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Berlin Fidschitown (German Edition)

Berlin Fidschitown (German Edition)

Titel: Berlin Fidschitown (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D B Blettenberg
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Sie sehen, handelt es sich hier tatsächlich um eine gemeinnützige Einrichtung ...“ Yang schwieg einen Augenblick und wartete Farangs beifälliges Nicken ab, bevor er in deutlich düstererem Ton fortfuhr: „Ganz im Gegensatz zum Bund der Mildtätigen !“
    „Die Mildtätigen ...?“
    „Ganz recht. Eine Verbrecherbande, mit der Sie es bald zu tun bekommen werden.“
    Farang stellte nicht gerne eine dumme Frage nach der anderen und zog es deshalb vor, weitere Erläuterungen abzuwarten. Er schaute einer Gruppe alter Frauen zu, die vor einem Heiligenschrein lagerte. Einige beteten, andere plauderten miteinander. Eine der Betenden warf ein Paar Glückshölzer in die Luft. Sie fielen klappernd auf die Kacheln und blieben neben einer Porzellanschale mit Lotosblüten liegen.
    Ein Seitenschrein war dem Anführer der Höllendämonen gewidmet, was James Yang zu inspirieren schien. „Dieser so genannte Bund der Mildtätigen operiert in Berlin, und er hat absolut nichts mit Barmherzigkeit und Dienst am Mitmenschen zu tun. Ganz im Gegenteil. Deshalb liegt mir daran, Sie vorher mit einer Einrichtung wie dieser hier bekannt zu machen. Damit Ihnen die Unterschiede klar sind.“ Yang lächelte. „Es ist keine leichte Mission, die Sie vor sich haben.“
    „Wenn ich den Auftrag übernehme ...“ Er hätte gerne noch mehr über die Mildtätigen erfahren, hielt sich jedoch bedeckt und folgte dem Chinesen zum Ausgang.
    James Yang lächelte, als sie die Straße überquerten. „Sie werden es tun.“
    „Was macht Sie so sicher?“
    Sie stiegen in den Volvo. Der Fahrer schien zu wissen, wo es hingehen sollte. Langsam rollte der Wagen vom Hof und fädelte sich in den Verkehr ein.
    „Sie sind Thai. Sie haben Respekt vor dem Alter und ein gutes Gespür für Hierarchie. Wenn General Watana Sie um etwas bittet, dann wissen Sie, was Sie zu tun haben.“
    Farang ließ die Schmeichelei stoisch über sich ergehen.
    „Ich bin informiert. Natürlich hat Watana daran keine Schuld. Das muss ich sicher nicht betonen. Wir haben unsere eigenen Quellen. Und ...“, Yang machte eine wohlkalkulierte Pause, „wir haben noch eine Rechnung mit Gustav Torn offen.“
    „Was haben Sie mit Torn zu tun?“
    „ Wir haben ihn damals nach Hause geschickt.“
    „Dann sind Sie ihn doch los.“
    „Leider nicht. Er macht uns auch in seiner Heimat das Leben schwer.“
    „Erzählen Sie mir nicht, dieser kleine Zuhälter bereite Ihrer Gesellschaft Probleme.“
    James Yang seufzte. „Ich habe ja Ihrem Freund Tony bereits davon erzählt.“
    „Gut, Sie wollen nichts mit Kinderschändern und Frauenhändlern zu tun haben, um in Ruhe andere Geschäfte verfolgen zu können. Wenn Ihnen so sehr am Jugendschutz und der Befreiung der Frau gelegen ist, lassen Sie Torn doch von Ihren Chinesenfreunden vor Ort aus dem Verkehr ziehen. Das dürfte doch nicht allzu schwierig sein.“
    „Ganz so einfach ist es nicht“, klagte Yang.
    „Wieso?“
    „Torn hat sich mit den Vietnamesen verbündet.“ Yang rang sich ein Lachen ab, das wie heiseres Bellen klang. „Mit den Mildtätigen .“
    Daher wehte der Wind also. „Der Feind meines Feindes ist mein Freund.“
    „Genau so ist es.“
    „Die Vietnamesen sind tatsächlich in Berlin aktiv?“
    „Der Hund scheißt dahin, wo schon Dreck ist.“
    „Was habe ich damit zu tun? Wie Sie wissen, soll ich Gustav Torn für eine gute Sache viel Geld abnehmen. Oder ist es etwa Ihr Geld?“
    „Nein, nein“, wehrte Yang großzügig ab.
    Der Fahrer hupte ein Dreirad aus dem Weg.
    „Wenn ich reise ...“, Farang räusperte sich. „Ich sage: wenn – dann nur als Buchprüfer und Kassierer für einen wohltätigen Zweck.“
    „Natürlich. Wir wollen Ihnen auch lediglich unsere volle Unterstützung anbieten. Es ist in unserem ureigenen Interesse.“
    „Was haben Sie davon, wenn ich Torn das Geld abnehme?“ James Yang rückte seine Krawatte mit einer zierlichen Handbewegung auf der Knopfleiste seines Hemdes zurecht. „Alles, was Gustav Torn und seinen mildtätigen Freunden schadet, ist von Nutzen für uns.“
    Farang wartete auf weitere Erklärungen, aber Yang bot vorerst keine an. Tony Rojana hatte in den letzten Tagen auffallend häufig von diesen Strategien gefaselt. Natürlich waren sie auch Farang nicht unbekannt. Mit dem Messer eines anderen töten. Auch als Strohmann-, Alibi- oder Stellvertreter-Stratege bekannt. Die alte Kriegskunst, einen Gegner durch fremde Hände auszuschalten.
    „Entschuldigen Sie, wenn ich Sie mit einem

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