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Bernsteinaugen und Zinnsoldaten

Bernsteinaugen und Zinnsoldaten

Titel: Bernsteinaugen und Zinnsoldaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D. Vinge
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Anblick)
     
    Ahm: Häresie! Häresie! Blasphemie!
    (Versammelt euch, meine Mobilen)
    (Wahres Brüten. Herrliches Brüten.)
     
    Mng: Ahm, deinetwegen verliere ich die Kontrolle …!
     
    Isthp: Ruhig, mein geliebter Mng, Wolkenmusik. Ich bin nicht erzürnt. Wie unsere Gemächlichen sich von den Geschwinden unterscheiden, so unterscheiden sich auch unsere Seelen. Du und ich, uns beiden war es nie vorbestimmt, ruhig in den Tiefen zu verharren.
    (Sachte, mein Starker, bewege dich kontrolliert)
    (Vibrationen lassen das Ufer erbeben; Schlammtümpel erzittern)
    (Taucht unter, taucht hindurch)
     
    Mng: Ahm, du mußt an zukünftige Generationen denken – weshalb beantworten unsere Mobilen den Ruf jetzt, wenn nicht um neue Stämme zu schaffen, die bald ihrerseits neue Mobile brüten werden? Wie unsere Zahl hier zunimmt, nimmt unser Lebensraum ab, und bald wird es hier wie auf der Heimat weit sein – und dann noch schlimmer. Wir haben weder die Ausrüstung noch die Zeit oder die Ressourcen, unseren Lebensraum hier zu restrukturieren. Du bist selbstsüchtig …
    (Gelegentliches Flüstern der Neutronenbrise)
    (Druck verschiebt die Felsen)
    (Ranken streicheln sanft)
     
    Zhek: Du bist selbstsüchtig! Du willst nur in den Raum zurückkehren, weil du an deine perversen mechanisch-mobilen Maschinen denkst, aber für uns bedeutet das neue Gefahren und neues Unbehagen.
    (Subtiles Farbenspiel um strahlende Formen)
    (Erste Bewegungen der Zuwendung)
     
    Scwa: Ich erinnere mich an dumpfe Schwärze und tödliche Kälte … an den Zorn meiner Mobilen, die mein Stammbehältnis über die weglose Weltkruste trugen. Wir haben bereits zu sehr gelitten, als das Schiff versagte. Wir wenigen selbst konnten kaum lebend bis hierher kommen. Ich will davon nichts mehr hören. Vergeßt die Mobilen nicht! Beginnt eine neue Phase des Musters …
    (Alle bilden einen Kreis)
    (Spinnt Netze des Lebensscheins)
    (Die Muster werden vielfältiger)
     
    Rhm, Tfod, Zhek, Kle: Zustimmung, Zustimmung!
     
    Isthp, Mng: Wir müssen Kontakt mit dem scheinenden Wesen aufnehmen!
     
    Jary lag auf dem Untersuchungstisch, während Orr seinen Körper nach Knochenbrüchen abtastete und ihn mit einem Strahlungsmesser untersuchte. Aus dem Augenwinkel konnte er die leere Probenschachtel sehen, die immer noch dort auf dem Boden lag, wo Orr sie beim Betreten des Zeltes hingeworfen hatte. Orr hatte ihn warten lassen, während er draußen mit Corouda sprach – aber bisher hatte er sich noch nicht zum Verlust der Trogs geäußert. Jary fragte sich, wieviel Corouda tatsächlich gesehen hatte – oder ob er überhaupt etwas gesehen hatte. Noch niemals hatte ihn jemand so angesehen wie Corouda dort unten in der Kluft – daher konnte er nicht sicher sein, was der Blick zu bedeuten hatte.
    „Keinerlei Verletzungen, die eine Behandlung erfordern würden.“ Orr winkte ihn hoch. „Haarbrüche an einigen Rippen.“
    Jary setzte sich auf die Tischkante und preßte seine geschwollene Hand erleichtert gegen die kalte Tischplatte. Orr war zornig, das konnte er aus jeder Falte seines ausdruckslosen Gesichtes ersehen. Aber Orr war wahrscheinlich nur deshalb zornig, weil er die Proben verloren hatte.
    „Sonst noch Probleme?“
    „Ja …“ antwortete er Orrs grauem Hinterkopf, denn der hatte sich bereits den Vorratsspinden zugewandt. „S-sie, sie haben mich fallen lassen, nicht wahr?“ Er hatte das unversehrte Ende der Sicherungsleine gesehen.
    Orr wandte sich überrascht um und sah ihn an. „Ja, das habe ich. Ich mußte das Seil lösen, sonst hättest du mich vielleicht mit in die Tiefe gerissen.“
    Jary lachte scharf.
    Orr nickte, als hätte er gerade eine Antwort gefunden. „Hast du es darum getan?“
    „Was?“
    „Die Proben freigelassen. Weil ich dich fallen ließ – war es deswegen?“
    „Nein.“ Jarys Blick glitt unwillkürlich zu der Probenschachtel am Boden. „Ich m-meine, sie g-g-ging einfach auf, das sagte ich doch. Als sie fiel.“ Das Stottern wurde schlimmer, wenn er nervös wurde.
    „Warum hast du das nicht gleich gesagt?“
    „Ich wußte es nicht!“ Seine Hände umklammerten Metall, er glitt vom Tisch herunter.
    „Bleib hier.“ Orr stellte ein Tablett mit Instrumenten und Probenplättchen auf den Tisch neben ihm. „Diese Verriegelungen gehen nicht einfach auf. Du hast sie geöffnet und die Proben freigelassen, Piper, aus persönlichen Rachegründen.“
    „Nein.“ Er schüttelte den Kopf und schaffte es, Orrs durchdringendem Blick standzuhalten.
    „Lüg

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