Besatzungszone Erde - dystopischer Roman (German Edition)
Destillat nicht mehr über seinen UZUT. Ich wusste damals nicht mal warum.« Der Soldat fiel Nathan ins Wort und erklärte: »Die Bronzenen bekommen Destillat, damit das Leben für sie erträglicher wird. Es beruhigt sie. Diese Wirkung ist von den Quawa durchaus gewünscht, Mr. Nathan Daniels. Jedoch muss man diese Menschen dabei kontrollieren, sonst würden sie maßlos saufen und wären für die Arbeit nicht mehr zu gebrauchen.«
»Ja danke. Wie ich gerade sagte, wusste ich das damals nicht. Er bestellte jedenfalls weiter Destillat. Ich konnte es ihm aber nicht geben, da sein UZUT die Zapfanlage freischalten müsste. Das sah er aber nicht ein. Er griff mich mit seiner gewaltigen Hand am Nacken und zog mich näher an seinen stinkenden Mund. Mein Blick viel auf den Q-Schalter, der verführerisch nah vor mir lag. Shakima sah das und kam zu uns. Sie verpasste dem Koloss einen Faustschlag, in sein hässliches Gesicht. Er schien es kaum zu spüren und lächelte Shakima mit seinem charmantesten Gesichtsausdruck an, den nur seine eigene Mutter als angenehm empfinden würde. Shakima sagte, er soll den Scheiß lassen und wie sonst auch weiter bestellen. Er zog ab und suchte sich jemanden, der noch für ihn bestellen konnte. Ich vermute, dass es jemanden wie ihm nicht schwer fallen dürfte. Shakima und ich sahen dem Riesen nach, als sie auch mir plötzlich eine verpasste. Vermutlich nicht mal halb so stark, wie bei dem Berg von Mann gerade zuvor, aber hart genug für mich. Sie drohte mir, wenn ich es noch einmal wagen sollte, den Q-Schalter nur anzusehen, würde sie dafür sorgen, dass dieser Typ, mit dem Aussehen von Frankensteins Monster, alles mit mir tun dürfte, was er wollte. Sie sagte: ›Hast du eine Ahnung, was passieren würde, wenn du diesen Knopf gedrückt hättest? Die Türen würden sofort automatisch schließen. Die Quawatruppen würden durch die Schleuse kommen. Und dieser große Mann, der eigentlich ein ganz netter Mensch ist, würde mitgenommen werden. Vielleicht würde er irgendwann wieder, in einem anderen Bezirk freigelassen werden. Aber ganz sicher wäre es, dass er seine Mutter für die er sorgt, nicht wieder sehen würde. Das wäre auch ihr Ende!‹ Ich fühlte mich, in diesem Moment furchtbar. Ich wollte...« Der Verhörer unterbrach wieder: »Gebe ich das richtig wieder wenn ich sage, dass die damalige Mrs. Shakima Alvarez, sich nicht ans Protokoll hielt? Sie hatte den Q-Schalter nicht getätigt, weil sie die Arbeitsweise meiner Leute für falsch hielt, Mr. Nathan Daniels? Sie war der Meinung, besser Urteilen zu können, wie Männer die wie ich nach den Wünschen der Quawa ausgebildet wurden? Das ist Selbstjustiz und untergräbt die Autorität unserer Befreier. Außerdem haben Sie gerade Ihre Frau des Schwarzhandels beschuldigt. Es ist gegen das Gesetz der Quawa, dass ein Individuum Destillat, für ein anderes kauft. Sie haben Ihre Frau gerade sehr schwer belastet, Mr. Nathan Daniels. Aber wenn Sie weiter so gut mitarbeiten, kann ich vielleicht all diese Verbrechen, als verjährt ansehen. Also erzählen sie bitte weiter!« Nathan hatte Angst, Shakima noch mehr zu belasten. Dieser Uwarow hatte das Talent alles so auszulegen, bis es sich nach Hochverrat anhörte, aber gleichzeitig gab er Nathan das Zeichen, dass er das nicht ahnden würde. Es sollte anscheinend Nathan nur weiter motivieren. Er wollte sachlich bleiben. Er mochte nicht erzählen, wie ihm das Mitleid mit diesen Menschen unheimlich imponierte. Uwarow sollte nicht erfahren, wie es ihn an seine Mutter erinnerte, die sich auch immer für die Rechte der Schwächsten stark machte. Vor allem wollte er aber verbergen, wie sehr er sie damals schon liebte.
»Es erstaunte mich, wie eine kleine Frau um die fünfzig Kilo, so einen Mann herumkommandierte. Später erklärte sie mir, es gab nur wenig Frauen der armen Schichten, auf den Schiffen die früher auf Antarktika ankamen. Das lag daran, dass es zum Großteil Fischer und Matrosen waren, die den Weg zum letzten belebten Kontinent fanden. Ein Mann, wie dieses Ungetüm, hatte nicht sehr oft das Vergnügen, mit einer jungen, unverheirateten Frau zu sprechen. Schon gar nicht, mit so einer schönen wie Shakima. Deswegen waren diese Männer alle Wachs in Shakimas Händen«, und ebenso wie ich, dachte er still hinzu, »Nach diesem Vorfall lief es weniger aggressiv, aber nicht weniger stressig ab. Stress bei Goldnen bedeutet, dass ein Bericht schon in einer Woche abgegeben werden
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