Beruf - Herzensbrecher
so … so …“
„Schon klar.“ Carly unterbrach ihre Freundin, bevor diese sich in noch weiteren Ausflüchten verirren konnte.
„Du weißt schon!“ , sagte Abby, und Carly war erleichtert, dass dieser Kerl nicht nur bei ihr so einen Eindruck hinterlassen hatte.
Er war zu kantig und zurückhaltend, um als charmanter Playboy abgestempelt werden zu können. Und für einen Bad Boy zu kontrollierend. Wenn man über seinen eiskalten Blick hinwegsah, war er verboten schön und so verführerisch, dass Carly sich am Morgen nur mit Mühe auf ihren Bericht über einen neuen Nachtklub konzentrieren hatte können. Nur ein weiterer Artikel in einer Reihe von faden Geschichten über Klubs, Galerien oder die neuesten dämlichen Trends. Wie sollte man sich schon auf so etwas konzentrieren, nachdem man Hunter Philips begegnet war?
Heute Abend jedoch würde sie sich hoffentlich auf ihren Bericht über die Graffitikünstler konzentrieren können. Noch einer, den ihr Boss wahrscheinlich nicht drucken lassen würde.
„Danke für die Warnung, Abby.“
„Sei vorsichtig, ja?“
Carly versicherte es ihr und legte auf, immer noch so eingenommen von dem Versuch, nicht an Hunter Philips zu denken, dass sie nicht schnell genug auf den Mann reagieren konnte, der ihr nun in den Weg trat. Erst im letzten Moment erkannte sie Hunter Philips.
Doch damit nicht genug – Hunter schlang nun auch noch einen Arm um ihre Hüfte und zog sie neben sich. Carly wusste nicht, wie ihr geschah.
Sein Blick war unterdessen nur auf ihre zwei Interviewpartner gerichtet. Sein muskulöser Körper drückte sich schützend an ihren. Und unterhalb seiner schicken Lederjacke drückte sich etwas Hartes in Hüfthöhe in ihren Bauch.
In Carlys Kopf schrillten die Alarmglocken. Dieser harte Gegenstand kam ihr irgendwie bekannt vor.
Hunters Stimme klang ruhig und souverän, als er die Männer ansprach. „Ihr solltet jetzt besser die Kurve kratzen“, sagte er, offensichtlich bereit, sich mit den beiden anzulegen.
Thad, den sie eben noch interviewt hatte, kam einen Schritt auf ihn zu. „Wen interessiert, was du denkst?“
Hunter wirkte völlig locker und entspannt. Die beiden Männer wirkten bedrohlich und kampferfahren, doch Hunters Stimme war ruhig und zeigte keine Furcht. Carly gewann den Eindruck, dass er die Situation sogar genoss.
„Niemanden, aber ich sag es euch trotzdem.“
Thad wirkte, als würde er gleich auf ihn losgehen, doch Marcus, sein Kumpel, wiegelte ab.
„Beruhig dich, Mann. Alles ist gut“, beschwichtigte Marcus und hielt Thads Arm fest. „Carly hat ihren Rekorder vergessen.“
Und Thad schob hinterher: „Ja, Mann. Und das alles war schließlich nicht unsere Idee.“
Carly wurde bei all dem Testosteron in der Luft zwar ganz anders, doch nun hatte sie wirklich genug von dem Theater.
„Hunter, halten Sie sich zurück . Das sind Thad und Marcus, und ich habe sie gerade interviewt.“
Hunter sah sie an, als sei sie völlig durchgedreht.
Sie hielt die Hand auf und bat um ihr Aufnahmegerät. Offensichtlich war sie weniger bei der Sache gewesen, als sie gedacht hatte.
Thad blickte Hunter immer noch düster an, als er in seine Tasche griff, und Hunters Haltung wurde reflexartig noch gespannter.
Verdammt, wird der jemals locker? Der harte Gegenstand an seiner Hüfte drückte nun wieder in ihre Seite.
Was zum Teufel war das?
Doch es fiel ihr schwer, sich auf etwas anderes als auf seinen Geruch und seine Hand an ihrer Hüfte zu konzentrieren.
Als Thad ihr das Diktiergerät gab, sagte sie: „Ich ruf euch nächste Woche an, um einen neuen Termin zu vereinbaren.“
Thad nickte und warf Hunter einen tödlichen Blick zu, bevor die beiden Männer zurück ins Lagerhaus spazierten.
Nachdem sie außer Sichtweite waren, sagte Hunter: „Das kann doch nicht Ihr Ernst sein.“
„Was denn?“
„Sie interviewen die beiden?“
„Warum nicht?“ Carly sah ihn an und war sich nicht sicher, ob sie ihn treten sollte, weil er ihre Interviewpartner verärgert hatte, oder ob sie ihm um den Hals fallen wollte, weil er sie hatte beschützen wollen. Er war noch genauso angespannt wie zuvor, als ob er der Situation noch immer nicht traute. Sie spürte das, da er sie noch immer nicht losgelassen hatte.
Und er fühlte sich so gut an.
Ihre Schulter lehnte an seiner Brust. Sein Arm lag noch immer um ihre Hüfte und drückte den Rest ihres Körpers fest an sich. Er war definitiv nicht der lockere Künstler-Typ, auf den sie normalerweise stand.
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