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Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Titel: Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marnie Schaefers
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wich sie aus.
    » Du rauchst?« Seine Augenbrauen wanderten in die Höhe.
    » Ich habe keine andere Wahl. Ich brauche das Zeug, um meine Gefühle zu beleben.« Sie merkte schnell, wie das klingen musste und fügte hinzu: »Ich besitze normalerweise keine Gefühle.«
    » Du meinst, du bist völlig gefühlskalt?«
    » Mein Makel. Bis ich fünfzehn war, war mir jede Art von Empfindung fremd. Nur durch Rauschmittel erwache ich aus dieser Gefühllosigkeit. Eine Möglichkeit, um meinen Makel zu umgehen und größtenteils wie ein normaler Mensch zu leben. Anders geht es nicht.« Sie lächelte traurig. »Siehst du? Wir alle haben unsere Probleme.«
    » Es tut gut, das zu wissen«, meinte er und erwiderte ihr Lächeln.
    » Ja.« Sie holte tief Luft. »Kriege ich jetzt mein Feuerzeug?«
    Nachdem sie im Flur vor der Tür seines Zimmers ihre Pfeife genossen hatte, steckte sie die Utensilien wieder in ihren Beutel und fragte : »Willst du mit in die Stadt kommen?« Hinzu fügte sie: »Jayden, Crevi und ich haben gestern entschieden, dass wir uns heute auf die Suche nach dem Hinweis aus dem Brief begeben.«
    Als habe Vlain sich erst jetzt erinnert, wieso er mit einer gefühlskalten Rebellin im Flur eines verlassenen Hauses stand, gab er seine Antwort zögerlich. »Ich denke, es ist besser, wenn ich hier bleibe. Wie du schon sagtest, sehe ich kaum vorzeigbar aus.« Dann grinste er. »Ich schätze, ihr müsst heute ohne mich auskommen.«
    » Da werden sich Crevi und Jayden freuen«, neckte sie ihn, wurde aber schlagartig ernst. »Ich werde an deiner Stelle auf sie aufpassen.«
    » Das ist gut zu wissen.«
    Nach diesen Worten wandte sie sich zum Gehen.
    Crevi und Jayden erwarteten sie bereits, als sie in die Eingangshalle trat.
    » Yve, wo hast du so lange gesteckt?«
    » Ich wurde aufgehalten«, entgegnete sie. »Ein gemeinsamer Freund von uns hat mich in ein Gespräch verwickelt und es wäre äußerst unhöflich gewesen, ihn einfach stehen zu lassen.«
    » Er ist auch nie unhöflich.« Crevi schien immer noch sauer auf Vlain.
    » Urteile nicht zu schnell, vielleicht hat er seine Gründe.«
    Ohne etwas hinzuzufügen, wandte Yve sich an Jayden . »Können wir los?«
     
     
    Kurz darauf waren sie auf dem Weg zum inneren Kreis von Skogaks unterirdischer Schwesternstadt. Yve wurde den Eindruck nicht los, dass die Straßen heute heller erleuchtet waren als am Vortag.
    Jayden hatte sich den Brief ebenfalls durchgelesen und war zu dem Schluss gekommen, dass der Ort, den Crevis Vater beschrieb, vermutlich nicht die gesamte Stadt umfasste, sondern lediglich den inneren Kreis. In seinem Brief sprach er von einem Platz . Damit konnte er freilich nicht das Felsplateau meinen.
    Dem hatten auch Yve und Crevi zugestimmt und so waren sie verblieben.
    Einige der blassen Menschen, an denen sie vorüber kamen, grüßten Jayden oder lächelten ihm zu. Wieder andere schienen verwundert, dass er sich in Gegenwart von zwei Frauen durch den Ort bewegte und starrten sie und Crevi unverhohlen an, was die beiden einen viel sagenden Blick miteinander tauschen ließ.
    Worte bedurfte es nicht.
    Crevi war ihrer Meinung.
    Yve spürte ein Kribbeln in der Magengegend. Dieses Gefühl von stiller Vertrautheit machte sie ganz nervös. Sie hatte nie einen Menschen gekannt, dem sie vollends vertraute. Dies erfüllte sie mit Glück, wie sie es bisher nur in Reirds Gegenwart kannte.
    Wenn sie nun an Sina dachte, erschien es ihr so falsch, dass sie diese Frau als ihre beste Freundin bezeichnet hatte.
    Sie zwang sich, die Erinnerungen zu verdrängen. Es tat nur unnötig weh.
    » Wie wollen wir weiter verfahren, wenn wir angekommen sind?«, fragte Jayden und drehte sich im Laufen kurz nach ihnen um.
    » Erst einmal sehen wir uns um, vielleicht fällt uns direkt etwas ins Auge«, lautete Crevis Antwort.
    Yve fiel auf, dass die Straße unter ihren Füßen immer ebener wurde, je tiefer sie in die Stadt vordrangen. Einbildung? Bevor sie Jayden darauf ansprechen konnte, sagte er selbst etwas dazu : »Seht ihr den Boden? Er wird immer glatter. Gleich, wenn wir in der Mitte der Stadt sind, wird er völlig eben, ohne auch nur eine Ungenauigkeit. Dieser Ort ist unser Ziel. Das Herz der Stadt.«
    Sie erreichten es nur wenig später.
    Es ging ein paar makellos geschliffene Treppenstufen hinunter, auf einen Platz hinaus, dessen Weite beängstigend war. Tatsächlich war er vollkommen glatt. Kreisrund tat sich die riesige Fläche vor ihnen auf, gerade so, als habe sie wirklich ein

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