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Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Titel: Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marnie Schaefers
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Zimmertür sinken und verharrte. Dann holte er tief Luft. Mit unendlicher Mühe drückte er die Klinke nach unten und stürzte in den Raum. Stieß ein wahnsinniges Jaulen aus und schlug sich sofort die Hände vor den Mund. Uh. Er schlingerte auf den Wandschrank zu. Sank in die Dunkelheit und schob den Riegel vor.
    Geschafft.
    Was war nur los mit ihm? Nur langsam wagte er es, die Hände zurückzunehmen. Darauf gefasst, erneut die Beherrschung zu verlieren.
    Bibbernd und betend hockte er in seiner winzigen Zelle. Von Schrankwänden umgeben und hoffend, sie würden ihm im rechten Augenblick Widerstand leisten.
    Er zog sein Messer aus der Hosentasche und starrte auf seine doppelten und dreifachen Hände. Sein Daumen ließ die Klinge hervorschnellen. Rasiermesserscharf und bluthungrig. Eine Ohnmacht, die brauchte er jetzt. Er führte die Schneide an seine Handgelenke heran und schnitt mehrere Male tief ins Fleisch.
    Bevor die Schwärze ihn umfing, bäumte sich etwas in seinem Inneren auf und ließ einen Ruck durch seine Glieder fahren. Ohne Erfolg. Gleich darauf, driftete sein Geist davon.
    Doch die Besinnungslosigkeit währte nur kurz.
    Es flimmerte. Hinter Vlains geschlossenen Augenlidern verflüchtigen sich die Bilder, die ihm seine Erinnerungen vorgaukelten, wie Schatten, die der Sonne wichen.
    Nur gab es an diesem Ort keine Sonne. 
    Abrupt saß er aufrecht in der Kammer.
    Bum. Bum.
    Das hier war seine eigene kleine Hölle.
    Er schlug sich den Kopf an. Atmete rasselnd. Schweißgebadet untersuchte er das Blut an seinen Händen. Was…? Sein Kopf pulsierte wie ein Bienenkorb. Er spürte, wie seine Finger taub wurden.
    Bum. Bum. Bum. Bum.
    Der widerliche Gestank von Erbrochenem stieg ihm in die Nase.
    Er zitterte.
    Bum. Bum. Bum. Bum. Bum. Bum.
    Hyperventilierte.
    Angst kroch ihm den Rücken hinauf.
    Sein Magen drehte sich.
    Hat es sich denn gelohnt? , verhöhnte ihn eine Stimme in seinem Kopf und lachte.
    Vlain tat sein Möglichstes sich zu beruhigen, doch sein Atem wurde immer hektischer.
    Er konnte seine Arme nicht mehr spüren.
    Da fuhr ein unerträglicher Schmerz in seine Glieder und ließ ihn gellend aufkreischen. Warf ihn um. Heulend, stöhnend und sabbernd wälzte er sich auf dem Boden, spürte das Reißen seiner Haut, das Bersten seiner Knochen. Immer wieder traf sein Kopf gegen das Holz und ließ ihn schwarze Flecken sehen.
    Sein Wimmern ging in ein animalisches unmenschliches Jaulen über.
    Die Kontrolle war fort!
    Nein, nein, nein.
    Sein Verstand war gefangen, saß fest hinter der für seinen Dämon gedachten Barriere.
    Krachend gab die Schranktür unter seinen Tritten nach.
    Das Siegesgeheul in seinen Gedanken, brachte ihn an den Rand des Wahnsinns. Er musste etwas tun! Egal was, nur durfte er nicht diesen Raum verlassen.
    Die Welt um ihn versank in schillernden Farben. Ging in Flammen auf. Ein glitzerndes und funkelndes Schlaraffenland. Dazu drang ein wohlbekannter, verlockender Duft in seine Nase. Menschenfleisch. Nur ein Stockwerk unter ihm. Endlich hätte das Warten ein Ende! Die Gier ließ ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen.
    Sein Schädel knackte, als splittere er in tausend Stücke.
    Stiche, Krämpfe und Zuckungen durchliefen seinen Körper, während sich aus den Fetzen seines Gesichts eine lange Schnauze grub.
    Mit provozierender Leichtigkeit schälte sein Dämon sich aus dem Wandschrank. Mörtel rieselte herab und verfing sich in dem dichten schwarzen Fell an seiner Klaue.
    Die Bestie schlich auf die Zimmertür zu.
    Das letzte Hindernis zwischen ihr und ihren Opfern.
    Ja, ja, ja. Nicht mehr lange und…
    Da wurde sein perfider Verstand von der glitzernden Oberfläche eines Spiegels abgelenkt. Typisch! Vlain erhaschte einen Blick auf sein Spiegelbild und wäre fast zurückgesprungen – hätte sein Dämon ihn nicht so eisenhart im Griff gehabt.
    Das konnte doch nicht wirklich er sein!
    Der Schock war so gewaltig, dass der menschliche Teil in ihm reflexartig die Oberhand gewann.
    Vlain stolperte. Für wenige Sekunden besaß er die Kontrolle. Blitzschnell riss er den Spiegel aus der Halterung und ließ ihn mit einem ohrenbetäubenden Krachen auf dem Boden aufschlagen.
    Sogleich bäumte sein Dämon sich auf, dass er glaubte zu zerspringen. Er krümmte sich und keuchte. Biss die Zähne aufeinander und taumelte mit voller Wucht voran gegen den Bettpfosten, der sich plötzlich in absehbarer Nähe befand. Seine Haut platzte auf und warmes Blut lief ihm in die Augen, durchtränkte sein Fell. Noch einmal

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