Berühr mich, verführ mich! (German Edition)
verströmte.
Kapitel
2
„Wir müssen hier raus,
bevor wir kollabieren“, seine besorgte Stimme wirkte wie eine kalte
Dusche und holte mich unversehens aus meinem wunderbaren Lustgarten
zurück. Völlig erschöpft lagen wir beide auf der viel zu schmalen
Holzbank. Er duldete keine Widerrede und zog mich bestimmt in
Richtung der Duschen. Erst jetzt bemerkte ich, wie schwach ich
bereits war. Die Hitze, die Lust, oder beides zusammen hatten meine
Beine in Pudding verwandelt und ich war froh, dass er mich fest in
seinen Armen hielt, als lauwarmes Duschwasser auf uns hernieder
prasselte. Das war angenehm und kühlte unsere völlig überhitzten
Körper nur langsam und nicht so radikal ab, wie es eiskaltes Wasser
getan hätte.
Meine Nase klebte in
seinem feuchten Brusthaar und selbst in diesem benebelten Zustand
nahm ich noch wahr, wie gut er roch.
„Das war wunderbar!“,
raunte er mir leise ins feuchte Haar, während er mit den Händen
über meinen Rücken glitt und sämtlichen Schweiß von mir spülte.
„Ich heiße übrigens Michael!“
Langsam kehrte mein
Verstand zurück und ich wurde mir mit einem Schlag der aberwitzigen
Situation und der Tragweite meines Handelns bewusst. Das Blut schoss
mir in die Wangen. Mein Gott, ich hatte mit einem mir total fremden
Mann, dessen Namen ich bis eben nicht mal kannte, hemmungslos
herumgevögelt. 'Oh mein Gott, was muss er nur von mir denken!' Ich
vergrub mein Gesicht etwas tiefer in seinen Brusthaaren und hoffte
wie ein kleines Kind, dass ich mich gleich in Luft auflösen würde.
Wieso dachte man vorher nie an das Nachher....?!
Ich seufzte ergeben und
krächzte kaum verständlich an seiner Brust: „Helene, - ich heiße
Helene!“
Das Wasser prasselte
gnädig weiter auf mich herunter, das ersparte mir einen Blick in
seine Augen! Hilfe! Wie kam ich nur möglichst schnell und elegant
wieder aus dieser Situation heraus?
„Hm, Helene!“, das
tiefe Summen seiner Stimme ließ seine Brust vibrieren. Ich mochte
diesen tiefen Ton. Er beruhigte mich. „Der Name passt zu dir!
Helene, - die Leuchtende, die Strahlende!“, sagte er mit leisem
Lachen in der Stimme und zog mich fester in seine Arme. Ihm schien
die Situation überhaupt nicht peinlich zu sein. Vielleicht machte er
so was häufiger? Nun, bei seinem Aussehen und dieser Zunge!
Neugierig sah ich zu ihm
auf und bereute es im gleichen Augenblick. Beim Blick in seine Augen
wußte ich sofort, dass ich mein Herz unverzüglich festnageln
musste, wenn ich es behalten wollte! Was für unglaubliche Augen! War
es ihre samtene Tiefe, der Charme oder Schalk darin, die mich
regelrecht dahinschmelzen ließen. Mein Herz geriet ins Stolpern!
„So was hab ich noch
nie getan......!“, stammelte ich das Erstbeste was mir in den Sinn
kam, um mich von seinen gefährlichen Augen abzulenken. Die feinen
Linien um seinen sinnlichen Mund und seine Augen vertieften sich.
„Ich auch nicht...!“,
schmunzelte er und seine Augenbrauen zuckten vielsagend. Sein
bewundernder Blick machte mich etwas verlegen, aber auch stolz. Das
Wasser prasselte weiter auf uns herab, während wir schwiegen.
Seltsamerweise empfand ich dieses Schweigen nicht als unangenehm oder
peinlich. Im Gegenteil. Es verstärkte auf wundervolle Art dieses
unaussprechliche Etwas, das zwischen uns existierte. Es war, als ob
ich in seine starken Arme gehören würde und sein großer, warmer
Körper in die meinen. Ich hätte gut und gern die ganze Nacht so
stehen können. Ich wollte mich nicht von ihm trennen.
„Bleib' heut' Nacht bei
mir!“ Er schien auf geheimnisvolle Weise meine Gedanken lesen zu
können. „Zimmer 2-6-8!“, murmelte er träge in mein nasses Haar,
während er meinen Rücken und meinem Hintern sanft mit seinen großen
Händen streichelte. Seine Lippen hauchten kleine, verführerische
Küsse auf meinen Hals, die mir das Denken erschwerten. Sein Angebot
klang schrecklich verlockend. Ich musterte nachdenklich die kleinen
Wassertropfen an seinen Wimpern und in seinem Dreitagebart.
„Du musst bei mir
bleiben!“, raunte er an meinen Lippen. Ich spürte, wie ich ohne
nachzudenken nickte. Dieser Mann lähmte auf unerklärliche Weise
mein Gehirn.
„Ich erwarte dich in
spätestens zehn Minuten...!“, flüsterte er mir zu und zog mich
fest in seine Arme. „Zieh' nicht zu viel an....!“, sagte er mit
bedeutungsvollem Blick. Als er mich zögernd aus seinen Armen
entließ, fühlte ich mich seltsam hilflos und allein. Er schlüpfte
in seinen Hotelbademantel und band
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