mußte das verneinen. Welche Reisen ich auch in jene Region gemacht haben mochte, sie sind meiner bewußten Erinnerung völlig verschlossen. Für mich war jede Trance ein tiefer, traumloser Schlaf. Man hat mir Nadeln ins Fleisch gestochen, und ich bin nicht aufgewacht. Doch erinnere ich mich, einen Trip nach drüben einmal unfreiwillig und sozusagen hinter Fletchers Rücken unternommen zu haben.

 
    Wanderer zwischen zwei Sphären
     
    Wir haben bisher fast ausschließlich von akustischen Verbindungen mit dem Jenseits gesprochen und die mindestens ebenso häufig bezeugten optischen Einblicke Lebender in diese Sphäre außer acht gelassen. Das geschah mit Absicht und aus drei Hauptgründen: Erstens habe ich schon darauf hingewiesen, daß ich persönlich körperliche oder auch nur bildliche Erscheinungen nicht hervorzubringen vermag. Zweitens ist die Literatur über die visuelle Manifestation von »Geistern« so umfangreich, daß man sich über diese Phänomene leicht an anderem Ort orientieren kann. Drittens geben Sprechkontakte mit Verstorbenen zweifellos besseren Aufschluß über das Leben nach dem Tode als

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