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Berlin Gothic 6: Die versteckte Bedeutung (Thriller)

Berlin Gothic 6: Die versteckte Bedeutung (Thriller)

Titel: Berlin Gothic 6: Die versteckte Bedeutung (Thriller) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonas Winner
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Kachelöfen in den Ecken ausgestattet waren.
    An der äußeren Wand des zweiten Wohnzimmers, an dem Max‘ obere Wohnungen endeten, blieb er vor einer schmalen Tür stehen, die es - soweit Nina wusste - an der Stelle bei ihm oben nicht gab.
    „Deshalb wollte ich die Wohnung hier noch dazu haben“, sagte er, zog die Tür auf und trat durch sie hindurch.
    Nina folgte ihm und gelangte durch einen kurzen Gang auf eine aus Ziegelsteinen gemauerte Galerie, die sich in einer gewaltigen Halle befand. Die Backsteinkirche, an die das Wohnhaus grenzte! Durch die Tür gelangte man direkt auf eine Seitengalerie der Kirche!
    „Die Wohnung hier ist eigens für den Pfarrer mit der Kirche verbunden worden - damals, um 1885 herum oder so, als sie die Kirche und das Mietshaus gebaut haben!“ Max lief an den Holzbänken vorbei zur steinernen Balustrade der Galerie.
    Nina stellte sich neben ihn und blickte in das neugothische, ganz in weiß und ziegelfarben gehaltene Kirchenschiff hinab. Sie fühlte, wie Max ihre Hand berührte.
    „Ich glaube, Quentin hat recht“, hörte sie ihn neben sich murmeln. „Es macht mir Angst, weißt du. Es gibt keinen Halt, keine Grenze, keinen Ausweg mehr.“
    Sie legte einen Arm um seine Hüfte, wollte etwas sagen, um ihn aufzumuntern - etwas, womit sie die Angst, die Gespenster, die Schmermut vertreiben konnte. Aber so sehr sie sich auch bemühte, die passenden Worte zu finden, war ihr Kopf doch wie leergefegt. Und sie ahnte auch weshalb: Weil sie wie von überall her das Gefühl beschlich, dass Max‘ düstere Ahnung ihre Berechtigung haben könnte - dass alles, was sie dagegen halten könnte, hohl und falsch klingen würde, weil es hohl und falsch war.
    Also schwieg sie - während sich durch die Glasfenster der mächtigen Halle die ersten Strahlen des anbrechenden Morgens abzeichneten.


     
    Heute
     
    „Woran?“
    „An einer tödlichen Enzephalitis.“
    „Und was heißt das?“
    „Unterschiedlich. Kopfschmerzen, Sehstörungen, Krämpfe … Es ist eine Entzündung des Gehirns. Ist der Virus erstmal im Körper, klettert er über das Innere der Nervenfasern bis ins Rückenmark und von dort aus ins Zentralnervensystem.“
    Enzephalitis.
    „Als Wirte kommen Wirbeltiere, Insekten, aber auch Pflanzen in Frage.“
    „Er kann sich überall infiziert haben … “
    „Überall. Eine Katze, ein Hund, eine Ratte - sie müssen ihn noch nicht mal gebissen haben. Eine Fledermaus, die sich in den Haaren verfängt, sich zu befreien versucht, mit ihren Krallen über die Wange kratzt, vielleicht glaubt, um ihr Leben kämpfen zu müssen … “
    Butz‘ Blick ist auf die Leiche vor ihm gerichtet. Fehrenberg. Er muss sich vor etwa zweieinhalb Wochen infiziert haben.
    „ … natürlich kann der Virus auch von Mensch zu Mensch übertragen worden sein“, hört er den Rechtsmediziner ausführen, mit dem er in den Raum gekommen ist. „Ungeschützter Geschlechtsverkehr mit einer infizierten Person kann vollkommen ausreichen.“
    Tollwut.
    Eine tödliche Entzündung des Gehirns, die durch eine Virusinfektion ausgelöst worden ist.
    Fehrenberg ist an der Tollwut gestorben. Seine Leiche haben sie in einem Wagen gefunden, der in einer Seitenstraße im Berliner Speckgürtel abgestellt worden war. Das Fahrzeug war den Anwohnern aufgefallen, weil es immer wieder von Hunden angebellt und umschlichen wurde.
    „Aber die Frauen … “ Butz blickt zum Rechtsmediziner. Bevor sie an Fehrenbergs Tisch getreten sind, haben sie bei der Leiche von Nadja gestanden - dem Mädchen vom Parkplatz, das zuletzt in dem leeren Plattenbau gewohnt hatte - , bei der Leiche der Frau aus der Baugrube und bei der Leiche von Anni Eisler, die die Kollegen aus der Spree gefischt haben. Alle drei sind ebenfalls noch in der Rechtsmedizin aufgebahrt.
    „Das können wir ausschließen, die Frauen sind nicht an der Tollwut gestorben.“ Der Kollege beginnt, Fehrenbergs leblosen Körper mit einer durchsichtigen Plane abzudecken. „Sie sind geflohen, angefallen worden, getötet worden und liegen geblieben. Es hat zum Teil Tierfraß gegeben, wobei das Virus zum Teil noch übertragen wurde. Aber es hat sich nicht mehr verbreiten können, weil die Frauen bereits tot waren.“
    „Und die Verletzungen an den Handflächen?“
    „Von der Flucht. Wobei … wie genau das abgelaufen ist - da kann ich Ihnen schlecht weiterhelfen, Konstantin. Ich weiß es nicht.“ Der Rechtsmediziner sieht ihn durch seine Brille hindurch an. „Aber die Spuren an den

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