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Berlin Alexanderplatz: Die Geschichte von Franz Biberkopf (German Edition)

Berlin Alexanderplatz: Die Geschichte von Franz Biberkopf (German Edition)

Titel: Berlin Alexanderplatz: Die Geschichte von Franz Biberkopf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Döblin
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Auto angefahren worden, da steckt doch was dahinter, was hat der um 10 Uhr da im Norden zu suchen, der handelt doch keine Zeitungen um 10 Uhr, wo da oben kein Mensch mehr läuft. Herbert bleibt für sich dabei: Franz hat ein Ding drehen wollen, dabei ist ihm das passiert, und jetzt schämt er sich, weil es mit seinem dreckigen Papierzeug nicht gegangen ist, und dann stecken noch andere dahinter, die er nicht verraten will. Eva ist seiner Meinung, er hat ein Ding drehen wollen, aber wie ist denn das passiert, jetzt ist er ein Krüppel. Werden wir schon rauskriegen.
    Es kommt heraus, als Franz Eva seine letzte Adresse gibt und man soll seinen Korb herbringen, aber nicht sagen wohin. Darauf verstehen sich Herbert und Emil, die Wirtin will den Korb nicht hergeben, aber für 5 Mark macht sie es, und dann mäckert sie gleich weiter: hier fragen sie alle paar Tage nach Franz, wer denn, na von Pums und der Reinhold und so weiter. Also Pums. Jetzt wissen sie es. Die Kolonne von Pums. Eva ist außer sich, auch Wischow ist wütend: wenn er wieder mitmacht, warum mit Pums? Aber natürlich, nachher, dann sind wir ihm gut; mit dem geht er, na jetzt ist er ein Krüppel, ne halbe Leiche, sonst würde ich anders mit dem reden.
    Eva hat es nur mit Gewalt durchgesetzt, daß sie mit dabei ist, wenn Herbert Wischow mit Franz abrechnet, auch Emil ist dabei, die Sache hat sie einen glatten Tausender gekostet.
    »Na Franz«, Herbert fängt an, »nu biste ja so weit. Jetzt kannste schon uffstehen und denn – wat wirste denn machen? Haste dir schon überlegt?« Franz dreht ihm sein stoppliges Gesicht zu: »Na laß mir mal erst uff die Beene stehen.« »Na ja, wir drängeln nicht, mußt ja nicht glooben. Bei mir biste noch immer gut aufgehoben. Warum biste denn gar nicht mehr zu uns gekommen. Bist doch schon ein Jahr aus Tegel.« »Solange noch nicht.« »Na denn ein halbes. Willst nichts von uns wissen, was?«
    Die Häuser, die rutschenden Dächer, ein hoher finsterer Hof, es braust ein Ruf wie Donnerhall, juvivallerallera, so hat es angefangen.
    Franz legt sich auf den Rücken, sieht zur Decke: »Ich habe Zeitung gehandelt. Wat könnt Ihr da mit mir anfangen.«
    Emil mischt sich ein, brüllt: »Mensch, du hast nicht Zeitung gehandelt.« Son Betrüger. Eva begütigt; Franz merkt, es geht was vor, sie wissen etwas, was wissen sie. »Ich habe Zeitung gehandelt. Frage Meck.« Wischow: »Was Meck sagt, kann ich mir schon denken. Du hast Zeitung gehandelt. Pums Leute handeln auch mit Obst, son bißchen. Gehn auch mit Flundern. Das weeßte doch alleine.« »Ich aber nicht. Ich hab Zeitung gehandelt. Ich hab mein Geld verdient. Dann frage Cilly, die den ganzen Tag bei mir war, wat ich gemacht habe.« »Die zwei Mark den ganzen Tag, oder drei.« »Es sind ooch mehr; vor mir hats gereicht, Herbert.«
    Die drin sind unsicher. Eva setzt sich zu Franz: »Sag mal, Franz, du hast doch Pums gekannt.« »Ja.« Franz denkt nicht mehr, sie fragen mich aus, Franz erinnert sich, er lebt. »Na und?« Eva streichelt ihn: »Sag doch, was mit Pums war.« Da fährt Herbert neben ihr schon heraus: »Sag doch ruhig raus, Mensch. Ich weeß doch, was mit Pums ist. Wo ihr in der Nacht wart. Glaubste, det weeß ich nicht. Na ja, da haste mitgemacht. Das geht mich ja nischt an. Das ist ja deine Sache. Zu denen gehst du, die kennstu, den Schubjack den alten, und bei uns läßt du dir nicht sehen.« Emil brüllt: »Siehste. Wir sind nur gut, wenn –« Herbert gibt ihm ein Zeichen. Franz weint. Es ist nicht so schlimm wie in der Klinik, aber auch furchtbar. Er schluchzt und weint und dreht den Kopf hin und her. Er hat einen Schlag auf den Kopf bekommen, man hat ihm einen Stoß vor die Brust gegeben, dann hat man ihn durch die Tür vor ein Auto geworfen. Das hat ihn überfahren. Sein Arm ist weg. Er ist ein Krüppel. Die beiden Männer gehen raus. Er schluchzt ruhig weiter. Eva wischt ihm immer mit dem Handtuch das Gesicht. Dann liegt Franz ruhig, hat die Augen geschlossen. Sie beobachtet ihn, denkt, er schläft. Da macht er die Augen auf, ist ganz wach, sagt: »Sag doch Herbert und Emil, sie sollen rin kommen.«
    Die treten mit gesenkten Gesichtern ein. Da fragt Franz: »Was wißt ihr von Pums? Wißt ihr was von dem?« Die drei andern wechseln Blicke und verstehen nicht. Eva klopft seinen Arm: »Aber Franz, du kennst ihn doch auch.« »Na ich will wissen, was ihr von den wißt.« Emil: »Daß er ein ganz ausgekochter Betrüger ist und bloß fünf Jahre hinter sich hat in

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