Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)
Erbin gemacht hat?«
Die Gedanken hinter den weit ausgerissenen Augen rasten . »Das kann nicht sein! Das kann er nicht getan haben! Sind Sie sich sicher?«
» Absolut.«
» Dieses rücksichtslose Schwein!«, tobte Irrwig. »Er hat mir meine Tochter genommen! Sie zu seinesgleichen gemacht…ich fasse es nicht! Gütiger Gott, das kann doch nicht wahr sein! Meine Tochter ist die neue Schöpferin? Mein eigenes Fleisch und Blut wird den Weltuntergang herbeiführen…un-möglich.«
» Sie können sich beruhigen, wir kümmern uns darum.«
» Ach ja?«
» Wir arbeiten für die neue Schöpferin. Inkognito für die Bande natürlich.« Er lächelte und konnte nicht verhindern, dass es verschlagen wirkte.
» Dann sind Sie es wirklich.«
» Bitte?«, wollte Vlain Stirn runzelnd wissen.
» Der über den alle reden. Der Meister, Sie wissen schon. Und er«, er nickte in meine Richtung, »ist Ihr Gehilfe, richtig?«
Die angebliche Wahrheit , schmunzelte Vlain. Mal wieder. Nur, dass ich nun weiß, dass es nicht die Wahrheit ist. »Sie haben es erraten.«
» Ich habe mir Sie immer anders vorgestellt…nicht so freundlich«, begann Irrwig beinahe im Plauderton.
» Schon gut«, unterbrach Vlain ihn rasch und musste sich zusammennehmen, um nicht laut loszulachen, als er an das dachte, was dem Mann so taktlos entfallen war. »Es gibt einige Dinge, über die ich mit Ihnen reden muss. Zum Beispiel wäre es nett, wenn Sie mir sagen könnten, ob Sie im Besitz einer Perle sind.«
» Eine Perle? Sicherlich, ich bin Meeresforscher, da besitze ich natürlich die ein oder andere Perle. Warum fragen Sie?«
» Professor, ich bitte Sie, stellen Sie sich nicht dumm. Sie haben uns bereits gestanden, dass Sie besitzen, wonach wir suchen und ich bin sicher, Sie wissen ganz genau, dass ich von keiner beliebigen Perle spreche«, drückte er sich klarer aus.
» Weiß ich das?«
» Werden Sie nicht frech und wir bringen das Ganze schnell hinter uns, verstanden?«
Irrwig wurde ein wenig blasser, als er den Ernst der Lage erkannte . »Natürlich, aber ich versichere Ihnen, dass ich keine Perle besitze, die von Wert sein könnte. Vielleicht kann ich Ihnen dafür aber etwas anderes geben. Etwas, weswegen Sie eigentlich hergekommen sind, wenn ich recht in der Annahme gehe…« Er stand auf und trat an einen Vitrinenschrank hinter seinem Schreibtisch. Nervös grinsend hielt er ein eingerolltes Pergament vor sich und streckte es Vlain entgegen.
Der nahm es zögerlich an sich. »Was soll das sein?«
Gerade als er wieder aufblickte, hatte Irrwig einen kleinen Revolver aus einer der Schubladen geholt und richtete ihn blitzschnell auf ihn . »Sie haben kein Recht dazu, die Perle zu bekommen«, sagte dieser selbstsicher und trat, die Waffe weiterhin auf Vlains Kopf gerichtet, auf ihn zu. »Die Hände hoch!«
Vlain tat wie geheißen und ließ das Pergament zu Boden sinken.
»Sie auch!«
Ich schloss mich ihm hastig an. Die Pistolenmündung zuckte wild zwischen uns hin und her. Er war nervös und ungeübt in solchen Dingen. Eindeutig.
»Senken Sie die Waffe, wir können darüber reden«, versuchte Vlain, zu einer friedlichen Übereinkunft zu gelangen.
» Glauben Sie etwa, ich wüsste nicht, was vorhin passiert ist? Bevor ich von meiner Frau begann? Ich bin nicht blöd, ich weiß um die Tricks eines Seelendiebs und da ich mich, wie gesagt, auf Ihr Kommen vorbeireitet habe, wusste ich mich gegen die Manipulation zu schützen.« Jetzt lachte er triumphierend, fast besessen.
» Sie sind ja noch verrückter als wir«, murmelte ich kaum hörbar. »Ich habe Sie nicht manipuliert!«
» Doch, das hast du. Ich fürchte nur, du kannst dich nicht daran erinnern«, sagte Vlain zu mir, dann funkelte er Irrwig durchdringend an: »Was haben Sie vor?«
» Das weiß ich noch nicht, aber sicher ist, dass Sie die Perle nicht bekommen werden!« Er grinste breit und zeigte die Zähne. »Nur über meine Leiche. Joseph hat eine Erbin erwählt und glaubt tatsächlich, irgendjemand wäre in der Lage, den Fluch zu brechen? Ein hoffnungsloses Unterfangen! Der Wächter wird dem Mädchen diesen Schwachsinn schon austreiben. Für diesen Unsinn gebe ich meine letzte Chance, Erlösung zu finden mit Sicherheit nicht her!«
» Wo ist die Perle, Professor?«, knurrte Vlain.
» Sie ist mein! Und niemand wird sie mir wegnehmen.« Damit feuerte er eine Kugel aus dem Revolver ab. Es knallte.
Vlain machte sich nicht einmal die Mühe zur Seite zu treten.
Er blinzelte lediglich, ehe
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