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Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Titel: Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marnie Schaefers
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sagte.
    »Meine Geschäftspartnerin. Ich nenne sie nur meinen Schatten, weil sie mir fast überall hin folgt«, erklärte ich ihr.
    »Ich dachte, du arbeitest nicht.«
    »Geschäftspartnerin ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck. Sie ist eine Freundin. Ebenso wie du und ich Freunde sind.«
    »Wir sind Freunde? Aha«, Crevi begann der Kopf zu schmerzen bei all den verwirrenden Informationen, deren Bedeutung sie nicht in der Lage zu begreifen war. Ich merkte das und verzog verlegen das Gesicht.
    »Es tut mir leid. Manchmal rede ich von Dingen, die…ein einfacher Mensch nicht verstehen kann. Sag mir demnächst, wenn ich dazu neige, ja?« Es war ein ernst gemeinter Vorschlag.
    »In Ordnung.« Obgleich es sie ängstigte, dass ich über Dinge sprach, die ihr Verständnis überstiegen, musste sie diesen Umstand als solchen akzeptieren. Nur was bedeutete es, wenn man einer meiner Schützlinge war? Darüber sollte ich mir nicht auch noch das Gehirn zermartern , entschied sie. Vorerst hatte sie genügend realere Probleme, mit denen sie sich befassen musste.
    »Kannst du mir nun vielleicht zeigen, wie ich die Magie spüren kann?«, schlug sie vor, da Schweigen entstanden war.
    »Natürlich. Komm her.«
    Crevi stand auf und näherte sich mir. Ich war eine imposante Gestalt. Sie hatte noch nicht viele Männer gesehen, die so groß waren wie ich, aber meine Größe jagte ihr keine Angst ein. Ich bedeutete ihr sich zu setzen.
    »Schließe deine Augen.«
    Sie tat es.
    Ich hockte mich hinter sie und berührte mit den Fingern ihre Schläfen. Wenige Sekunden darauf spürte sie ein schwaches Ziehen in ihrem Kopf, ein Kribbeln, das sich auf ihren gesamten Körper ausbreitete. Ihr wurde mulmig zu Mute, aber sie wehrte sich nicht und ließ die Lider geschlossen.
    »Du musst ganz ruhig atmen. Entspanne dich.«
    Crevi konzentrierte sich darauf ihre Atmung zu beruhigen und sämtliche Spannung aus ihrem Körper zu lassen. Es gelang ihr nicht auf Anhieb, aber beim zweiten Versuch funktionierte es. Ihre Glieder schienen ganz schwer zu werden, dann waren sie mit einem Mal federleicht.
    »Spürst du, wie du schwebst?«
    »Ja.« Ihre Stimme klang wie aus weiter Ferne.
    »Lasse dich von dem Strom tragen.«
    Es war tatsächlich, als bewege sie sich durch die Luft und flöge. Fast fühlte es sich an wie im Traum.
    »Spürst du das, was um dich herum ist?«
    Crevi tastete. Da war etwas, etwas Sirupartiges, das sie durch die Lüfte trug, und vor ihren geschlossenen Lidern tauchten flimmernde Partikel auf, die geheimnisvoll schimmerten.
    »Greife danach.«
    Die fremde Masse entzog sich ihren Fingern und glitt wie Wasser durch sie hindurch. Fast spürte sie gar nichts mehr. Das Gefühl der Flüssigkeit um sie herum, drohte ihr zu entgleiten.
    »Noch einmal.«
    Sie bog die Finger und schloss die Hand zur Faust.
    Da! Sie hatte etwas zu packen bekommen.
    »Du musst es fest halten.«
    Sie zwang sich, nicht loszulassen, stellte sich vor, wie sie der elastischen Masse ihren Willen aufzwang.
    »Öffne die Augen, aber lass die Magie nicht entkommen.«
    Das war Magie?
    Crevi öffnete die Augen und blinzelte. Die Welt wirkte unwirklich und fremd, aber schnell erinnerte sie sich wieder, wo sie sich befand.
    »Fass ins Feuer.«
    »Was?«
    »Tu es«, ich klang unnachgiebig. »Rasch, bevor du die Magie wieder verlierst.«
    Unsicher streckte sie die Faust aus und näherte sie den Flammen.
    »Öffne deine Hand und greife nach den Flammen, versuche, sie in die Hand zu nehmen.«
    Sie versuchte es, öffnete die Finger und langte nach dem Feuer, doch statt etwas Greifbares zu berühren, durchzuckte sie der Schmerz.
    Blitzschnell riss sie die Hand zurück und starrte auf ihre Blasen werfende Haut. So schnell war es gegangen, dass sie nicht einmal Zeit gehabt hatte zu schreien.
    »Du hättest schneller handeln müssen.«
    »Ich hab’s doch versucht«, zischte Crevi nunmehr gereizt. Ihre Haut schmerzte und zog sich zusammen, wenn sie die Finger bewegen wollte.
    »Zeig mal her.«
    Nur widerwillig ließ sie mich sehen. Sanft nahm ich ihre Hand in meine und begutachtete routiniert die Verbrennung. Mit einem Finger zog ich die Linien ihrer Handinnenfläche nach und wo ich sie berührte, verebbte der Schmerz und die Haut regenerierte sich. Fasziniert beobachtete sie das Schauspiel, bis ihre Hand wieder makellos anzusehen war.
    »Wie machst du das?«
    »Es ist im Grunde nicht anders, als das, was du vorhin selbst versucht hast. Du bedienst dich der Magie in deiner Umwelt und

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