Besatzungszone Erde - dystopischer Roman (German Edition)
und die Wand. Er hatte nicht viel Platz. Nathan musste mit dem Rücken zur Wand stehen, um sich seitlich fortbewegen zu können. Er drehte seinen UZUT mit der linken Hand zur Seite, um sich den Weg zu erhellen, während seine rechte Hand die Bombe umklammerte. Der Weg seitwärts fiel Nathan schwer. Er kam nur langsam voran. Der Tunnel schien kein Ende zu nehmen. Seine Kraft begann langsam abzunehmen, als er Geräusche von seiner rechten Seite hörte, von der er sich gerade fortbewegte. Ein weit entferntes Licht bestätigte Nathans Vermutung. Sein Verfolger hatte aufgeholt. Der viel kleinere und schmächtigere Uwarow, nutzte diesen großen Vorteil, um schneller in diesen engen Gängen voran zu kommen. Nathan versuchte sich noch schneller, in dem inzwischen sich verwinkeltem Tunnelsystem zu bewegen, doch Uwarow schloss weiter auf. In dem Augenblick, als Uwarow und Nathan sich erblickten, wurde der Gang um Nathan breiter. Er rannte weiter und kam zu einer, an der Wand verankerten Leiter. Nathan kletterte hinauf. Eine schwere Klappe über ihm verhinderte sein weiterkommen. Nur langsam und mühsam konnte er diese aufstemmen. Nathan drückte gerade seinen Oberkörper durch die Öffnung, als jemand ihn wieder, an seinem Bein nach unten zog. Nathan schaute herunter und sah Colonel Uwarow, der überheblich hoch sah und sagte:
»Schade, Mr. Nathan Daniels, ich wäre gerne noch etwas weiter gegangen.« Uwarow machte eine hastige Bewegung und griff nun mit der anderen Hand an die Bombe. Er hielt Nathan zwar fest, hatte aber keinen festen Griff mehr an der Leiter, was ihn zu einem leichten Ziel von Nathans Gegenangriff machte. Nathan trat Uwarow, mit voller Kraft ins Gesicht und konnte sich so von dem herunterfallenden Mann lösen. Doch leider hatte Uwarow die Bombe noch fest in seiner anderen Hand, die er nicht losließ und dabei ein Stück von ihr abriss. Nathan kletterte nun komplett heraus und knallte die Klappe zu. Nathan schaute sich um, ob er etwas zum Beschweren der Klappe fand, konnte aber nichts in diesem leeren Raum finden. Nathan sah sich die Bombe an und sah, dass Uwarow den Teil mit dem Display abgerissen hatte. Nathan wusste, was das bedeutete. Er konnte die Bombe nur auf eine Art zünden: Mit roher Gewalt und in dem er sich opfern würde. Nathan sah, wie sich die Bodenklappe zu erheben begann. Er wusste genau, dass er nicht mehr viel Zeit hatte. Er würde in wenigen Augenblicken sich und hoffentlich so viele Quawa wie es ging, in die Luft jagen. Er dachte darüber nach, schon jetzt den Aktivierungscode für die Liveübertragung laut auszusprechen. Doch Nathan ging davon aus, dass sehr schnell irgend welche Leute daran wären, die Übertragung zu unterbrechen. Also wollte er die Liveübertragung so spät wie möglich aktivieren, damit er möglichst viel senden konnte, bevor sie ihm den Saft abdrehen würden. Nathan rannte den ewig langen Gang, mit der Bombe im Arm, zu einer schweren Metalltür. Er öffnete diese und entdeckte dahinter ein Treppenhaus. Nathan hörte Schritte hinter sich. Er wollte keine Zeit verlieren und lief die Stufen, so schnell ihn seine Beine trugen hinauf. Eine weitere Tür, identisch mit der von der Ebene darunter, stand ihm nun im Weg. Er drückte sie auf und erkannte schon am ersten Spalt, der Tageslicht hinein scheinen ließ, dass er gleich die Gebäude der Quawa vor sich hätte. Er schob mit aller Kraft den Türflügel auf und trat heraus. Doch was er sah, entsprach überhaupt nicht seiner Erwartung. Es waren keine exotischen Bauten zu sehen. Keine fremd wirkenden Gebäude standen in der verbotenen Zone, sondern etwas das ihn sprach- und bewegungslos erstarren ließ und Uwarow die Möglichkeit gab ihn einzuholen. Uwarow rannte aus der Tür und verpasste Nathan sofort einen Faustschlag ins Gesicht, der den Getroffenen, auf den Boden fallen ließ, bevor auch der Colonel durch den Anblick der ihn geboten wurde, sprachlos angewurzelt da stand.
Kapitel 11
Veränderungen
»Was ist das? Ich versteh das nicht!«, schrie der sonst so beherrschte Colonel Uwarow. Er zeigte auf die Bauten, die ihn so überraschten. Das Lächeln, das gerade noch sein Gesicht dominierte, als er Nathan niedergeschlagen hatte verschwand und seine Miene versteinerte. Nathan blickte ebenfalls in die selbe Richtung, wo eigentlich die Gebäude der Invasoren stehen sollten und sagte: »Ich versteh es gut. Ich verstehe jetzt alles sehr gut!« Er sah sich genau um.
Soweit das Auge reichte,
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