Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Titel: Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marnie Schaefers
Vom Netzwerk:
wie sie verhalten.
    »Schön, behalte deine Geheimnisse für dich«, erwiderte Crevi gespielt beleidigt. »Als was arbeitest du?«
    Ich zögerte einen Moment. »Ich arbeite nicht.«
    Crevi musste sich eingestehen, dass sie sich diese Frage hätte sparen können. Es war offensichtlich, dass ich kein Mensch war, der morgens zur Arbeit ging und abends zu seiner Familie heimkehrte. Sie konnte sich mich  nicht einmal ohne den schrägen Mantel vorstellen. Wie sollte ich dann arbeiten gehen?
    »Wo kommst du denn ursprünglich her?«
    »Aus Lhapata.«
    Immerhin einmal eine vernünftige Antwort. Vielleicht konnte sie dort weiter machen. »Hast du Familie oder Angehörige?«
    »Ich bin verlobt.«
    »Oh.« Wenn sie ehrlich war, konnte sie sich keine Frau an meiner Seite vorstellen. Wie wäre diese Frau? Und wenn ich eine Geliebte hatte, wieso verfolgte ich dann irgendjemand Fremdes quer durch die Einöde? »Wartet deine Verlobte irgendwo auf dich?«
    »Ja. Aber ich brauche nicht zu hetzen. Sie wird dort auf ewig warten.«
    Welch bizarre Antwort.
    »Und wie sieht es bei dir aus?«, gab ich die Frage zurück.
    »Ich bin unverheiratet. Mein Vater ist vor kurzem gestorben, Geschwister habe ich keine.« Kaum hatte sie dies gesagt, fühlte sie sich schrecklich einsam.
    Ich hob eine Hand, senkte sie jedoch wieder. Gerade so als hätte ich vergessen, was ich eigentlich hatte tun wollen. Murmelte: »Entschuldige.«
    »Es ist schon in Ordnung.« Crevi winkte ab. Wechselte rasch das Thema: »Weißt du, wie man die Magie aus der Umwelt anwendet?« Dies war immerhin kein wirkliches Geheimnis. Nur Wenige waren darüber im Bilde, wie genau man sich die ständig vorhandene Magie untertan machte, doch es zu erlernen war jedem möglich. Zu den Wissenden zählte unter anderem Vlain wie sie hatte erfahren müssen. Da dieser im Augenblick aber schlief, musste Crevi sich wohl mit mir begnügen. Ihr Vater hatte sie gebeten, ihre magischen Fähigkeiten zu erproben und sie ahnte, dass sie dafür von der magischen Substanz um sie herum Gebrauch machen musste.
    »Wie kommst du darauf, dass ich das wissen könnte?«
    »Einfach so.« Verblüfft über die Härte in meiner Stimme, wurde sie vorsichtig.
    »Nun gut. Ich weiß wie es funktioniert.«
    »Kannst du es mir zeigen?« Aufregung packte sie.
    »Wieso möchtest du das wissen?«
    »Da ich die Fähigkeit der Schöpfung besitze und diese erproben möchte, benötige ich Magie, um sie anzuwenden. Wenn ich mich nicht irre.« Es war nur eine Vermutung, aber in den Büchern, die Crevi über die Schöpfung ihres Vorgängers gelesen hatte, war stets davon die Rede, dass der Schöpfer der Magie seinen Willen aufzwang und mit ihr jemanden berührte und veränderte. Einen anderen Anhaltspunkt hatte sie nicht.
    »Das stimmt.«
    »Und wirst du es mir zeigen?«
    »Man verwendet nicht leichtfertig Magie. Das Ganze ist weitaus gefährlicher, als man denkt. Hat man einmal damit begonnen, ist es nicht so leicht rückgängig zu machen. Manche Menschen werden süchtig danach und tun nichts mehr ohne die Zuhilfenahme der übernatürlichen Kraft. Wieder andere erschrecken über ihre neu gewonnene Fähigkeit so sehr, dass sie wahnsinnig werden. Die Anwendung der Magie erfordert einen starken Verstand«, tat ich meine Bedenken kund.
    Crevi wunderte es, dass ich ihr das anvertraute und insgeheim keimte in ihr die Frage, ob Vlain sie ebenfalls gewarnt hätte – oder ob der Dämon überhaupt um die Gefahr wusste.
    »Ich muss es tun. Mir bleibt keine andere Wahl«, entgegnete sie mit Nachdruck. »Ich werde vorsichtig sein.«
    »Versprichst du es mir?«
    Erstaunt hielt sie inne. »Warum ist dir das so wichtig? Ich werde schon keinen Schaden anrichten, wenn ich weiß, wie man nach der unsichtbaren Macht greift.«
    »Es geht mir um deine Sicherheit.« Ich zögerte kurz, sagte dann: »Du bist mein Schützling.«
    Nun war sie vollends überrascht und ein wenig beunruhigt. »Was…meinst du damit? Ich bin dein Schützling?«
    »Meine Aufgabe ist es, auf dich Acht zu geben und für deine Sicherheit zu sorgen.«
    »Wer hat dir gesagt, dass du auf mich aufpassen sollst?«
    »Niemand. Ich habe dich selbst zu meinem Schützling erwählt. Ebenso wie Yve, falls dich das beruhigt. Sie beobachten mein Schatten und ich schon länger, bevor wir dich kennen gelernt haben.«
    »Wen meinst du mit >wir    »Meinen Schatten und mich.«
    »Dein Schatten…?« Sie verstand kein einziges Wort von dem, was ich

Weitere Kostenlose Bücher