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Beruf - Herzensbrecher

Beruf - Herzensbrecher

Titel: Beruf - Herzensbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimee Carson
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gemacht hatte. „Nette Aussicht“, sagte er und nickte in Richtung Stadt.
    Er war wohl kaum wegen der Aussicht hergekommen. „Wie hast du mich gefunden?“
    „Ich habe dein Auto in der Tiefgarage gesehen und deinen Nachbarn gefragt, wo du steckst.“
    Sie schauten einander an und schwiegen. Nach der Feier bei ihrem Vater und allem, was dort geschehen war, konnte sie ihm nichts mehr vormachen – ihre Nerven lagen einfach zu blank.
    Sie brauchte Ruhe – am besten, er verschwände sofort wieder. „Was willst du, Hunter?“, fragte sie direkt.
    Seine Stimme klang leise und ehrlich. Seine blauen Augen strahlten wärmer als gewöhnlich, ihr kalter Glanz war … weg. „Ich muss dieses Wochenende nach Las Vegas wegen einer Konferenz.“ Sein Blick ruhte auf ihr. „Es wäre schön, wenn du mitkommst.“
    Schockiert biss Carly sich auf die Unterlippe.
    Sie sollte Nein sagen.
    Ihr Herz klopfte ihr bis zum Hals, als sie versuchte, cool und überlegen zu klingen. Sie sah ihn skeptisch an: „Dadurch werde ich bei der nächsten Sendung auch nicht handzahmer.“
    „Davor habe ich keine Angst“, sagte er und schaute sie verführerisch an.
    Sie klang etwas unsicherer. „Ich werde nicht aufgeben, bis du die Schluss-Mach-App vom Markt nimmst.“
    „Damit komm ich zurecht.“
    Sie schluckte. „Meine Chefin hat mir erlaubt, einen Bericht über dich zu schreiben.“ Wenn ihn das nicht auf die Palme brachte, dann wusste sie auch nicht weiter. Und sie konnte ihm ansehen, dass ihm die Sache nicht gefiel.
    „Und wenn ich mich weigere?“, fragte er.
    „Spielt keine Rolle. Ich habe mit dir geschlafen. Ich kann nicht mehr über dich schreiben.“
    Er sah sie verdutzt an. „Du hast es deiner Chefin erzählt?“
    Ach ja. Da war ja noch etwas. Carly schloss kurz panisch die Augen und atmete tief durch. Nachdem sie Sue monatelang mit Ideen für Geschichten bedrängt – und ihr vor allem mit Hunter im Ohr gelegen hatte, musste sie nun einen Weg finden, ihr das Ganze wieder auszureden. Dass das öffentliche Interesse nachgelassen hätte, konnte sie nicht sagen. Noch dass sie mit ihm geschlafen hatte. Das Erste wäre gelogen. Letzteres könnte sie erneut ihren Job kosten.
    Sie schluckte und sah ihn an. „Ich werde es ihr bald erzählen.“
    Sie musste nur einen Weg finden, wie. Sie hätte nicht mit ihm schlafen sollen. Doch dieser Mann war einfach unwiderstehlich gewesen, im Gegensatz zu allen anderen Männern, denen sie je begegnet war. Und nun lud er sie ein, ein ganzes Wochenende mit ihm zu verbringen.
    Das konnte ja nur nach hinten losgehen.
    „Was für eine Konferenz ist es?“
    „Die Defcon, die größte Hacker-Konferenz der Staaten. Hacker, Sicherheitsexperten, sogar das FBI kommen jedes Jahr, um sich auszutauschen. Schon als Jugendlicher war ich immer dabei.“
    „Hat dein Vater dich mitgenommen?“
    Hunter musste lachen. Erstaunt schaute Carly ihn an. „Nein, mein Vater hat es nicht so mit Technologie. Obwohl er beim FBI war. Schon mein Großvater hat für den Staat gearbeitet.“
    Das erklärte eine Menge. „Es liegt dir also im Blut.“
    „Absolut. Aber anders. Vater gehört zur alten Schule, und er verlässt sich nicht gern auf Computer, das hat früher zu heftigen Diskussionen geführt. Aber …“ Nachdenklich brach er ab und blickte auf die Stadt. „Selbst wenn wir unsere Unterschiede hatten – was das Gesetz und Gerechtigkeit anging, waren wir immer einer Meinung.“
    Sie neigte ihren Kopf. „Redlichkeit, Mut, Integrität …“, sie sah ihn versonnen an. Wenn das Motto ihrer Familie doch so nobel wäre. „Du bist mit den Werten des FBI groß geworden.“
    Sein Blick wurde düster, und er schaute weg. „Nicht wirklich.“
    Überrascht verschränkte Carly die Arme. „Heißt das, du warst nicht schon immer ein ehrenhafter Superheld?“ Eine peinliche Stille folgte, in der er die Skyline betrachtete. Carly ließ nicht locker: „Erzähl schon.“
    Hunter räusperte sich umständlich. „Booker und ich sind zusammen aufgewachsen. Als Erwachsener darf man ein extravagantes Genie sein, aber in der Schule wurde er von allen gehänselt.“
    Das hatte sie sich denken können. Sie sah ihn gespannt an: „Und dann …?“
    „Bis wir Freunde geworden sind, hatte ich ihn nie in Schutz genommen“, sagte er und blickte sie endlich an. „In der zehnten Klasse hat ihn die Wrestling-Mannschaft in die Mülltonne geschmissen, und ich hab einfach nur zugeschaut.“ Hunter seufzte verächtlich. „Booker hat das nie

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