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Berlin Fidschitown (German Edition)

Berlin Fidschitown (German Edition)

Titel: Berlin Fidschitown (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D B Blettenberg
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und Sie müssen dabei die richtigen Antworten geben.“
    „So einfach ist das.“ Farang zeigte dem Vietnamesen sein bestes Haifischlächeln. „Ich hätte es nicht präziser ausdrücken können.“
    „Fick dich doch ins Knie, du Bastard.“ Der Vietnamese presste die Worte mühsam hervor.
    „Also jetzt wird er aber unhöflich. Bringen Sie ihn bitte nicht gleich um“, bat Romy Asbach.
    „In Asien kann er das nicht gelernt haben.“ Farang drückte den Kopf mit der Mündung noch etwas weiter ins Genick. „Das muss er sich in der Schweiz angewöhnt haben.“
    „Aha, ich sehe, Sie haben den Herrn und mich belauscht.“
    „Seien Sie froh. Sonst hätte ich Ihnen nicht helfen können.“
    „Was ist mit den Wächtern? Die müssten längst wieder zu sich gekommen sein.“
    „Das hoffe ich doch. Die Luft im Kofferraum reicht eine Weile.“
    „Soll das ewig so weitergehen?“, keuchte der Vietnamese dazwischen.
    Bevor Farang antworten konnte, klingelte das Telefon auf der Kommode unter dem Auerhahn.
    „Jetzt wird es aber spannend.“ Romy Asbach machte es sich im Sessel gemütlich.
    Farang machte einen Schritt zurück, bedeutete dem Vietnamesen mit einer Kopfbewegung, sich zu melden, und folgte ihm, die Flinte im Anschlag, zur Kommode. „Kein Vietnamesisch, kein Französisch. Ich will jedes Wort mitkriegen. Deutsch oder Englisch. Gesicht zu mir.“ Während der Mann nickte und zum Hörer griff, schwoll der Mündungsabdruck auf seiner Stirn rötlich an.
    „Hallo?“ Der Vietnamese lauschte emotionslos.
    Nach zehn Sekunden wurde Farang unruhig.
    „So ist es“, sagte der Vietnamese schließlich und hörte weiter zu.
    Romy Asbach erhob sich, kam näher und sah Farang skeptisch an.
    „Natürlich.“ Der Vietnamese konzentrierte sich wieder aufs Zuhören.
    Mit einem schnellen Schritt war Romy Asbach am Telefon und drückte die Mithörtaste. Was die männliche Stimme, die unvermittelt aus dem Lautsprecher quäckte, sagte, war nicht zu verstehen, klang jedoch sehr asiatisch. Mit einer schnellen Handbewegung trennte sie die Verbindung und fauchte den Dressman an: „Dreckskerl!“
    Noch bevor sich das arrogante Lächeln im Gesicht des Vietnamesen richtig ausbreiten konnte, traf ihn Farangs Hieb. Die Wucht, mit der ihn der Flintenlauf am Kopf streifte, schleuderte ihn gegen die Kommode und warf ihn auf den Teppich.
    „Kriech in die Küche“, befahl Farang.
    Der Vietnamese rappelte sich auf alle Viere und schaute ungläubig auf. „Wohin?“ Er leckte sich das Blut weg, das ihm aus der Nase lief.
    „In die Küche!“
    Der Vietnamese kroch wie ein Kind über den Perser zur Diele.
    „Machen Sie ihm die Türen weit auf“, ordnete Farang an.
    Wenn Romy Asbach sich wunderte, so zeigte sie es nicht. Sie ging zur Tür, und Farang folgte dem Vietnamesen wie einem Hausschwein, das kurz vor dem Abschuss stand, bis in die Küche. Es war ein großzügiger Raum, dessen Profiausstattung sich um eine Luxuskochstelle im Zentrum gruppierte. Romy Asbach lehnte sich gegen den Herd, verschränkte die Arme vor der Brust und harrte der wundersamen Dinge, die Farang vorhatte.
    „Gas oder Elektro?“, fragte er.
    „Gas.“
    „Machen Sie bitte eine Flamme an.“ Er stieß dem Vietnamesen den Lauf in die Nieren. „Und du steh auf und überleg dir schon mal, welchen Flügel du zuerst gegrillt haben willst.“
    Romy Asbach nahm den Anzünder in die Hand und zögerte. „Sie wollen ihn doch nicht etwa ...?“
    „Foltern? Genau das habe ich vor, wenn er nicht anders zur Besinnung kommt. Machen Sie schon.“
    Der Vietnamese rappelte sich mühsam hoch und blieb schwankend stehen.
    Romy Asbach nahm eine der Kochstellen in Betrieb und regelte die Flamme herunter, als könne sie auf diese Weise das Schlimmste verhindern. Dabei fiel ihr Blick auf das Hackbrett. Die gewürfelten Filetstücke, die gehackten Kräuter und auch die geschälten Knoblauchzehen machten einen frischen Eindruck. Blut und Saft waren nicht einmal angetrocknet. Wer auch hier gearbeitet hatte, er konnte das Messer nur wenige Minuten zuvor aus der Hand gelegt haben. Sie drehte sich langsam um.
    Farang spürte ihre Besorgnis. „Was ist los?“
    „Das war kein Anruf von außerhalb ...“
    Bevor sich Farang die Bedeutung der Aussage ganz erschloss, flog jenseits der Herdstelle die Speisekammertür auf und gab etwas Weißes frei, das orangegelb flackerte.
    Das Weiße war der Koch.
    Das Mündungsfeuer kam aus einer vollautomatischen Waffe, deren Bedienung dem Koch offenbar ein

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