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Bernstein Verschwörung

Bernstein Verschwörung

Titel: Bernstein Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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zurückkommen.«
    »Leider
nicht.« Sie standen im Flur. »Es tut mir wirklich sehr
leid.«
    »Sagen Sie das
nicht jedem?«
    »Wie
bitte?«
    »Ich meine, Sie
als Polizist überbringen solche Nachrichten doch
regelmäßig, oder?«
    »Das stimmt,
aber ob Sie es glauben oder nicht - die Nachricht vom Tode eines
Mitmenschen zu überbringen, geht mir jedes Mal tierisch an die
Nieren.« Er grinste schief. »Also, das ist kein leeres
Geschwätz.«
    »Danke für
Ihre Offenheit.« Sie lächelte und öffnete die
Tür.
    Ulbricht zog eine
seiner zerknitterten Visitenkarten aus der Manteltasche und reichte
sie Mirja Blum. »Hier«, sagte er. »Sollte Ihnen
noch etwas einfallen, melden Sie sich
einfach.«          
    »Das werde ich.
Ich will, dass Sie das Schwein fassen, das ihn auf dem Gewissen
hat.« Ihre Augen füllten sich mit Tränen, sie
wischte sich durch das Gesicht und verschmierte damit die Schminke
noch mehr. »Und ich werde mein Bestes tun, das verspreche ich
Ihnen.« Damit war Ulbricht draußen. Erleichtert stellte
er fest, dass der Weg nach unten viel schneller ging. Sein alter
Vectra stand in der Finkenstraße. Den von der Behörde
ausgemusterten Dienstwagen hatte er sich, nachdem er in
Düsseldorf bei einer Versteigerung unter den Hammer kommen
sollte, von seinem mühsam Ersparten ersteigert und hatte ihn
noch am gleichen Tag mit roten Nummernschildern wieder mit nach
Wuppertal genommen. Jahrelang hatte ihm der Opel bei Einsätzen
treue Dienste erwiesen, und auch wenn ein Auto nur ein
Gebrauchsgegenstand war, so musste sich der Kommissar eingestehen,
dass ihm die alte Kiste doch ans Herz gewachsen war. Und nun
gehörte der ausrangierte Dienstwagen
ihm.   
    Nachdem er den Laptop
auf die Rücksitzbank gelegt hatte, klemmte er sich hinter das
Steuer und startete den Motor. Einen Moment lang überlegte er,
ob er Koljenkos Wohnung noch einen Besuch abstatten sollte, doch er
wollte Schluss machen für heute. Er fuhr bis zur Ecke
Finkenstraße/Münzstraße und bog dann nach links
ab. Nun ragte am rechten Straßenrand der mächtige
Betonklotz des Bunkers in den nahezu wolkenlosen Himmel. Dichtes
Grün von Büschen und Bäumen vermochten nicht, das
Gebäude zu verdecken. Ulbricht betrachtete das Gemäuer
nachdenklich, als er plötzlich den Streifenwagen entdeckte,
der mit geöffneten Türen vor dem Bunker stand. Er
stöhnte auf und fürchtete, dass der Feierabend noch ein
wenig warten musste.    
     
    Bunker
Münzstraße, 16.55 Uhr
    »Wir werden Sie
jetzt zur Wache bringen, dort können Sie den Kollegen
erklären, was Sie in dem Bunker zu suchen hatten.«
Jachmann gab Heike und Daniel Mehrmann die Personalausweise
zurück, nachdem er über Funk eine
Personenüberprüfung durchgeführt hatte. Gegen beide
lag nichts vor, und unter normalen Umständen hätten die
Polizisten sie jetzt gehen lassen können. Heike glaubte,
schlecht zu träumen. »Was soll das?«, fuhr sie
auf. »Ich habe Ihnen erklärt, dass ich Journalistin bin
und im Bunker recherchiert habe. Ist das ein
Verbrechen?«
    »Sie sind
verbotswidrig in ein städtisches Gebäude eingedrungen -
das allein erfüllt den Tatbestand des Hausfriedensbruchs. Ob
Sie da drinnen etwas zerstört oder geklaut haben, müssen
die Ermittlungen ergeben, und deshalb werden wir auf der Wache eine
Anzeige schreiben. Wenn das Verfahren eingeleitet ist, werden Sie
von der Staatsanwaltschaft hören.« Dirkes schob trotzig
wie ein kleiner Junge die Unterlippe vor. »Habe ich mich
verhört?« Heike konnte es nicht fassen. »Ob wir da
drinnen etwas zerstört oder gestohlen haben? Das ist ein seit
Jahrzehnten leerstehender Bunker, und wir haben uns
zugegebenermaßen unbefugt Zutritt
verschafft.«
    »Dann ist es
Einbruch.« Jachmann ließ sich nicht aus der Ruhe
bringen. »Auch kein Kavaliersdelikt.«
    »Geht es
noch?«, brauste Mehrmann jetzt auf. Er tippte sich an die
Stirn. »Ihr tut so, als wären wir Kriminelle, die in
eine Behörde eingebrochen sind. Dieser Scheiß-Bunker
steht seit mehr als 65 Jahren leer, und jetzt kriegen wir eine
Anzeige, weil wir uns da drinnen umgesehen haben? Glaubt ihr
ernsthaft, da gibt es was zu holen?«
    »Das zu
beurteilen, steht uns nicht zu, junger Mann«, konterte
Dirkes. »Wenn ich jetzt bitten dürfte?« Er deutete
auf den Streifenwagen und machte eine übertrieben wirkende
einladende Geste.
    Bevor Heike oder
Mehrmann widersprechen konnten, rollte ein alter Opel Vectra auf
den kleinen Platz vor dem Bunker, den Heike unschwer

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