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Berlin Gothic 5: Nachts Bei Max

Berlin Gothic 5: Nachts Bei Max

Titel: Berlin Gothic 5: Nachts Bei Max Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonas Winner
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Problem!
    „Er hat es heute früh erfahren, ich … ich habe es nicht mehr ausgehalten. Ich … ich will Quentin nicht verlieren - ich weiß nicht, was es war … als hätte Max nur mit mir gespielt - “
    „Und du warst nicht in der Lage, ihn aufzuhalten!“
    „Ich … “
    Fast angeekelt stieß Nina Irinas Hand, die sie noch immer am Arm hielt, von sich.
    „Er ist außer sich“, hauchte Irina. „Ich glaube, Quentin hätte versucht, mich zu schlagen, wenn ich nicht weggerannt wäre.“
    Nina schwieg.
    „Und er will unbedingt heute Abend zu Max kommen“, fuhr Irina zaghaft fort - was Nina einen neuen Stich versetzte: Sie würde keine Zeit mehr haben, zu überlegen, wie sie mit der Nachricht umgehen sollte. Es würde wahrscheinlich keine Möglichkeit geben, Quentin von Max‘ Wohnung fernzuhalten und er würde über Max regelrecht herfallen.
    „Kannst du das nicht verhindern - dass Quentin bei Max aufkreuzt?! Das kann doch nur schief gehen!“ Unwillig starrte sie Irina an, die fast wie ein begossener Pudel vor ihr stand. Es war nicht zu übersehen: Irina würde nicht in der Lage sein, die Sache in den Griff zu bekommen. Das musste Nina schon selbst übernehmen.
    „Du willst Quentin nicht verlieren?“ Sie berührte Irina an der Schulter, damit sie sie ansah. „Dann sag ihm das! Sag ihm, dass es … ein Versehen - nein, kein Versehen - was weiß ich - dass es ein Fehler … genau: dass es ein Fehler war. Dass er dich … dass du dich einfach nicht wehren konntest.“ Sie suchte Irinas Augen. „Hat er dich … hat Max dich vergewaltigt?“
    „Nein!“ Irina schien den Tränen nahe. „Nein, ich … Max und ich - “ Wieder brach sie ab.
    „Wie auch immer - du musst mit Quentin reden! Du musst ihm klar machen, dass nicht Max, sondern er deine Zukunft ist! Kannst du ihn denn davon nicht überzeugen?“ Ärgerlich musterte sie Irina. Sie hatte doch alles, was es dafür brauchte, verdammt noch mal!
    „Er lässt mich ja gar nicht ausreden. Das hat auch nicht unbedingt nur was mit mir zu tun“, stammelte Irina, „Max und er - sie umkreisen sich doch schon seit Jahren.“
    „Er will nicht wahrhaben, dass Max ihm überlegen ist!“
    „Ja, vielleicht ist es das.“
    „Und heute Abend will er es wissen.“
    Irina nickte.
    Sie würde ihn nicht davon abhalten können, nichts würde Quentin davon abhalten können, heute Abend bei Max aufzutauchen.
    „Ich wollte dich wenigstens informieren“, Irina sah Nina groß an, „vielleicht kannst du Max ja warnen, vielleicht vertagt er seine Einladung nochmal - “
    „Weil er Angst vor Quentin hat?“ Das glaubte Irina doch wohl selbst nicht. Nein, das war nicht die Lösung. „Hör zu, wenn du Angst hast, geh lieber nicht nach Hause. Kannst du vielleicht zu Freunden gehen? Solange, bis sich die ganze Sache wieder ein wenig beruhigt hat?“
    „Er hat gesagt, dass ich es nicht wagen soll, heute Abend nicht zu Max zu kommen. Er hat es mir im Treppenhaus nachgebrüllt.“
    „Egal. Komm nicht. Was erwartest du denn?“
    „Und du?“ Mit einem Mal war so etwas wie Trotz in Irinas hübschen Augen aufgeflammt. „Du hast doch auch keine Angst davor, heute Abend dabei zu sein! Warum soll ich mich drücken? Was soll er denn machen? Mir vor allen anderen ins Gesicht schlagen?“
    Vielleicht. Quentin war schwer einzuschätzen.
    „Ich werde Quentin nicht ausgerechnet an dem Abend im Stich lassen, an dem er sich völlig verrennen könnte.“
    „Tu, was du willst.“ Nina sah auf ihre Uhr. Sie musste zu Max, sie durfte keine Zeit mehr verlieren. Das Ziffernblatt zeigte kurz vor halb vier.
     


     
    Als sie eine gute halbe Stunde später Max‘ Wohnungstür mit dem Schlüssel aufschloss, den er ihr im ersten Überschwang noch vor ihrem Aufbruch nach Paris ausgehändigt hatte, dachte Nina zuerst, dass niemand zu Hause wäre. Erst als sie ihren Mantel abgelegt und ein wenig durch die obere Wohnung gestromert war, hörte sie, dass von unten Geräusche heraufdrangen. Sie wandte sich zur Treppe und stieg hinab.
    Max schien sie nicht gehört zu haben, denn er arbeitete wie ein Besessener daran, auf einem langen Brett, das er auf zwei Böcke gelegt hatte, Teller und Gläser aufzubauen, die er in großen Tüten aus der Küche in die beiden vorderen Wohnzimmer geschleppt hatte. Erst als sie fast schon in der Türöffnung stand, bemerkte er sie.
    Seine Augen blitzten auf. „Bist du schon lange da?“
    Nina lehnte sich gegen den Türpfosten und verschränkte die Arme. Seine Haare

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