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Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Titel: Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marnie Schaefers
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Halbwahrheit. Ich war nie gut darin gewesen zu lügen. Es schoss mir durch den Kopf, dass ich mir in dieser Hinsicht etwas von Vlain abgucken sollte. »Wir haben eine Nebenperson unter unserem Schutz.«
    » Eine Nebenperson?« Miss Bostwick wirkte nicht zufrieden.
    Myriam mischte sich wieder in das Gespräch ein . »Wieviel wissen Sie?« Aber die Gouvernante, als die ich sie mir nur schwer vorstellen konnte, überging sie.
    » Was für eine Nebenperson, Adrian? Wie ist ihr Name und in welchem Zusammenhang steht sie mit dem Problem?«
    » Sie heißt Yvena Catah und ist die Begleiterin…des Problemfalls.« Es klang geradezu widerlich, Crevi so zu nennen. »Wir beobachten sie bereits seit mehreren Jahren. Schon lange bevor das alles in Gang gesetzt wurde.«
    » Und ihr habt nicht einen Moment daran gedacht in den Kopf des Problems zu schauen, wo ihr es doch zweifelsohne als dieses erkannt haben müsst? Ansonsten wäret ihr nicht hier.« Miss Bostwick war nicht nur streng, sondern leider auch schlau.
    » Doch das habt ihr«, behauptete Liwy und ihre Pupillen wurden zu Schlitzen. »Ihr habt Vlain beschattet.«
    » Beschatten!«, regte sich Myriam auf. »Wir tun nur unsere Arbeit.«
    » Aber Vlain gehört zu uns! Ihr habt kein Recht darauf, euch am Leben unserer Leute zu vergreifen. Das Gesetz verbietet es.«
    » Wir haben keine Informationen eurer Bande an Dritte weitergegeben, insofern haben wir nicht gegen den eigentlichen Sinn dieser Regel verstoßen«, entschärfte ich Liwys Vorwurf. Dass dies nicht ganz der Wahrheit entsprach, fiel mir allerdings erst ein paar Minuten später auf. Ich erinnerte mich an das Gespräch, das ich vor einiger Zeit nach Jaydens Vision mit Crevi geführt hatte.
    Miss Bostwick wirkte mit einem Mal nachdenklich. Nach einer Weile meinte sie : »Adrian, Myriam, ich möchte die Wahrheit wissen. Wie genau wisst ihr über alles Bescheid? Wenn ihr durch Vlains Augen gesehen habt, seid ihr unmittelbar mit dem Problem in Kontakt gewesen. Ich bin Miss Bostwick, ich erkenne eine Lüge, wenn man mir eine erzählt.« Diesen Satz hatte sie damals immer an ihre Schüler gerichtet und ich konnte mich noch gut daran erinnern. War wohlmöglich mehr daran, als wir immer geglaubt hatten?
    » Entschuldigen Sie, Miss Bostwick«, brachte ich um Ruhe bemüht hervor. Es hatte keinen Sinn mehr, um die Tatsachen herumzureden. »Die Wahrheit ist, dass wir den Problemfall ebenfalls als unseren Schützling rekrutiert haben.«
    » Warum nicht gleich so?«
    » Aber, bitte. Sie müssen verhindern, dass die Bande«, Miri warf der Schlange einen finsteren Blick zu, »ihre Häscher nach dem Problem ausschickt. Bis jetzt besteht nicht die geringste Gefahr!«
    » Bist jetzt.« Miss Bostwick war nicht überzeugt. »Ich habe sie selbst gesehen. Ihr habt Recht, sie wirkt unsicher und unerfahren, aber sie wird schon bald in der Lage sein, ihre Fähigkeiten anzuwenden.«
    Wenngleich es natürlich erniedrigend war, sah ich die alte Dame flehentlich an . »Das können Sie nicht mit Bestimmtheit wissen. Sie sind die Einzige, die auf neutralem Boden wandelt und etwas ausrichten könnte. Crevi wird kein Grund zur Besorgnis werden.«
    » Ihr nennt sie schon Crevi?« Gleich darauf hätte ich mich am liebsten selbst geschlagen. Dass mir dieser Fehler unterlaufen war! Aber Miss Bostwick klang ungewöhnlich sanft. »Sie hat bereits gelernt die Magie zu fühlen, das konnte ich spüren, als ich ihr gegenüber trat. Wir werden sehen, was sich ergibt. Wenn ihr erlaubt, werde ich Rücksprache mit eurem Vorgesetzten halten. Und«, jetzt richtete sie sich an Liwy, »hiermit untersage ich es der Bande, sich in den Fall einzumischen, bis ihr Rückmeldung von mir habt oder die Schöpferin ihre Fähigkeiten anwenden sollte. Sobald dies geschieht, ist alles andere hinfällig und man muss sie töten.«
    » Was ist mit dem Gegenmittel?«, fragte Myriam, wobei ihr anzuhören war, wie verzweifelt sie ob dieses Beschlusses war.
    » Was soll damit sein?«
    » Wenn das Gegenmittel gefunden wird, könnte Liwys Bande erlöst werden. Wenn ihr sie aber vorher umbringt, wird niemand das Gegenmittel finden.«
    » Wir glauben nicht, dass die Schöpferin um der Erlösung willen nach dem Heilmittel sucht.« Liwys Gesicht kündete von ehrlichem Misstrauen. »Wir denken, dass sie das Heilmittel vernichten will, damit wir weiterhin unser Dasein als ihre willigen Geschöpfe fristen müssen. Schließlich ist sie die Schöpferin, wie könnte sie wollen, dass ihr Werk

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