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Bernstein Verschwörung

Bernstein Verschwörung

Titel: Bernstein Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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als
Behördenfahrzeug ausmachte. Selten war sie so erleichtert, auf
Kommissar Verdammt zu treffen. Seelenruhig stieg der Leiter des KK
11 aus und lehnte zwischen Fahrertür und Dach. Er blickte sich
um, ließ die Umgebung auf sich wirken als stünde er an
einem besonders attraktiven Aussichtspunkt am Meer, dann grinste er
und schüttelte den Kopf. Gemächlich kam er näher und
gab den uniformierten Kollegen ein Zeichen, zu warten. Dirkes und
Jachmann kuschten und hielten sich dezent im
Hintergrund.
    »Nee,
nee«, machte Ulbricht. »Die Frau Göbel mal
wieder.« Er nickte Mehrmann zu. »Und dann in
Begleitung.«
    »Herr Ulbricht,
bitte sagen Sie Ihren Leuten, dass wir die Guten sind«,
flehte Heike.
    Kommissar Verdammt
ging nicht darauf ein. »Haben Sie diesen Polizeieinsatz hier
zu verantworten?«, fragte er stattdessen.
    »Ich habe gar
nichts zu verantworten, wir waren im Bunker und haben uns dort ein
wenig umgesehen, und nun sollen wir verhaftet
werden.«
    »Sie haben sich
Zutritt zu einem Tatort verschafft«, verbesserte Ulbricht
sie.
    »Der als solcher
nicht erkennbar war. Wenn die Spurensicherung fertig ist, dann wird
ein Tatort doch üblicherweise wieder freigegeben, oder irre
ich mich?« Heike wäre am liebsten in die Luft gegangen,
so wütend war sie. »Kein Polizeisiegel, kein Absperrband
am Eingang des Bunkers, bitte überzeugen Sie sich!« Doch
sie zwang sich zur Ruhe und schenkte Ulbricht ein Lächeln.
»Hören Sie zu, Kommissar Ulbricht. Dieser junge Mann
hier war zugegen, als da drinnen ein Mord geschehen ist. Und es
hängt mit meinem Beruf zusammen, dass ich sehr neugierig bin.
Wir kennen uns schon ewig, und Sie wissen sehr wohl, dass es mir
fern liegt, einen Tatort zu betreten, ohne Sie um Erlaubnis zu
fragen. Also - warum war der Bunker nicht verschlossen? Da stimmt
doch was nicht!«
    »Das spielt
keine Rolle«, winkte Kommissar Ulbricht ab. »Also - was
war hier los?«
    »Sie hören
mir nicht zu«, erwiderte Heike. »Ich war zu
Recherchezwecken hier, und wie Sie sehen, hat mich Herr Mehrmann
begleitet. Nicht mehr und nicht weniger.« Ulbricht nickte. Er
hockte sich auf die Haube seines Opel und zog eine zerknautschte
Zigarettenpackung hervor. Betont langsam klopfte er sich einen
Glimmstängel aus der Packung und zündete die Zigarette,
einem Ritual gleich, an. Erst nach dem zweiten Zug gab er den
Polizisten ein Zeichen.
    »Wir verzichten
auf eine Anzeige gegen Frau Göbel und Herrn
Mehrmann.«
    Jachmann protestierte.
»Aber das können wir nicht tun, nicht nachdem
…«
    »Wir verzichten
auf eine Anzeige«, wiederholte Ulbricht gedehnt. »Haben
Sie das kapiert, oder soll ich Sie zum Ohrenarzt
schicken?«
    Jachmann
schüttelte den Kopf, der innerhalb weniger Sekunden eine
tiefrote Färbung angenommen hatte. »Gut, aber auf Ihre
Verantwortung«, sagte er dann, um sich nicht kampflos
geschlagen zu geben.
    »Ist
klar.« Ulbricht paffte den Rauch zum Himmel. Er stieß
sich von der Motorhaube ab und trat auf Heike zu.
»Danke«, murmelte sie ein wenig kleinlaut. Dass die
Sache doch noch eine Wendung zum Guten nahm, damit hatte sie schon
nicht mehr gerechnet. Ihre Ohren glühten immer noch vor
Aufregung.
    Ulbricht senkte die
Stimme. »Kann ich Sie unter vier Augen
sprechen?«
    »Natürlich.«
    Sie entfernten sich
von den Polizisten und von Daniel Mehrmann. Der Weg, der den Bunker
umgab, war von Unkraut zugewuchert. Unter ihren Sohlen knirschten
kleine Steine. Als sie außerhalb der Hörweite der
anderen waren, blieb Ulbricht stehen.
    »Das ist eine
ziemlich heiße Kiste, was Sie hier tun, wissen Sie das, Frau
Göbel?«
    Heike schüttelte
den Kopf. »Nein, ich war mir darüber nicht im Klaren.
Aber ist das ein Grund für Ihre Kollegen, uns mit der Waffe zu
bedrohen?«
    »Die Männer
sind vorsichtig - nach dem, was hier passiert ist. Und sie haben
nach Anweisung gehandelt. Wir fahren in diesem Bereich
verstärkt Streife und haben ein ganz besonderes Augenmerk auf
den Bunker geworfen, wie Sie sich vielleicht denken
können.«
    »Sie hoffen,
dass die Täter noch einmal hierher
zurückkehren?«
    »Es ist nicht
auszuschließen.« Wieder ein Zug an der Zigarette.
»Wir fragen uns natürlich, warum der Mann ausgerechnet
hier sterben musste. Gab es einen Grund, weshalb man sich hier
verabredet hat? Gibt es etwas, das in Zusammenhang mit dem
Gebäude steht?«
    »Was soll es da
drinnen schon geben - höchstens Ungeziefer und Müll aus
sechs Jahrzehnten, den irgendwelche Schweine dort entsorgt
haben.«
    »Ihr Wort

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