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Berlin Gothic 6: Die versteckte Bedeutung (Thriller)

Berlin Gothic 6: Die versteckte Bedeutung (Thriller)

Titel: Berlin Gothic 6: Die versteckte Bedeutung (Thriller) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonas Winner
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offenbar bestens gelaunt den Büroflur entlang auf sie zu.
    „Ich muss zu Felix.“ Max deutete mit dem Daumen auf Lennart, der - irgendwie etwas zerknautscht - neben ihm stand. „Lennart … Quentin … “
    Quentin warf Max‘ Begleiter einen kurzen Blick zu, ließ die Hände dann aber in den Hosentaschen stecken. „Was gibt’s, Max, hast du es dir überlegt?“
    Seit dem Vorfall in seiner Wohnung hatte Max Quentin nicht mehr gesehen. „Ist Felix denn da?“, fragte er, ohne auf Quentins Bemerkung einzugehen.
    Quentin zog die Schultern hoch. „Soll ich bei seiner Sekretärin anrufen?“
    „Nee, lass mal.“ Max winkte ab. „Wie geht’s Irina?“
    „Keine Ahnung.“
    „Wohnt ihr nicht mehr zusammen?“
    Quentin musterte ihn.
    Max fühlte, wie ihn Hitze durchfloss. „Weißt du eigentlich, was du für ein Sack bist?“
    Quentin sah ihn abschätzend an. „Ich dachte, du wärst das gewesen, der sich in meine Wohnung geschlichen hat, als ich nicht da war.“
    Soll ich ihm meine Faust ins Gesicht schlagen?
    Max blickte kurz auf seine Schuhspitzen. Seine ehemals weißen Segelschuhe waren verschmiert, fast zerfleddert. Quentin trug etwas, das eher aussah wie ein Paar gesteppte Maßschuhe, frisch aus der Handfertigung.
    „Da bist du ja“, hörte Max eine Stimme und blickte auf. „Ich habe gerade vom Pförtner gehört, dass du im Haus bist.“ Henning kam eilfertig auf sie zu.
    Im gleichen Moment zischte Quentin Max etwas ins Ohr.
    „Was?“ Max starre ihn an.
    „Vergiss nicht, was in Riga passiert ist.“
    „Was willst du von mir, Quenni?“ Max warf Henning, der jetzt an sie herangetreten war, einen schnellen Blick zu, bevor er sich wieder an Quentin wandte. „Was ich getan habe, habe ich ja gar nicht getan, sozusagen. Es hat sich getan, es hat sich vollzogen, oder? Keine Ahnung, wie genau du das nennst.“
    Quentins Augen glänzten. Er machte einen Schritt auf Max zu. „Es hat sich vollzogen, genau! Aber nicht nur bei dir, Max, bei mir hat sich auch was vollzogen.“
    Max fühlte, wie sich seine Gesichtsmuskeln anspannten. „Was ist das, ein Wettstreit?“
    „Nenn es, wie du willst.“
    Max versuchte, in Quentins Gesicht zu lesen. Es war ein offenes, helles Gesicht, in das man gern hineinschaute, das einen unmittelbar ansprach und ermunterte, herausbekommen zu wollen, was in demjenigen vorging, der mit diesem Gesicht durch die Welt schritt.
    „Felix ist verrückt, dass er dich so umwirbt“, knurrte Quentin und es war ihm offensichtlich ganz egal, was Henning darüber dachte. „Du hast inzwischen vollkommen die Orientierung verloren - “
    „Quentin, was willst du von mir?“, stieß Max noch einmal hervor.
    „Ich habe dich abgehängt.“ Quentin hatte jetzt doch eine Hand aus der Tasche gezogen und sein ausgestreckter Zeigefinger stach Max in die Brust.
    Heftig schlug Max ihm die Hand herunter.
    „Hey!“ Henning trat zwischen sie. „Lass ihn, Quentin, ich … ich kümmere mich um ihn.“
    Quentins Blick schoss zu Henning, das Gesicht stumpf plötzlich, seltsam verpuppt - dann wandte er sich ab.
    „Was auch immer du machst, Quentin, du sagst es selbst: Das machst nicht du “, rief Max ihm nach - von der Lautstärke seiner Stimme selbst überrascht. „ Es macht sich. Und du? Handelst in Unfreiheit!“ Er senkte die Stimme ein wenig, als Quentin stehen blieb. „Was ich jedoch tue, tut sich nicht von selbst.“ Er sah, wie sich Quentin langsam umdrehte. „Ich habe es getan, weil ich es tun wollte. Begreifst du den Unterschied?“
    Lennart war neben ihn getreten, so dass Henning Max nicht ohne weiteres zum Schweigen bringen konnte.
    „Henning, hör zu“, Max fuhr herum, starrte Henning an, der die Hände unwillkürlich wie abwehrend nach oben riss. „Ich will zu Felix!“
    „Er ist - “
    „Was? Nicht im Haus? Erzähl mir doch nichts! Ich will ihn sprechen - “
    „Max, was soll das? Von mir aus kannst du selbst in seinem Büro nachschauen.“
    Max spürte, wie die Aufregung, die ihn gepackt hatte, seitdem sie das Verlagsgebäude betreten hatten, ihm zu Kopf stieg. War Felix wirklich nicht da?
    „Dann ruf ihn eben an und sag ihm, dass ich ihn sprechen will!“, fuhr er Henning an und nickte zu Lennart. „Das ist Lennart Boll. Ich will, dass er hier arbeitet! Lennart ist gut, er kann beim Pförtner helfen, er kann Lieferungen fahren, im Lager was tun - was auch immer, ist mir egal.“ Er schlug Lennart mit dem Handrücken leicht vor den Bauch. „Lennart?“
    Der aber brachte kein

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