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Bernsteinaugen und Zinnsoldaten

Bernsteinaugen und Zinnsoldaten

Titel: Bernsteinaugen und Zinnsoldaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D. Vinge
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nur zu gut, was Shemadans und der Rest gewußt hatten – daß die Zerstörung der Sternenquelle sehr wohl zu einem Kollaps der Heimatwelt geführt haben könnte. „Sie haben aufgegeben. Sie wollten niemanden mehr in diese Welt senden – nur um den Verstand zu verlieren.“
    „Vielleicht sie kehren zurück, nun, wo Mutter gegangen.“
    „Fürchtest du dich davor? Davor, daß alles wieder von vorn beginnen könnte, der Mob, die Verfolgungen …“
    Er nickte, sein Schwanz zeichnete verwirrende Muster in den hellen Staub im Fußboden hinter seinem Rücken.
    „Aber Mondschatten – die Art unseres gegenseitigen Zeigens, das ist etwas, was die Menschen nicht tun können, aber etwas, das von großem Wert für sie sein könnte, wenn man es ihnen begreiflich machen kann. Shemadans, Basilione, all deine Ahnen glaubten daran – diese Tatsache könnte euch beschützen, eure Existenz sichern, ihr könntet für die Menschen genauso wichtig sein, wie – wie sie sich selbst sind. Ihr könntet Übermittler von Wissen aller Art sein …“ Shemadans Glaube an die Zukunft, Basiliones Visionen erfüllten sie. „Ich kann zur Heimatwelt zurückkehren! Ich kann. Ich werde die Quelle betreten, ich möchte meine Mutter sehen, möchte alles sehen! Ich möchte eine wirkliche Menschenwelt sehen. Und wenn ich gehe, kann ich sie vielleicht davon überzeugen, wie wichtig es ist, hierher zurückzukommen und dein Volk zu finden. Ich werde ihnen eure Fähigkeiten demonstrieren. Sie werden kommen, ich weiß es. Und auch ich werde mit dem Schiff zurückkehren – die Kith der Sternenmenschen werden leben, sie werden nicht vergessen werden …“
    „Ich nicht sterben?“ Mondschatten erhob sich, aufwallende Gefühle verzeichneten die harten Linien seines Gesichts. „Ja, ja, du gehst – zurückkommen!“ Er ergriff ihre Hand, zog sie empor von ihrem Sitz. „Unsere Völker geeinigt. Mein Volk lernen alles, was Sternenmenschen wissen … Und ich nicht sterben, niemals! Komm! Komm, Sternenfrau, gehen zum Kristallschiff …“ – kichernd, lachend –; „ich glaube!“
    Aber ich bin nur Tarawassie! Ihre ureigensten Sorgen, ihre unbeantworteten Ängste erfüllten sie von neuem, verleugneten die Fremden in ihrem Geist. Aber Mondschatten zog sie in Richtung des Fahrstuhls, überflutete sie mit seinen freudigen Gefühlen.
    Sie gingen durch das große, schwere Portal in die kalte Brise des herbstlichen Zwielichts hinaus.
    Und als sie aus dem Schatten heraustraten, sahen sie, beleuchtet von Tarawassies Leuchtkugel, fünf Eingeborene, die sie erwarteten. Sie erschauerte, als sie sah, wie das Licht von glänzenden Speerspitzen reflektiert wurde. Mondschatten stieß einen unterdrückten Fluch aus.
    „Aha, Bösartiger! Noch immer bist du ungehorsam gegenüber deinem Volk!“ Der größte der Eingeborenen, mit einem silbergrauen Pelz, ähnlich dem Mondschattens, sprach ihn an, und in seinen Augen glitzerte ein verhaltener Triumph. Tarawassie stellte zu ihrem Erstaunen fest, daß sie ihn verstand, obwohl er die Sprache der Eingeborenen sprach. „Dieses Mal wirst du es bereuen. Werft die Speere!“
    Doch die anderen hielten inne, zögerten im Schutz ihrer Speere, ihre Augen ruhten ängstlich auf ihr. Als hätte er dies ebenfalls gespürt, legte Mondschatten kopfschüttelnd die eigene Hand an sein scharfes Messer. „So nicht, Bruder! Ich stehe unter dem Schutz der Sternenmenschen. Ihr werdet mich nicht verletzen – oder ihr werdet die Leidtragenden sein.“ Er stand an ihrer Seite und betrachtete ein Gesicht nach dem anderen grimmig, um sie zum Verschwinden zu bewegen. Verstohlen griff er nach Tarawassies Hand, Beruhigung suchend. Ihre Finger umschlossen einen kurzen Augenblick die seinen, antworteten seinem suchenden Griff. „Laßt uns allein!“ Er berührte seine eigene Speerspitze.
    Zwei der fünf Angreifer verschwanden rasch nach hinten, aber Mondschattens … Bruder? … verharrte an seinem Platz. „Wir lassen dich nicht gehen, Bösartiger. Schneller Springer wird über dich und diese Geisterfrau richten!“
    Und Mondschatten nickte, plötzlich lächelnd, seine Zähne schimmerten. „Nun denn. Dieses Mal wird er mich nicht verleugnen … Ich gehe ins Dorf mit euch.“
    Sein Bruder sah das Lächeln, sein Pelz sträubte sich leicht. „Du hast keine andere Wahl.“
    Umringt von Speeren gingen sie die windige, in blauem Halbschatten liegende Straße hinab. Tarawassie wandte ihren Blick zum blauvioletten Dom des Firmaments empor, wo ein einzelner

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